Der Marathon an Videokonferenzen geht weiter. Am Montag baten FLVW Präsident Gundolf Walaschewski und Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball, die Bezirksligisten der Staffeln
1 und
2 vor die Kamera. Rund 30 Vereine nahmen teil und auch hier war das Votum wieder eindeutig: Abbruch der Saison mit Wertung. Favorisiert wird seitens des Verbandes wohl das Quotienten-Modell. Ob mit der aktuellen, oder der Hinrundentabelle ist allerdings weiter offen.
Feststehen soll, dass es pro Liga einen Aufsteiger geben wird, Wildcards hingegen wird es nicht geben. Die Wechselfristen sind von der Corona-Zeit ausgenommen. Das heißt, wer Mitte März sein letztes Spiel gemacht hat, darf nicht ablösefrei wechseln. Auch wurde rege darüber diskutiert, welche Möglichkeiten es gäbe, wenn im Jahr 2020 gar keine Spiele mehr stattfinden könnten. Eine endgültige Entscheidung wird es erst nach dem außerordentlichen Verbandstag im Juni geben. Sollte es zu dem Szenario Abbruch mit Wertung kommen, können sich zwei Vereine richtig freuen: Der TuS Dornberg und der FC Rot-Weiß Kirchlengern.
Stimmen zur Videokonferenz
- Thies Kambach (Sportlicher Leiter TuS Dornberg): „Egal welches Wertungsszenario genommen wird, bei allen Möglichkeiten steigen wir in die Landesliga auf. Ich habe gestern auch schon einige Glückwunsch-Nachrichten bekommen, aber noch ist es ja nicht definitiv. Sicherlich wäre es schöner, wenn wir die Serie sportlich zu Ende hätten bringen können. So fehlt einem ja doch etwas. Wir haben aktuell acht Punkte Vorsprung, da hätte man so langsam mal angefangen auszurechnen, wo man möglicherweise Meister wird, man hätte eine Aufstiegsfeier geplant, die Trainingseinheiten genossen. Sollte es so kommen, dass wir wirklich Corona-Meister werden, dann finde ich, dass das durchaus verdient ist. Wir haben eine sehr gute Saison gespielt und ich sehe den Aufstieg dann auch als gerechtfertigt an. Im Übrigen würde auch unsere zweite Mannschaft in allen Wertungsmodellen in die Kreisliga B aufsteigen.
Es wurden auch mögliche Szenarien besprochen, wie es mit den Ligen weitergeht. Hier gab es Ideen, die besagen, dass man die Bezirksliga um zwei Staffeln und die Landesliga um eine Staffel aufstocken könnte. Für den Fall, dass in 2020 gar kein Fußball mehr stattfinden kann, wurde spekuliert, ob man im nächsten Jahr vielleicht nur eine Hinrunde spielt. Aber das sind bislang alles nur Ideen, die gesammelt werden.“
- Jörg Pundmann (Sportlicher Leiter TuS Brake): „Da das Votum grundsätzlich ja schon klar war, habe ich die Videokonferenz mehr als eine Art Informationsveranstaltung gesehen. Die höheren Ligen haben vorgelegt und ich habe auch das Gefühl, dass insgesamt Einigkeit herrscht. Der Abbruch mit Wertung ist für mich schade aber in der aktuellen Situation sinnvoll. Dass es keine Absteiger geben wird finde ich in Ordnung, ansonsten hätte man sicher auch mit vielen Klagen rechnen müssen. Wenn ich es entscheiden müsste, würde ich auch das Handball-Modell favorisieren, mit der aktuellen Tabelle. Eine Hinrundenwertung würde ich nicht begrüßen, da sich einige Vereine im Winter nochmals verstärkt haben und eine ordentliche Rückrunde gespielt haben. Was ich nicht ganz verstanden habe, ist die angedachte Verlängerung der Wechselperiode.
Meinen Glückwunsch möchte ich dem TuS Dornberg aussprechen, der eine sensationelle Saison gespielt hat und nach meinem Dafürhalten auch völlig zurecht aufsteigen wird. Auch insgesamt finde ich, leistet der Verein um Thies Kambach eine ganz hervorragende Arbeit und so etwas sollte auch belohnt werden.
Für uns würde der Abbruch mit Wertung Platz vier bedeuten. Damit hätten wir uns zur Vorsaison verbessert und damit wären wir auch wirklich zufrieden.“
- Mario Schröder (Geschäftsführer BV Stift Quernheim): „Die Konferenz hat jetzt keine neuen Erkenntnisse gebracht, sondern war eher ein Meinungs- und Ideenaustausch. Unabhängig davon war aber zu sehen, dass beim Verband im Hintergrund sehr gut gearbeitet wird. Die Verantwortlichen hatten auf jede Frage der Teilnehmer und jedes mögliche Szenario eine Antwort. Egal, ob man sich jetzt dafür entscheidet, die Quotientenregelung anzuwenden oder nur die Hinrunde wertet: Es wird Verlierer geben. Wir sind gespannt, wie sich das Ganze entwickelt und hoffen natürlich, dass unsere Jungs irgendwann mal wieder gegen den Ball treten können."