Die Futsal-Variante kommt nicht gut an

Im kleinen Finale standen sich der letztjährige Sieger, Landesligist Spvgg. Berneck-Zwerenberg und der SV Nufringen gegenüber. Der aktuelle Spitzenreiter der Bezirksliga ging durch Jana Riethmüller in Führung. Nach einer schönen Kombination mit Selina Mai machte Sabrina Prokopp mit ihrem Tor zum 2:0 den Sieg im Spiel um Platz drei perfekt. Der Anschlusstreffer des Landesligisten durch Louisa Kirn fiel relativ spät, dennoch gab es noch ein, zwei gute Möglichkeiten für die Bernerckerinnen, sich ins Neunmeterschießen zu retten, doch scheiterten sie an SVN-Keeperin Daniela Marquardt.

Verdienter Sieg für Nufringen

„Ohne Niederlage durch das Turnier, das war Klasse, diesen Schwung nehmen wir jetzt in die Vorbereitung auf die Rückrunde mit“, freute sich Böblingens Trainer Stephan Homuth über den Erfolg im Endspiel. Das Spiel stand lange Zeit offen, aufgrund der guten Abwehrleistung und den besseren Kombinationen im Spiel nach vorne war das 1:0 jedoch nicht unverdient. Das gilt auch für die Nufringer, die im kleinen Finale bei ein paar von Heike Linkenheil gut eingeleiteten Aktionen das nötige Glück hatten. Allerdings wirkte das Team von Jochen Mai einfach den berühmten Tick aggressiver und frischer und hatte in der Qualität seiner herausgespielten Chancen ein kleines Plus.

Absage von der SG Jettingen/Mötzingen

Ausgeschieden waren zu diesem Zeitpunkt in der Zwischenrunde Gruppe D der VfL Herrenberg. Zwar reichte es gegen den SC Neubulach zu einem 1:0, Torschützin Miriam Rubera traf mit einem fulminanten Schuss in den Winkel, aber nach zwei Niederlagen gegen Berneck/Zwerenberg (0:2) und TSV Grafenau (0:3) war der VfL auf Platz drei gerutscht. Lediglich der kurzfristigen Absage der SG Jettingen/Mötzingen auf eine Teilnahme an der Zwischenrunde verdankten die Herrenberger das Weiterkommen.

Das Spiel wirkt so leblos wie der Ball

Insgesamt kam das nach den Fifa-Regeln für Futsal absolvierte Turnier nicht gut an. Kaum ein Trainer und eine Spielerin, die sich damit anfreunden konnten. Das Spiel wirkte so leblos wie der Ball, in puncto Zweikämpfe war eher mehr zu sehen. „Wir haben mehr Verletzte als an einem normalen Spiel – und das soll Futsal sein“, regte sich Herrenbergs Trainer Antonio Fiorenza auf. Die VfL-Spielerin Celesta Cuccuruloo musste nach dem Turnier mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus.

Zurück zu den Futsal-Regeln: Während beim Einspiel jede zweite Aktion zurückgepfiffen wurde, klaffte die Regelauslegung nach Einschätzung von Oliver Forster (TSV Grafenau) meilenweit auseinander. Insbesonders bei den zahlreichen Zweikämpfen passierte nichts.

Ein fragwürdiges Turnier

Jasmin Weckenmann, Spielerin des VfL Herrenberg: "Das Anzählen jedes Einkickens oder Abwerfens, sowie das unerlaubte Eingrätschen wurde von den Unparteiischen zu unterschiedlich geahndet." Dass die Hallenuhr auch nach Turnierende noch 9.46 Uhr anzeigte, passte ins Bild. Das Mikrofon versagte ebenfalls seinen Dienst, ein Drucker für Infos über Teilnehmer an der Zwischenrunde war nicht vorhanden und die Info-Wand mit den Paarungen war nach Abpfiff noch so unbeschrieben wie zu Turnierbeginn. Dazu warteten die Spielerinnen vergeblich darauf, dass über das gesamte Turnier – nicht mal bei den Finalspielen – wenigstens die Torschützinnen durchgesagt wurden. Wer die vorangegangenen Bezirksmeisterschaften in Haiterbach und in Gechingen miterlebt hat, sah mit dieser "Futsal-Vorstellung" in der Grafenauer Wiesengrundhalle ein zumindest fragwürdiges Turnier.