2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der VfL Munderkingen fand auch in der Relegation gegen den Granheim kein Mittel. Trainer Sepp Veser (2. v. l. an der Außenlinie) anerkannte die Überlegenheit des Gegners und muss mit seinem Team in der nächsten Saison nun in der Landesliga ran.  sz-Foto: aw
Der VfL Munderkingen fand auch in der Relegation gegen den Granheim kein Mittel. Trainer Sepp Veser (2. v. l. an der Außenlinie) anerkannte die Überlegenheit des Gegners und muss mit seinem Team in der nächsten Saison nun in der Landesliga ran. sz-Foto: aw
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Die Folge einer verkorksten Rückrunde

Abstieg des VfL Munderkingen hat Gründe - Trainer Veser blickt nach vorn

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Munderkingen - Bei den Fußballerinnen des VfL Munderkingen ist der Abstieg aus der Verbandsliga wenige Tage nach der Niederlage im Relegationsspiel gegen Granheim abgehakt. Für den VfL-Trainer Sepp Veser war der Ausgang des Spiels nach einer wenig zufriedenstellenden Rückrunde keine Überraschung. Nun richtet sich der Blick des Trainers auf die kommende Landesliga-Saison, in der sich Veser eine Wende zum Positiven erhofft.

"Ab der 60. Minute war offensichtlich, dass wir nicht in der Lage waren, das Spiel zu drehen", erinnert sich Trainer Sepp Veser an das mit 0:3 in Lauterach verlorene Relegationsspiel gegen Granheim. Unumwunden räumt er ein, dass der Gegner zurecht die Oberhand behielt. Wäre das Spiel 1:2 ausgegangen nach einer vergebenen großen Ausgleichschance kurz vor Schluss oder einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters, hätten Trainer Veser und seine Spielerinnen wohl länger an der Niederlage zu knabbern gehabt. Aber so war es nicht. Das 0:3 spiegelte die Kräfteverhältnisse an diesem Tag wider.

Zufriedenstellende Vorrunde

Noch Monate vorher war das anders gewesen. Im Winter, in einem Vorbereitungsspiel, hatte Munderkingen Granheim mit 4:0 besiegt. Mit der Leistung der Verbandsliga-Vorrunde war Veser ebenfalls zufrieden, auch wenn sein Team über Weihnachten auf dem elften und vorletzten Platz lag - allerdings gerade einmal drei Punkte hinter dem Tabellensechsten, und das bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz. Das Nachholspiel gegen den späteren Meister Bellenberg verlor der VfL dann im März, eine Woche vor dem Rückrundenstart nach Führung noch knapp mit 1:2. "Nach der Vorrunde war ich noch relativ zuversichtlich", so Veser, dem auch der gute Auftritt gegen Bellenberg kein Kopfzerbrechen bereitete.

Das Spiel gegen Bellenberg sollte aber der Beginn einer langen Durststrecke sein. Viermal in Folge erzielte Munderkingen kein Tor und holte nur einen Punkt (0:0 in Neuenstein). Danach folgten ein enttäuschendes 1:1 beim Schlusslicht Dürrenzimmern und fünf weitere Niederlagen, ehe am letzten Spieltag wieder ein Sieg glückte (2:0 gegen Stuttgart-Ost). Dies änderte aber nichts mehr am vorletzten Tabellenplatz, der den direkten Abstieg bedeutet hätte, wenn aus der Oberliga ein Team in die Verbandsliga Württemberg abgestiegen wäre. Dies war nicht der Fall, deshalb erhielt Munderkingen noch eine Chance, sich mit einem Sieg in der Relegation in der Liga zu halten. Was misslang.

Veser hatte in der Rückrunde von Woche zu Woche Personalsorgen - was sich mit jeder weiteren Niederlage verschärfte. "Die Prioritäten wurden anders gesetzt, als die Erfolge nachließen", sagt der Trainer, der aufgrund privater oder schulischer Verpflichtungen sowie wegen Urlaubs immer wieder auf Spielerinnen verzichten musste. Zudem fielen wichtige Spielerinnen verletzt aus. Die Aufstellung änderte sich von Woche zu Woche, "manchmal musste ich gleich auf mehreren Positionen variieren".

Juniorinnen rücken auf

Der Trainer hofft, dass sich dies in der nächsten Saison ändert. Das Team soll weitgehend zusammenbleiben, wobei der Verbleib einzelner jüngerer Spielerinnen vom Studienplatz abhängig sein dürfte. Zugänge von anderen Vereinen gibt es derzeit nicht und könnten angesichts der Konkurrenz in der Region auch ausbleiben. Munderkingen steht nicht nur mit dem Nachbarn Granheim im Wettbewerb, sondern nun auch mit dem SV Uttenweiler und dem SV Sulmetingen, die beide in die Landsliga aufgestiegen sind. "Eine Spielerin aus Uttenweiler wird nicht nach Munderkingen wechseln, wenn sie auch in Uttenweiler in der Landesliga spielen kann", sagt Veser. Aus der Jugend des VfL rücken sechs Spielerinnen auf, von denen die eine oder andere Spielerin den Sprung in die "Erste" schaffen könnte.

Außerdem wünscht man sich beim VfL weniger Verletzungen - was aber ein Wunsch bleiben könnte: Spielführerin Verena Schrode verletzte sich in der Relegation am Knie, ein längerer Ausfall der Führungsspielerin droht. Es wäre eine große Hypothek für die neue Saison.

Trainer Veser setzt die Erwartungen für die Saison nach Abstieg nicht zu hoch, vom sofortigen Wiederaufstieg ist, zumindest aus heutiger Sicht, nicht die Rede. "Wir müssen schauen, dass wir uns gut verkaufen und wieder mehr Siege einfahren."

Aufrufe: 021.6.2017, 21:07 Uhr
Andreas WagnerAutor