2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview

Thöne: "Platz 5 oder 6 sollte unser Ziel sein"

Der Neuzugang des VfL Kassel stellt sich den Fragen von FuPa +++ Bislang drei Tore aber schon sechs Assists

Mit 14 Toren hat er in der letzten Saison die SG Ahnatal in die Kreisoberliga geschossen. Im Sommer dann wechselte Offensivakteur Niclas Thöne vom A-Liga-Meister in die Gruppenliga zum VfL Kassel und kehrte damit zu seinen Förderer Marco Siemers zurück. Wir haben uns mit den 21-jährigen unterhalten und ihn unter anderem befragt, wieso er den Schritt in die Gruppenliga gewagt hat und ob er mit seinen bislang gezeigten Leistungen zufrieden ist.

FuPa: Niclas, im Sommer bist du von der SG Ahnatal zum VfL Kassel in die Gruppenliga gewechselt. Was hat für dich den Ausschlag gegeben, die Herausforderung beim VfL anzunehmen?

Niclas Thöne: Das war hauptsächlich der sportliche Ehrgeiz mal "höher" zu spielen als es in Ahnatal zunächst möglich war, einfach um zu sehen ob man mit besseren Spielern mithalten kann um sich so natürlich auch weiterzuentwickeln. Der VFL bot sich in meinen Augen als Traditionsverein an, auch wenn dort nicht alles optimal lief in den letzten Jahren. Ich wollte aber ein Teil des Umbruchs sein, der dort geplant war und auch noch nicht abgeschlossen ist.

FuPa: Hat auch Trainer Marco Siemers eine tragende Rolle bei deinen Wechsel gespielt? Von welchen deiner bisherigen Trainer hast du am meisten lernen können und mitgenommen?

Thöne: Natürlich. Marco hat mich vor ca 3 1/2 Jahren als Trainer vom FTSV Heckershausen aus der Jugend in den Seniorenbereich hochgeholt. Ich hatte damals schon das Gefühl, dass er auf mich setzt, deshalb war es schön als er mich vor der Saison fragte ob ich beim VFL spielen möchte. Von wem ich am meisten gelernt habe kann ich so nicht sagen, weil jeder andere Prioritäten hatte. Marco war sicherlich schon immer ein Freund der Fitness, bei Bernd Menzel und Frank Wambach stand mehr das Spielerische im Vordergrund.

FuPa: Wie schwer ist dir der Schritt weg aus Ahnatal gefallen? Immerhin seid ihr dort vergangenen Saison Meister geworden und seid in die Kreisoberliga aufgestiegen.

Thöne: Ja normalerweise geht man ja dann auch nicht weg. Ich weiß aber nicht, wie lange ich beruflich noch die Zeit habe regelmäßig zu trainieren, deshalb wollte ich den Schritt vergangenen Sommer machen. Von der Stimmung her in der Mannschaft und im Umfeld der SG Ahnatal gibt es für mich nichts Vergleichbares, deswegen ist schon schwer gefallen. Aber ich werde sicherlich noch ein paar Jahre für Ahnatal spielen.

FuPa: Wie fällt nun dein Resümée über deine erste Halbserie in der Gruppenliga aus?

Thöne: Unterm Strich hätte ich gerne öfter gespielt. Leider haben mich kleinere Verletzungen immer wieder zu Pausen gezwungen, was sich in der Rückrunde hoffentlich ändert, da ich jetzt mal zwei Monate Zeit habe meine Bänderverletzungen richtig auszukurieren. Aber ich habe in den Spielen gesehen, dass ich in der Gruppenliga durchaus mitspielen und unangenehm sein kann, das war mir wichtig.

FuPa: Was lief für den VfL gut? Wo hingegen gilt es, in der Rückrunde den Hebel anzusetzen?

Thöne: Im Großen und Ganzen sind wir mit 24 Punkten da wo wir nach der Hinrunde sein wollten. Wir haben teilweise gute Spiele abgeliefert und schönen Fußball gezeigt und so auch den ein oder anderen Zuschauer zurückgewonnen. Wir haben aber auch viele Punkte leichtsinnig abgegeben, weil wir einfach zu unkonzentriert waren. Wenn ich sehe, dass zum Beispiel Hopfelde in der gesamten Hinrunde 16 Tore schießt, davon acht gegen uns, dann zeigt das einfach wie unkonzentriert und schlecht wir in den beiden Spielen aufgetreten sind. In der Rückrunde müssen wir nun sehen, dass wir konstant unsere Leistung bringen und Spiel für Spiel das zeigen, was wir können.

FuPa: Mit 24 Punkten geht nach oben und unten relativ wenig für den VfL Kassel, der mit Auf- und Abstieg nichts zu tun hat. Was ist für euch noch drin in dieser Saison?

Thöne: Das Ziel war ein einstelliger Tabellenplatz. Wir wollen uns in dieser Saison festigen, um dann in der nächste Saison mit einzelnen Verstärkungen weiter nach oben zu gucken. Ich denke Platz fünf oder sechs ist in dieser Saison machbar, das sollte unser Ziel sein.

FuPa: Du standest zweimal in der FuPa-Elf der Woche. Ist das für dich von Bedeutung und wie wird FuPa in der Mannschaft wahrgenommen und diskutiert?

Thöne: Es ist natürlich schön, weil es bedeutet das anderen meine Leistung gefallen hat, aber es hat keine große Bedeutung für das Fußballspielen an sich. Sonntags um drei Uhr ist es nicht mein Ziel, in die Fupa-Elf der Woche zu kommen, sondern als Mannschaft die drei Punkte zu holen. Sollte es aber mal einer von uns in die Fupa-Elf geschafft haben, wird darüber natürlich gesprochen. Wir sind uns deshalb auch sicher, dass sich Pascal Krauss immer selbst wählt. Da sehe ich FuPa auch mal in der Pflicht, dem nachzugehen.

FuPa: Was sind deine Stärken und wo kannst du selber noch einen Schritt nach vorne machen?

Thöne: Ich denke meine Stärken liegen auf den Außen, wo ich einfach durch Schnelligkeit und Technik viel Druck machen kann. Ich weiß aber auch das ich meine Probleme in der Rückwärtsbewegung habe, wo ich einfach fitter werden muss und den inneren Schweinehund überwinden muss, um der Mannschaft zu helfen.

FuPa: Welchen Mitspieler hättest du nicht gerne als Gegner?

Thöne: Ich glaube ich würde ungern gegen Thomas Kunze spielen, weil man so einen Typ als Spieler und als Mensch einfach gerne in der eigenen Mannschaft hat. Vieles wäre weniger lustig wenn er mein Gegner wäre.

FuPa: Dein Ex-Verein interessiert dich sicherlich auch noch. Wie ist der Kontakt noch nach Ahnatal und wie hälst du dich da auf den Laufenden?

Thöne: Dadurch das ich aus Ahnatal komme und viele der Spieler zu meinen Freunden zähle, mit denen ich einen Großteil meiner Freizeit verbringe, bin ich eigentlich ständig auf dem Laufenden. Wenn es unser Spielplan zulässt, fahre ich dann auch zu den Spielen der SGA. Komisch war es dann beim Ahnataler Hallenfußball-Cup gegen Ahnatal zu spielen, aber es ist ja gut ausgegangen.

FuPa: In wenigen Wochen geht die Bundesliga weiter. Wen drückst du die Daumen und kann der FC Bayern erneut das Tripple schaffen und seinen Titel in der CL verteidigen?

Thöne: Natürlich dem BVB, alles andere wäre Schwachsinn. Ich hoffe und gehe davon aus, dass Dortmund noch den ein oder anderen Platz in der Tabelle hochklettert, ein direkter Quali-Platz für die Championsleaugue muss schon her. Den Bayern ist der Titel ja wahrscheinlich nicht mehr zu nehmen, im DFB Pokal ist natürlich noch alles offen und in der CL drücke ich anderen deutschen Mannschaften erst die Daumen wenn Dortmund ausscheidet, was aber zumindest in der nächsten Runde noch nicht passieren wird. Mit etwas Glück schaffen wir dann vielleicht auch noch so ein Jahr wie das Letzte.

FuPa: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir und dem VfL Kassel in der Rückserie alles Gute und viel Erfolg.

Aufrufe: 014.1.2014, 08:35 Uhr
Florian DiehlAutor