2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait

Technisch feine und flinke Fußballer

Kloster Oesede ist nach starkem Start in der Bezirksliga vorn dabei

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Sie sind derzeit das fußballerische Aushängeschild in Georgsmarienhütte: Die Jungs des VfL Kloster Oesede, die in der Bezirksliga die Stadt-Konkurrenz der Viktoria im ersten Saisondrittel deutlich hinter sich gelassen haben. Das Team von Michael Wirtz profitiert im zweiten Jahr nach dem Kreisliga- Aufstieg von einer Blutauffrischung der eingespielten Elf mit technisch feinen und flinken Fußballern.

Etwa mit Kai Schönhoff: Der 19-jährige Offensivspieler hatte schon vor zwei Jahren an der Torwand des aktuellen Sportstudios den österreichischen Nationalspieler Marko Arnautovic mit 4:0 (zwei unten, zwei oben) deklassiert. Schönhoff, ausgebildet in der Jugend von Viktoria Georgsmarienhütte und im letzten Jugendjahr unterwegs mit dem SV Bad Laer in der Landesliga, hat den Sprung in den Herrenbereich unter Wirtz nahtlos geschafft: Der Stammspieler ist momentan einer der besten Torschützen seines Teams. „Ein unglaublich intelligenter Fußballer mit einem überragenden linken Fuß – wenn er jetzt noch das für seine Größe adäquate Kopfballspiel hätte, wäre er sicher nicht mehr bei uns in der Bezirksliga“, sagt Wirtz.

Dass auch die beiden Hülsmänner kicken können, haben sie schon beim SV Rasensport in der Stadt angedeutet: Zuallererst der 21-Jährige Damian, der eigentlich eine feste Größe der Bezirksliga- Elf war, bevor die Chemie zwischen allen Beteiligten nicht mehr stimmte und er sich in die zweite Mannschaft zurückzog, wo er erstmals mit seinem Bruder Laurin (19, damals noch A-Jugendlicher) in einem Herren-Pflichtspiel zusammen kickte. Dass beide mehr können als Kreisliga, beweisen sie seit Sommer bei Kloster, wo sie ebenfalls zum Stamm gehören und – kleine Anekdote am Rande – in der Partie gegen Lüstringen (3:1) beide mit Gelb- Rot vom Platz flogen.

„Dass Bruderliebe so weit geht, habe ich auch noch nie erlebt“, erinnert sich Wirtz an die Szene, als erst Laurin nach einer umstrittenen Aktion die Ampelkarte sah – und sich der große Bruder darüber so aufregte, dass er vom Schiedsrichter wegen „Meckern“ ebenfalls zum Duschen geschickt wurde. „Wir haben beiden vor der Saison gesagt, dass sie tolle Fußballer sind, aber im Zweikampf mehr aus sich rauskommen müssen. Das haben sie bis hierhin gut umgesetzt“, will Wirtz diesen Doppel-Platzverweis angesichts der positiven Gesamtentwicklung der Hülsmänner nicht überbewerten: „Damian lenkt die Partie stark von der Sechs aus. Und Laurin ist immer anspielbar und macht viele Wege, zuletzt auch ganz vorne drin“. Die Umfunktionierung des kleineren Bruders zur Sturmspitze war aus der Not heraus geboren, nachdem sich Ingo Menkhaus, über Jahre Goalgetter bei Kloster, das Kreuzband gerissen hatte. „Wir drücken ihm die Daumen, dass er schnell wieder fit wird: Wer ihn kennt, weiß, dass er sich nicht so verabschieden will“, sagt Wirtz über seinen 35-jährigen Oldie. Weil auch Florian Rybak berufsbedingt kürzer treten muss und Dennis Kavermann mit Verletzungen kämpft, kommt Kloster im Herbst 2014 als ganz junge Truppe daher: „Durchschnittsalter 22,6 Jahre, habe ich die Tage spaßeshalber mal ausgerechnet“, sagt Wirtz.

Wer mit dem Trainer spricht, merkt, wie sehr ihm derzeit die Arbeit mit den Dauerbrennern Maik Kavermann (22) und Lars Hehemann (25) in der Defensive, Rico Niermann (26) in der Offensive und dem vom Stürmer zum Innenverteidiger umfunktionierten Nils Miebach (23) Spaß macht. Auch die starke Rotation auf der Torhüter-Position konnte Kloster bis dato nicht aufhalten: Kevin Mentrup, Neuzugang von der Viktoria, ist verletzt, Bastian Klewing war ebenfalls angeschlagen. Weil auch noch der aus der Jugend zum Team gestoßene Till Hügelmeyer (19) einen Urlaub einschob, hütete Torwarttrainer Thorsten Gartmann (42) für drei Partien den Kasten. „Nun ist Till erst einmal unsere Nummer eins. Er besticht durch seine Größe und seine Ruhe“, sagt Wirtz und ergänzt: „Vielleicht kann auch er noch lernen, etwas mehr aus sich rauszukommen.“

Damit reiht er sich ein in sein Team: Kicker auf gutem Niveau, gesegnet mit reichlich Entwicklungspotenzial. Man darf gespannt sein, wohin die Reise des VfL Kloster Oesede in den nächsten Monaten gehen wird.

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Aufrufe: 014.11.2014, 14:00 Uhr
Benjamin KrausAutor