Völlig unnötige Auswärtsniederlage beim FC Remscheid

Die erste Ecke der Gastgeber in 2. Minute brachte bereits die Entscheidung. Offensichtlich waren die Spieler der Viktoria in Gedanken noch in der Kabine. Anders ist es nicht zu erklären, dass der aufgerückte Verteidiger der Remscheide völlig frei im Fünfmeterraum zum Kopfball kam und verwandelte. Nach rund zehn Minuten hatten die Gäste dann diesen Schock überwunden, begannen langsam, sich wieder auf das Fussballspielen zu fokussieren. Remscheid stellte fortan sämtliche offensive Bemühungen ein und stellte vor dem Strafraum eine Fünferkette und davor eine Dreierkette auf. Jüchen rannte gegen diese Betonmauer ein ums andere Mal an, allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Statt mit schnellem Kurzpasspiel agierten die Männer von Coach Fassanelli zu oft mit langen Bällen aus dem Mittelfeld, die jedoch die dichte Abwehr der Remscheider nicht ernsthaft vor Probleme stellten. Einzig Philipp Erkens gelang es immer wieder, mit seinem unnachahmlichen Antritt Löcher in die Abwehr der Remscheider zu reissen.

Nach der Pause hatte Jüchen dann endlich zwei riesengroße Torchancen. Zunächst wurde Metin Türkay müstergültig von Thorben Schmitt bedient, wollte dann den Ball über den Torwart lupfen, bekam vom gegenersichen Verteidiger einen Stoß in den Rücken und verzog. Leider blieb der Pfiff des Schiedsrichter für diesen klaren Regelverstoß, der einen Elfmeter bedeutet hätte, aus. Kurz danach war es dann Manuel Sousa, der alleine auf den Torwart der Remscheider zulief. Statt selbst zu schießen, spielte er ab auf Jamarishvili, der dann allerdings im Abseits stand.

"Gefühlt hatten wir 80 Prozent Ballbesitz,“ erklärte Coach Fasanelli nach dem Spiel, "aber einige unserer Spieler waren heute weit von Ihrer Normalform entfernt. Nach dem frühen Führungstor hatte Remscheid nichts andereres im Sinn, als Beton anzurühen und das Fussballspielen nach vorne einzustellen. Aber das haben Sie am Ende gut gemacht, auch weil meine Mannschaft einfach gegen diesen Abwehrriegel kein Konzept gefunden hat. Ich bin sehr enttäuscht."

Am kommenden Sonntag empfängt der VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler die SSVg Heiligenhaus, die als Tabellfünfter einen Punkt mehr auf dem Konto hat. Also nach der Tabellensituation ein Spiel auf Augenhöhe.