2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
– Foto: Jens Senftner

Wer steigt aus der A-Liga Lemgo in die Bezirksliga auf?

Ein Trio - Bad Salzuflen, TBV Lemgo und TuS Lipperreihe - liefert sich dort einen packenden Titelkampf. Bei einem Saisonabbruch wäre die Regelung des Aufstiegs eine Sisyphusarbeit. Das sagen die Betroffenen.

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In dieser Saison lieferten sich TBV Lemgo, TuS Lipperreihe und SC Bad-Salzuflen ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches vermutlich bis zum letzten Spieltag angehalten hätte. Mit einem Spiel mehr auf dem Konto steht aktuell der SC Bad Salzuflen (46 Punkte) an der Tabellenspitze der Kreisliga A Lemgo, dicht gefolgt von den Konkurrenten TBV Lemgo (45) und TuS Lipperreihe (44). Beide Verfolger haben noch ein Nachholspiel in petto, mit einem Sieg hätten sie den Spitzenreiter in der Tabelle überholen können. Wie soll man nun mit dieser Situaiton umgehen? Wer soll aufsteigen? Soll es nur einen Aufsteiger geben? Oder zwei oder sogar drei? Wir haben bei dem Spitzentrio nachgefragt. Die Meinungen könnten kaum unterschiedlicher sein:

SC Bad Salzuflen

Chef-Trainer Frank Biermann zeigt sich sichtlich verärgert über die Entscheidung des Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) des FLVW, die Saison 2019/20 vorzeitig abzubrechen. Für ihn steht ohnehin fest, dass es im Kalenderjahr 2020 keine Pflichtspiele mehr im Amateurfußball geben wird. Seinen Frust über die Entscheidung vom Verband bringt er klar zum Ausdruck: "Wieso wird die Saison nicht einfach verlängert wie in Bayern? Bis zum 31. Oktober werden sowieso keine Spiele stattfinden, da nicht mehr als zehn Personen zusammenkommen dürfen beim Sport. Sollte die neue Saison als Einfachrunde im neuen Jahr ausgetragen werden, stellt sich dann wiederum die Frage, ob die ganzen Sportplätze vor April überhaupt bespielbar sind. Zudem dürfen wir die Europameisterschaft 2021 nicht vergessen, welche erfordert, dass bis Ende Mai die Meisterschaftsspiele abgeschlossen sind. Die Verantwortlichen liegen mit dieser Entscheidung absolut daneben", ärgert sich Biermann.

Er spricht sich auch deshalb für eine Saison-Fortsetzung aus, da es eine große Ungerechtigkeit wäre, wenn es nur Aufsteiger und keine Absteiger geben würde: "Wir würden mit einem Punkteschnitt von 2,42 nicht aufsteigen, während andere Mannschaften mit drei Punkten die Klasse in der Bezirksliga halten würden. Wo ist da die Gerechtigkeit? Letzte Saison sind wir mit 29 Punkten aus der Bezirksliga abgestiegen und diesmal sollen drei Punkte ausreichen? Wenn es Aufsteiger geben soll, dann muss es defintiv auch Absteiger geben", ist sich Frank Biermann sicher.


TBV Lemgo

Für TBV-Coach Matthias Wölk war der Saisonabbruch die richtige Entscheidung vom Verband, um rechtzeitig mit der neuen Saison anfangen zu können: "Irgendwann muss es ja weitergehen. Bis September haben wir ja schließlich noch vier Monate Zeit, um Vorkehrungen zu treffen. Ich gehe fest davon aus, dass es im September weitergeht, auch wenn es für alle Vereine eine ungewöhnliche Situation darstellen wird."

Bei der Wertung der Saison spricht sich der junge Übungsleiter für die Quotientenregel aus: "Die Handballer haben es ja bereits vorgemacht. Die Quotientenregel ist aus meiner Sicht die beste Lösung, da Mannschaften nicht dafür bestraft werden sollen, ein Spiel weniger absolviert zu haben. In unserer Staffel waren wir fast immer oben und stehen jetzt mit einem Spiel weniger auf Platz zwei. Sowohl Lipperreihe als auch wir würden mit einem Sieg in der Tabelle an Bad Salzuflen vorbeiziehen, weshalb die Übernahme des letzten Tabellenstandes nicht gerecht wäre", erklärt der TBV-Coach.


TuS Lipperreihe

Auch Marco Weigmann, spielender Co-Trainer vom TuS Lipperreihe, sieht den Saisonabbruch als richtige Entscheidung vom Verbands-Fußvball-Ausschuss (VFA) an, da aus seiner Sicht eine Fortsetzung der Saison unter den gegebenen Umständen keinen Sinn macht: "Wir müssen an die Gesundheit von allen Menschen denken. Daher finde ich es nicht sinnvoll, die Saison auf Biegen und Brechen beenden zu wollen", so Weigmann. Ob es letzendlich die fairste Lösung darstellt, möchte er nicht beurteilen.

Aus seiner Sicht wird jede getroffene Entscheidung am Ende nicht die fairste Lösung für alle Mannschaften sein: "Egal welches Verfahren am Ende durchgeführt wird, es werden einige Teams von der Entscheidung profitieren, während andere dadurch benachteiligt werden. Für uns wäre die Wertung der Hinrunde optimal, da wir punktgleich mit dem TBV Lemgo waren. Somit müsste es entweder ein Entscheidungsspiel geben, oder zwei Mannschaften würden in die Bezirksliga aufsteigen", berichtet Marco Weigmann.

Der spielende Co-Trainer vom TuS Lipperreihe sieht eine richtige Entscheidung darin, keine Mannschaften in dieser Saison absteigen zu lassen. Stattdessen könnten die Ligen aufgestockt werden oder neue Staffeln mit weniger Mannschaften entstehen. "Letzendlich kann man es sowieso nicht allen recht machen. Ich würde ungerne solche Entscheidungen treffen wollen, aber am Ende werden in jedem Fall einige meckern", ist sich Marco Weigmann sicher.

Aufrufe: 04.5.2020, 12:30 Uhr
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