2024-04-24T13:20:38.835Z

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Andreas Schneider und der VfL Girkhausen gehen ab der kommenden Spielzeit getrennte Wege. Foto: pos
Andreas Schneider und der VfL Girkhausen gehen ab der kommenden Spielzeit getrennte Wege. Foto: pos

Schneider legt Traineramt nieder

Girkhausener Coach hört am Saisonende auf - Sportliche Perspektive fehlt

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Es ist die nächste Lücke, die auf einem Trainerposten entsteht. Dass sie möglich ist, hatte Andreas Schneider angedeutet. Dass sie nun allerdings tatsächlich Realität ist, kommt dennoch überraschend. Der VfL Girkhausen muss sich auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben. Der B-Kreisligist und Coach Schneider gehen nach Saisonende getrennte Wege. „Die sportliche Perspektive fehlt. Wenn ich diese Perspektive gesehen hätte, hätte ich weitergemacht. Ohne geht es aber nicht“, erklärte der Übungsleiter heute und bestätigte damit entsprechende Informationen von FuPa Südwestfalen.

Zuletzt hatten Verein und Trainer Gespräche über die neue Saison geführt – ein Schlüsselmoment für Schneiders Entscheidung. „In der kommenden Saison wollen einige Spieler aufhören, anderen wollen kürzer treten. Dies sind aber genau die Spieler, die immer beim Training sind. Wenn diese Kicker wegbrechen, dann ist die ohnehin schon schwache Trainingsbeteiligung noch schlechter. Das geht nicht“, konstatierte der Mann an der Seitenlinie. In den vergangenen Jahren hatte Schneider den VfL Girkhausen permanent in die Spitzengruppe der B-Kreisliga geführt – und wollte die Mannschaft ursprünglich Schritt für Schritt weiterentwickeln. „Ich hatte gehofft, dass wir weiter am Team feilen können. Unter den gegebenen Umständen ist dies aber schlichtweg nicht möglich“, erklärte Schneider.

Der scheidende Übungsleiter sparte indes nicht mit Kritik an den Vereinsstrukturen – und beklagte vor allem mangelnde Unterstützung aus dem Reserve-Team. „Ich hatte gehofft, dass die 2. Mannschaft hinter uns steht, dass wir aus der Reserve Unterstützung erfahren. Man hat aber den Eindruck, dass diese Mannschaft quasi ein Verein im Verein ist – die 1. Mannschaft sollte aus meiner Sicht vorgehen, das ist aber nicht der Fall“, monierte der VfL-Trainer, der grundsätzlich als Coach weiterarbeiten will, sofern entsprechende Angebote von anderen Vereinen auf ihn zukommen sollten. Ein Faktor für seinen Rücktritt dürfte dabei auch der vergangene Spieltag gewesen sein, als der VfL Girkhausen sein Spiel bei der SpVg Anzhausen/Flammersbach absagen musste und kampflos verlor, derweil das D-Kreisliga-Team sein Spiel gegen die Reserve des TSV Aue-Wingeshausen austrug.

Entscheidend für den Schritt allerdings war die grundsätzliche personelle Situation. „Wir haben bereits jetzt einen dünnen Kader. Für uns geht es daher derzeit nicht zu sehr um die kommende Saison, sondern darum, diese ordentlich abzuschließen und nicht am Ende noch in die C-Kreisliga absteigen zu müssen. Aber darum mache ich mir derzeit keine wirklichen Sorgen“, betonte Schneider. Dennoch, den Blick nach oben richtet der Noch-Trainer derzeit nicht, ein erfolgreiches Ende ist ihm wichtig. „Wir müssen in der B-Kreisliga immer ans Limit gehen, um erfolgreich zu sein. Dafür müssen wir jede freie Minute in den Fußball investieren. Das ist derzeit schon schwierig genug“, erklärte Schneider.

Es klingt, als kämen schwierige Zeiten auf den VfL Girkhausen zu – vor allem in personeller Hinsicht. „Ich mache mir keine Gedanken darum, dass in der kommenden Saison sonntags elf Spieler auf dem Platz stehen, das wird der Fall sein. Aber das reicht nicht. In erster Linie geht es darum, Spaß zu haben. Dafür muss man arbeiten und sich gut aufstellen, sonst mehren sich die Niederlagen. Und dann geht der Spaß verloren“, erklärte der Coach. Es sind viele Baustellen, die durch seinen Rücktritt entstehen. Sollten weitere Spieler ihren Abgang verkünden, könnten vorhandene Lücken weiter wachsen.

Aufrufe: 06.4.2017, 22:30 Uhr
Timo KarlAutor