2024-05-10T08:19:16.237Z

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Hart bedrängt: Jule Gloy (Mitte) beim Pokalfinaltag in Kellinghusen. Foto: rst
Hart bedrängt: Jule Gloy (Mitte) beim Pokalfinaltag in Kellinghusen. Foto: rst
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Jule Gloy vom VfL Kellinghusen ist jetzt Nationalspielerin

Kellinghusenerin mit vier Einsätzen im U-16-Team des DFB / Kaum von Länderspielreise zurück schon wieder für den VfL auf dem Platz

Kaum von ihrem „DFB-Abenteuer“ aus Italien“ zurück, stand Jule Gloy schon wieder auf dem Platz. Die frischgebackene U16-Nationalspielerin half am Montag im Pokalfinale der B-Juniorinnen bei ihrem VfL Kellinghusen aus und setzte gleich Akzente. Beim 5:3-Sieg über die favorisierte SG Weststeinburg schoss sie drei Tore und bereitete eins maßgeblich vor.

Jule Gloy hat das geschafft, wovon viele Jugendliche träumen – die Berufung in die Fußball-Nationalmannschaft. Nun liegt eine anstrengende Woche hinter ihr. Die Kellinghusenerin stand im Aufgebot der U16-Mannschaft des DFB, die an einem Acht-Länderturnier in Italien teilnahm. Das deutsche Team traf dort auf Belgien, die Gastgeberinnen, Frankreich und Mexiko. In allen vier Spielen war Gloy mit von der Partie.

Beim 2:1-Auftaktsieg gegen Belgien spielte sie komplett durch. Danach wurde sie beim 0:1 gegen Italien in der Schlussphase eingewechselt und im dritten Gruppenspiel gegen Frankreich (1:1) war sie in der ersten Halbzeit dabei. Zum Abschluss wurde sie in der Partie um Platz drei zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselt. Am Ende stand es gegen Mexiko 1:1 und der Sieger musste im Elfmeterschießen ermittelt werden. Jule durfte als vierte deutsche Schützin ran und verwandelte eiskalt. Es reichte aber trotzdem nicht, denn zuvor hatte die erste DFB-Akteurin Nerven gezeigt und verschossen. Mexiko verwandelte alle fünf Elfer und verwies die deutschen Mädchen auf Rang vier.

„Zufrieden waren wir damit natürlich nicht“, berichtete Jule Gloy beim Pokalfinaltag in Kellinghusen. Ihre Position in der Nationalelf sei die linke Außenbahn. Dort sei sie auch in der Landesauswahl eingesetzt worden. „Eigentlich habe ich früher am liebsten auf der Sechs zentral gespielt, aber so langsam gewöhne ich mich an die neue Position.“ Sie gefalle ihr sogar immer besser.Trotz der aufregenden ersten Reise mit der Nationalmannschaft, sei sie locker geblieben. Dennoch hätte es für sie besser laufen können. „Ich habe einige gute Chancen vergeben. Die Bundestrainerin hat mir gesagt, es gebe noch viel zu verbessern, aber für den Anfang war meine Leistung schon ganz gut.“

Nun hofft Jule auf weitere Einsätze in der Nationalmannschaft. Da die Spiele meist außerhalb der Ferien stattfinden, muss sie jedoch auch grünes Licht dafür von ihrer Schule haben. Solange ihre Leistungen gut seien, gebe es aber keine Probleme. Nächste Woche ist Jule bereits wieder eingeladen, dann zu einem dreitägigen Kader-Lehrgang mit Leistungsdiagnostik von Montag bis Mittwoch in Saarbrücken.

Eigentlich spielt Jule bei den Jungs der U16 der SG Störtal II in der Kreisklasse A. Als sie von ihrem Trip mit der Nationalelf zurückkam, wurde sie aber gleich gefragt, ob sie am nächsten Tag die Kellinghusener Mädchen im Pokal-Endspiel verstärken könne. „Natürlich habe ich das gern gemacht“, sagt sie. Es könnte aber eines der letzten Spiele für den VfL gewesen sein. Der DFB schaut genau, wo die Nationalspielerinnen im Einsatz sind. Bundestrainerin Ulrike Ballweg würde es lieber sehen, wenn die 15-Jährige nächste Saison in einer stärkeren Jungen-Mannschaft spielt. A-Klasse sei zu wenig, am besten wäre Verbandsliga. Sie müsse sich jetzt umschauen, verrät Jule. Es sehe ganz danach aus, als würde sie den VfL verlassen und zu einem anderen Verein wechseln.

Des Kellinghusener Leid dürfte also eines anderen Freud werden. Wegen der Schule müsse die neue Mannschaft aber aus der näheren Umgebung sein, sagt Jule. Im Kreis gibt es allerdings derzeit kein B-Junioren-Verbandsligateam. Trotzdem werden viele Clubs jetzt aufhorchen, denn wer hätte nicht gern eine Nationalspielerin in seinen Reihen.
Aufrufe: 03.5.2017, 20:00 Uhr
SHZ / rstAutor