2024-04-23T13:35:06.289Z

Halle
In 20 Jahren Vereinsservice-Cup in Munderkingen sind viele Freundschaften entstanden. Vor allem zwischen dem VfL und dem AC Florenz aus Italien. Foto: Herbert Geiger
In 20 Jahren Vereinsservice-Cup in Munderkingen sind viele Freundschaften entstanden. Vor allem zwischen dem VfL und dem AC Florenz aus Italien. Foto: Herbert Geiger
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Turnier für die Zukunft gewappnet

Vereinsservice-Cup gut für die kommenden Jahre aufgestellt

Finanziell und sportlich ist der Vereinsservice-Cup gut für die kommenden Jahre aufgestellt auch wenn sich Felix Schelkle immer mehr zurückziehen will.

Freude, Jubel und Gratulationen waren auch noch lange nach Abpfiff des Finales beim Vereinsservice-Cup in Munderkingen im vollen Gange. An ein Abbauen in der Halle war daher für Felix Schelkle, sein Sohn Simon und die anderen Helfer nicht zu denken. Doch das ist für Schelkle nichts neues, immerhin veranstaltete es bereits zum 20. Mal das Turnier. Bis vor zwei Jahren erledigte Felix Schelkle die ganzen Arbeiten auch nach dem Turnier am Sonntagabend noch selbst. Doch mittlerweile hat der Munderkinger Fußballchef einen Kern von acht bis zehn Helfern um sich, die ihm die Organisation erleichtern. „Ein großes Lob an die Jungs von der ersten Mannschaft und meinen Sohn Simon, die erleichtern mir vieles am Wochenende“, sagte Schelkle nach dem Turnier. Aber auch neue Ideen werden von den Jüngeren eingebracht, die auch direkt umgesetzt werden. So gab es in diesem Jahr erstmalig hinter beiden Toren kleine zusätzliche Tribünen, die vor allem von den früh ausgeschiedenen Teams genutzt wurden.

Auch finanziell hat sich das Turnier etabliert. Hatte Schelke bei früheren Turnieren immer wieder die größer werdende Kluft zwischen Einnahmen und Ausgaben angemahnt, kann er sich nun über eine immer größere Anzahl von Sponsoren freuen. „Bis vor fünf Jahren war das für viele nicht interessant, mittlerweile aber kommen immer mehr auf mich zu, die gerne Sponsor werden wollen und das brauchen wir auch“, hob der Verantwortliche des Turniers auch diesen Aspekt hervor.

Nicht nur finanziell scheint die Zukunft des Turniers gesichert zu sein, sondern auch sportlich. Denn die ersten Mannschaften haben schon für die Auflage im kommenden Jahr angefragt. „Die Einladungen gehen kommende Woche an die Vereine raus“, bestätigte auch Felix Schelkle die zeitnahen Zusagen für 2018. Denn die Begeisterung der U13-Trainer über das Kräftemessen in der Provinz ist seit Jahren ungebrochen. „Das ist ein Turnier der Extraklasse mit toller Organisation und Topteams“, hob der Trainer des Turniersiegers Schalke 04, Fehmi Özdemir, hervor. Und er ergänzte, „es ist immer eine super Sache sich mit den großen Teams zu messen, das haben wir sonst nicht so häufig. Denn in der Halle sieht man bei den Spielern auch andere Fähigkeiten“. Auch das zweitplatzierte Team SK Slavia Prag aus Tschechien freute sich über die Teilnahme an dem gut besetzten Turnier. „In Tschechien haben die Mannschaften nicht diese Level, deswegen helfen uns Turniere wie dieses enorm weiter,“ sagte Prags Trainer Ondrej Juro.

Völliges Neuland in einer Halle zu spielen betrat dagegen der FC Phoenix Dublin. Da Hallenfußball in Irland völlig unbekannt ist, trainierten sie vergangene Woche erstmals unter diesen Bedingungen. So verwunderte es auch nicht, dass die Mannschaft schon nach der Vorrunde ausscheiden musste. „Für unsere Spieler ist das die erste Erfahrung im Ausland und bei Gastfamilien, auch weil Fußball in Irland nicht so bekannt ist“, erklärte Akademie-Leiter Scott Baines.

Auch Julian Olaru, der eine Fußballschule in der Nähe von Heidelberg leitet und jedes Jahr nach Munderkingen kommt, fand lobende Worte. „Das was Felix jedes Jahr auf die Beine stellt, ist bemerkenswert, obwohl ich hier keine Mannschaft leite, komme ich immer wieder mit Freude nach Munderkingen“,so Olaru.

Es bleibt also zu hoffen das nach der Jubiläumsausgabe in diesem Jahr auch in den kommenden Jahren der Vereinsservice-Cup seinen Stellenwert und seine Werte erhalten kann. Die Voraussetzungen dafür hat Felix Schelkle geschaffen, auch wenn er die Organisation immer mehr an die jüngere Generation weiter geben und sich Stück für Stück aus der Veranstaltung herausnehmen will, immerhin bedeutet das Turnierwochenende seit 20 Jahren beinahe ein Jahr lang Stress für Felix Schelkle.

Sein mittlerweile 18. Turnier als Munderkinger Bürgermeister erlebte Michael Lohner, der sich nach der Veranstaltung sichtlich begeistert zeigte – von den Spielen und auch dem Miteinander. „Das Turnier ist eine tolle Werbung für unsere Stadt, das auch den Bekanntheitsgrad außerhalb der Region wachsen lässt“, sagte Lohner. Doch dem Bürgermeister geht es am gesamten Wochenende um weitaus mehr als nur der Fußball in der Halle. „Wenn man sieht, wie Europa hier zusammen wächst, was die Politik nicht immer schafft, dann ist das einfach schön“, erklärte Lohner.

Aufrufe: 017.1.2017, 08:49 Uhr
SWP / MAURICE GLIENKEAutor