2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
So sieht Erleichterung aus: Stefan Braungardt (li.) kann sich nach 21 Jahren mit dem Klassenerhalt verabschieden und herzt in dieser Szene Philipp Beetz.  F: Meier
So sieht Erleichterung aus: Stefan Braungardt (li.) kann sich nach 21 Jahren mit dem Klassenerhalt verabschieden und herzt in dieser Szene Philipp Beetz. F: Meier

»Ich hinterlasse ein anständiges Erbe, das war mir wichtig«

Nach ingesamt 21 Jahren als Spieler und Trainer kehrt Stefan Braungardt Frohnlach den Rücken +++ FuPa hat mit dem 47-Jährigen über eine schwierige Spielzeit beim VfL und seine neue Herausforderung gesprochen

Eine Institution hört auf beim VfL Frohnlach. Stefan Braungardt, der in Coburg wohnt, verlässt die Oberfranken nach insgesamt 21 Jahren als Spieler und als Trainer. Der 47-Jährige hat in der Bayernliga für Frohnlach gespielt, als diese noch die 3. Liga war. Der ehemalige Innenverteidiger war gefürchtet und beliebt zugleich. Nun konnte sich der gebürtige Coburger mit dem Klassenerhalt in der Bayernliga Nord verabschieden und wechselt als Co-Trainer in die Regionalliga Bayern zu Gerd Klaus, mit dem er in Weismain schöne Jahre als Spieler hatte. Braungardt geht mit Wehmut, freut sich aber andererseits auch auf die neue Aufgabe. FuPa hat drei Tage nach dem Klassenerhalt auf den allerletzten Drücker mit mit ihm über seine Gefühle gesprochen.

FuPa: Stefan, was bleibt hängen aus deiner langen Frohnlacher Zeit?
Stefan Braungardt (47): Es waren 21 Jahre. Da bleibt vieles hängen. In dieser Zeit sind ganz viele Freundschaften entstanden. Wir hatten viele Erfolge, auch ein paar nicht so erfolgreiche Jahre. Nun kann ich mich mit dem Klassenerhalt verabschieden, hinterlasse ein anständiges Erbe. Das war mir wichtig.

Ihr hattet eine sehr schwierige Spielzeit beim VfL Frohnlach, es gibt einige Probleme. So wurde zum Beispiel die zweite Mannschaft abgemeldet. Welche Zukunft wird der VfL Frohnlach haben?
Ich hoffe eine gute. Immerhin muss man bedenken, dass Frohnlach der hochklassigste Verein in der Region Kronach, Coburg Lichtenfels ist. Es ist das Aushängeschild und das kann Türen öffnen. Ich hoffe, dass sie diese Chance nutzen und auch die entsprechende Unterstützung bekommen. Die Strukturen im Verein sollten verbessert werden, aber das geht in der Bayernliga hoffentlich leichter als in der Landesliga. Daher war der Klassenerhalt so wichtig. Ich wünsche dem VfL Frohnlach viel Erfolg und möchte mich bei allen Weggefährten für die schöne Zeit bedanken.

Du hattest den Relegationsmodus kritisch beleuchtet, von dem ihr letztlich profitiert habt. Erklär das doch bitte mal.
Nun, wir sind in der Liga Vorletzter gewesen, Forchheim und Burglengenfeld standen in der Tabelle vor uns und sind beide abgestiegen. Wir hatten doppeltes Glück und zwar, dass wir zuerst ein Freilos hatten und dass es dann noch eine neue dritte Relegationsrunde gab. Normalerweise wären wir, wenn wir in der ersten Runde gegen Kickers Würzburg II hätten spielen müssen, abgestiegen. Aber so sind die Statuten, die wir nicht gemacht haben. Darauf hatten wir keinen Einfluss. Im Duell mit dem SV Erlbach hatten wir insofern etwas Glück, dass das einzige Tor aus einem Elfmeter resultierte. Aber wir sind nicht unverdient als Sieger hervorgegangen, waren vor allem in Erlbach die bessere Mannschaft. Ich bin froh, dass alles zu einem guten Ende gekommen ist und wie, das ist mir jetzt auch egal.

Für dich geht nun das Kapitel Frohnlach zu Ende, ein neues wird in wenigen Tagen beginnen. Kannst du nochmal kurz deine bisherigen Stationen beleuchten?
Mein Heimatverein ist der SV Hut Coburg, bei dem ich bis zur D-Jugend gespielt habe. Ich bin dann zum VfB 07 Coburg gewechselt, wo ich auch noch ein Jahr im Herrenbereich in der Landesliga gespielt habe. Dann bin ich zum FC Kronach gewechselt, damals Bayernliga als dritte Liga. Das war eine ganz tolle Spielklasse mit Vereinen wie 1860 München, Augsburg, Schweinfurt, Jahn Regensburg und Bayern München II. Leider sind wir abgestiegen. Dann bin ich zum VfL Frohnlach gekommen, wo ich vier Jahre gespielt habe. Es folgten vier tolle Jahre beim SC Weismain bis hinauf in die Regionalliga, wo ich mit Gerd Klaus gespielt habe. Danach bin ich wieder nach Frohnlach gewechselt, habe da nochmal elf Jahre gespielt bis zu meinem Karriereende 2007. Anschließend war ich vier Jahre Trainer beim DVV Coburg bis zur Insolvenz 2012 und nun war ich fünf Jahre Trainer in Frohnlach.

Wie angesprochen beginnt nun für die fußballerisch ein neuer Abschnitt. Du wirst Co-Trainer in der Regionalliga Bayern beim 1. FC Schweinfurt 05. Mit welchen Erwartungen wechselst du nach Schweinfurt?
Ich gehe mit sehr guten Erwartungen nach Schweinfurt. Ich hatte schon als Spieler mit Gerd Klaus in Weismain eine gute Zeit. Gerd ist inzwischen ein erfahrener Trainer, von dem ich einiges lernen kann. Daher freue ich mich auf diese Aufgabe, die für mich eine große Herausforderung ist. Schweinfurt ist ein großer und gut geführter Verein mit einem tollen Umfeld, sehr guten Strukturen und seht guten Trainingsbedingungen. Es ist für mich eine reizvolle Aufgabe, die ich gerne annehme.



Aufrufe: 015.6.2016, 09:30 Uhr
Dirk Meier Autor