2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

VfL Kupferdeh weiterhin mit "Unentschieden-Allergie"

Bittere 2:3-Niederlage gegen Schönebeck IV

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Die 90. Minute läuft, Gaga hat keine vier Minuten vorher zum 2:2-Ausgleich getroffen. Mittelfeldgeplänkel, Schönebeck in Ballbesitz. Zwei Minuten Nachspielzeit hatte der Unparteiische vorher schon signalisiert. Die Gäste mit einem langen Pass – und der Stürmer ist durch!
Vossi und Ole gehen noch hinterher, aber vergebens! Das wird ein Duell Stürmer gegen Torwart, Marco Dräger gegen Chris Palm. Dräger schießt von der Sechzehnerkante, platziert, in die rechte untere Ecke. Torwart Chris hat nur das Nachsehen – 2:3! Grenzenloser Jubel an der Gäste-Bank. Noch ist zwar nicht Schluss, aber eine zweite Aufholjagd zu starten wird extrem schwer. Noch einmal Anstoß. Die langen Kerls stehen bereit. Steffan spielt zurück – und die ganze Kapelle rückt vor, Vossi schlägt die Kugel nach vorn. Keiner kann den Ball entschieden genug festmachen, die Chance ist verblasst, die SGS wieder in Ballbesitz. Eine Minute lang marschiert das Trainergespann nur auf und ab, bis sie wieder wie gebannt und elektrisiert auf den Ball starrt... Gaga, gerade schon Torschütze, kann die Kugel die linke Linie entlang treiben. Weiter. Weiter. Weiter. In den Sechzehner. Schieß! Schieß doch!! Hau das Scheiß Ding rein!!! Doch Gaga legt ab, sieht Kevin, der abzieht und...

Unentschieden beim VfL Kupferdreh im Pflichtspiel? Das wäre ja auch zu schön gewesen. Saison- und mannschaftsübergreifend gab es das seit dem 05.06.2016 nicht mehr! Seit 76 Spielen also! Warum sollte das heute anders sein? Eine weitere Serie wurde bewahrt: In dieser Saison gewinnen bei Beteiligung der Hammerjungs nur die Auswärtsmannschaften. Kevin hat übrigens vollkommen zurecht eine Torverweigerungskiste gegeben. Bedeutend viel besser konnte er nach Gagas Vorarbeit nicht stehen. Wer dann den Gegenspieler anschießt, muss mit den Konsequenzen leben.

Es begann aus Sicht des VfL so schön: 28 Sekunden waren gespielt, Schönebeck hatte den Ball nicht ein einziges berührt am Sonntagvormittag auf der Hammerasche. Gio hat den Ball zwischen Mittellinie und Strafraum, spielt Stürmer Steffan Strub an. Halbhoch. Strubbi nimmt das Spielgerät nach einmaligem Auftupfen volley, von der Strafraumkante aus – und nagelt es unter den Querbalken! Bämms! Frühe Führung für den VfL.

Die Führung hatte bis zur Pause Bestand, hätte aber noch um ein Törchen höher ausfallen können. Schönebeck schoss in der ersten Hälfte nicht einmal auf's Tor, Chris musste nur das ein oder andere Mal abstoßen und Bälle abfangen oder ablaufen. Auch wenn es nicht die größte Chance der Männer in Schwarz und Rot war: Sehr deutlich hervorzuheben ist der versuchte Volley von Julian mit Rechts! Nicht etwa mit der rechten Seite des linken Fußes, nein! Mit Rechts. Mit. Rechts! Voll krass... Zeichen und Wunder... 41.: Wieder ist es Gio, der sich als Vorbereiter in den Vordergrund spielt. Er schlägt den Ball über die Mittellinie in den Lauf von Steffan, der den Konter mit Julian zusammen fährt. Der Neuner spielt seinen Stürmerkollegen an, allerdings etwas zu lang, sodass der Schaafschütze an der Grundlinie wieder auf Steffan ablegen muss. Ein Verteidiger sorgt dafür, dass es mit nur 1:0 in die Pause geht.

Im gut gefüllten Stadion Am Eisenhammer sehen die Zuschauer eine komplett andere zweite Hälfte. Schönebeck kommt bedeutend viel besser aus der Kabine. Schon früh ist klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Ausgleich gelingen würde. Könnten wir die Druckphase allerdings überstehen, hätten wir sehr gute Karten, als Sieger vom Platz zu gehen. Konnten wir aber nicht. Nur zweieinhalb Minuten nach der Pause schlägt es ein. Erst am Kopf vom eingewechselten Tobi, der aus kürzester Distanz angeschossen wird und dann etwas benommen scheint. So kann der Blaue ungehindert durchgehen, bringt den Ball von der Grundlinie, findet den nächsten Kopf, diesmal den seines Stürmers, und freut sich über den Ausgleich.

Daraufhin ist es ein zerfahrenes Spiel mit vielen Fouls, vielen Fehlpässen und wenigen Torchancen. Wenn es mal gefährlich wird, dann aber auf der „falschen“ Seite, beim Gehäuse von Chris. Der Rückhalt gestaltet sein Debüt souverän und kann alles entschärfen, was ihm vor die Hände kommt. Besonders stark eine Situation kurz nach dem 1:1, als er nicht nur den Angriff der Gäste stark vereitelt, sondern den abgeprallten Ball noch gedankenschnell verfolgen und sich noch im Strafraum draufschmeißen kann.

Beim Rückstand ist er aber machtlos. Der VfL ist auch nach dem Ausgleich schwächer, läuft nur hinterher. In der 74. ist es dann passiert: Bei einem langen Ball sind wir nicht ganz auf der Höhe, Schönebeck gedankenschneller, der Lupfer über Chris der technisch starke Abschluss eines guten Angriffs.

Bis dahin ist es eine der schwächsten Halbzeiten der Saison, anschließend wird es etwas besser, weil wir aufmachen müssen. Die Zeit verrinnt, lange Bälle auf die Stürmer stellen sich ein. Zwölf Minuten lang liegen wir schon in Rückstand, vier Minuten plus Nachspielzeit noch auf der Uhr. Der angeschlagene Mali bekommt den Ball, wird aber gefoult. Das Foul ist so hart, dass Mali nicht den Freistoß schießen kann. Gio ist zur Stelle und tritt den Freistoß gefährlich in die Mitte. Da ist kein Abnehmer, die Situation ist aber noch nicht geklärt. Ein Abpraller fällt irgendwie Gaga vor die Füße, der mit allem, was er hat, das Ding reinknallt!!! Ausgleich! Der Rest ist Geschichte...

Fazit: Wir haben zwei komplett verschiedene Halbzeiten gesehen. In der ersten hätte der VfL das Ergebnis noch um ein Tor noch oben schrauben können, um mit 2:0 in die Pause zu gehen, die SGS fand kaum statt. In Durchgang Zwei war dann der Aufsteiger, der in der vergangenen Saison 195 Tore geschossen hat, deutlich stärker. Am Ende des Tages wäre vielleicht ein Punkt verdient gewesen, über die Niederlage kann sich aber schlussendlich am wunderschönen Eisenhammer auch niemand ernsthaft beschweren, zu schwach das Auftreten in der zweiten Hälfte. Die Verletzungssorgen machen uns weiter zu schaffen, das kann aber auch nicht die einzige Erklärung für die zweite Heim-Pleite im zweiten Spiel sein.
Aufrufe: 012.9.2017, 16:03 Uhr
Patrick Pfeifer, VfL KupferdrehAutor