2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Das Interview der Woche mit Maciek Debinski vom VfL Fontana Finthen. Foto: Ig0rZh – stock.adobe
Das Interview der Woche mit Maciek Debinski vom VfL Fontana Finthen. Foto: Ig0rZh – stock.adobe

"Die Saison ist noch nicht gelaufen"

Nachspielzeit mit Maciek Debinski +++ Der Trainer des Bezirksligisten VfL Fontana Finthen über die brenzlige Situation und sein neues Engagement bei Schott Mainz

Mainz. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler oder Trainer der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute mit Maciek Debinski, Trainer des VfL Fontana Finthen.

Der 33-Jährige coacht den Mainzer Verein seit rund drei Jahren. Nach einer sehr guten letzten Saison findet sich Debinski mit der Fonatana in dieser Spielzeit im Abstiegskampf wieder. Der Trainer spricht über die qualitativ stark besetzte Bezirksliga und die Chance, die er im Wechel zu Schott Mainz sieht.

FuPa: Maciek, am Mittwoch 0:3 gegen Klein-Winternehim verloren und am Wochenende ein schweres Spiel gegen Ingelheim vor der Brust: Wie groß ist da die Anspannung und vor allem, wie kann es wieder bergauf gehen?


Maciek Debinski: Es wird natürlich mit jedem Spiel enger. Wir erwarten jetzt, dass sich jeder Spieler der Situation klarer bewusst wird. Die Mannschaft muss wieder im Kollektiv auftreten und sich ihrer Stärken bewusst werden. Dennoch können wir diese Phase als Chance sehen und aus guten Auftritten immer wieder die positive Charakterbildung ziehen.

Nach einer guten Hinrunde setzte es in diesem Jahr fünf Niederlagen am Stück. Woran liegt dieser Leistungsabfall?

Ich muss auch sagen, dass die Hinrunde nicht so gut, beziehungsweise verbesserungswürdig gelaufen ist. Im Jahr 2018 ist das Engagement und die Leistung nicht besser geworden. Die Saison ist trotzdem noch nicht gelaufen. Wir müssen neue Kraft schöpfen, einige Sachen verbessern und dann können wir auch wieder in die Spur kommen.

Letztes Jahr landete die Fontana noch auf dem fünften Platz, aktuell seid ihr Dreizehnter. Wie konnte es von der Überraschungsmannschaft zum Abstiegskandidaten kommen? Liegt das eventuell auch an der zu hohen Erwartungshaltung?


Fakt ist: Wir haben uns vor der Saison keine Erwartungshaltung gesteckt. Unser Ziel war es zu verbessern, wie wir Fußball spielen. Das haben wir aber bis jetzt nicht realisieren können. Man muss auch sagen, dass gewisse Spieler mit wichtigen Rollen nicht mehr da sind. Die Neuzugänge haben den Altersschnitt weiter verjüngt, können den Rollen aber nicht gerecht werden. Außerdem ist die Liga durch die neuen Mannschaften qualitativ stärker geworden, das ist das Problem bei der ganzen Geschichte.


Vor Kurzen ist dein Wechsel zur neuen Saison zur U19 von Schott Mainz bekannt geworden. Was waren deine Beweggründe?


Der Gedanke, nächstes Jahr nicht mehr Trainer in Finthen zu sein, kam mir schon im Januar. Mit Djamel Yahlali (Sportlicher Leiter, d. Red.) wollte ich die nächsten Monate abwarten und dem Verein in einer anderen Rolle erhalten bleiben. Der Eindruck verstärkte sich aber und mit dem Angebot von Schott war die Entscheidung dann auch klar. Mit 33 Jahren, wenn man noch Lust auf Fußball hat, ist das bei einem Top-Verein wie Schott eine große Chance. In den ersten Gesprächen waren beide Parteien auf Wellenlänge, deshalb habe ich mich entschieden, das Engagement anzunehmen. Sportlich ist das eine sehr attraktive und reizvolle Aufgabe.


Nach drei Jahren im Aktivenbereich kehrst du jetzt wieder in den Jugend-Fußball zurück, den du ja schon aus U17-Zeiten in Gonsenheim kennst. Was gibt es für andere Reize am Coachen einer Jugendmannschaft?


Es ist schön beide Seiten kennengelernt zu haben. Die A-Jugend Regionalliga, die zweihöchste Spielklasse, hat mich einfach seht gereizt. Insofern war es eine bewusste Entscheidung. Von Leuten aus dem Umfeld höre ich immer wieder: Das Ziel eines Trainers muss es sein, Aktiventrainer zu werden. Ich kann sagen: Ich bin der Gegenbeweis.

Aufrufe: 06.4.2018, 07:30 Uhr
Tom KühnerAutor