2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Das Trainerduo Mario Schmidt (links) und Florian Fischer gibt beim Bezirksliga-Aufsteiger seit drei Jahren das Kommando.  Archivfoto: Ramona Eberle
Das Trainerduo Mario Schmidt (links) und Florian Fischer gibt beim Bezirksliga-Aufsteiger seit drei Jahren das Kommando. Archivfoto: Ramona Eberle

Zwei Routiniers und zehn Talente

Für Ecknach wird es in der ersten Bezirksliga-Saison nicht zuletzt darauf ankommen, wie sich Neuzugänge schlagen +++ Eine wichtige Rolle wird einmal mehr „Gino“ Jung übernehmen

Im Aichacher Fußball haben sich die Gewichte verschoben. Als Nummer eins gilt nicht länger der BC Aichach, der vor 100 Jahren gegründet wurde, sondern der VfL Ecknach, der seit 1968 besteht und nun kurz vor seinem 50. Geburtstag in die Bezirksliga eingezogen ist. Das Ziel für die Saison 2017/18 ist klar: Klassenerhalt. Das spricht für die Verantwortlichen in diesem Klub. Denn als Neuling ist man stets gut beraten, sich erstmals hinten einzuordnen und auf unrealistische Prognosen zu verzichten. Was ja nicht ausschließt, dass es am Ende doch besser läuft als erwartet.

Hin & weg

Sieben Fußballer haben sich beim Meister der Kreisliga Ost abgemeldet: Michael Birnbaum zum TSV Friedberg, Florian Hoffmann nach Inchenhofen, Rachad Bamario nach Oberbernbach, Maximilian Eisner nach Obergriesbach, Stefan Kastl (Ecknach II), Thomas Spieß (Ende der Laufbahn) und Alexander Richter, den es beruflich nach Berlin zieht. In den meisten Fällen handelt es sich um Kicker, die eher der zweiten Reihe zuzuordnen waren. Interessant erscheint die Liste der neuen Fußballer, auf der nicht weniger als zehn Kandidaten aus dem eigenen Nachwuchs verzeichnet sind, darunter mit Mario Lasnig der Sohn von Urgestein Frank Lasnig. Besondere Beachtung verdienen die beiden externen Neuzugänge Michael Eibel und Bashar Broo. Eibel kommt von der DJK Gebenhofen-Anwalting, wo er als Co-Trainer spielte. Zuvor war er beim FC Affing sogar in der Bayernliga mit von der Partie. Broo kommt vom Türk SV Pfaffenhofen. Seine Fähigkeiten unterstrich er früher im Team des BC Aichach.

Glücks- & Sorgenkinder

Auch Christoph Jung war vor Jahren für den Stadtrivalen BCA am Ball. Mit ihm haben die Ecknacher einen wahren Glücksgriff gemacht. 19 Tore erzielte „Gino“ in der abgelaufenen Saison, 20 waren es 2015/16. Daher ist dem 31-jährigen Stürmer auch in der Bezirksliga einiges zuzutrauen. Sorgenkinder sind beim Neuling auf die Schnelle nicht auszumachen. Es bleibt aber abzuwarten, inwieweit es den einzelnen Fußballern gelingt, Anschluss zu finden an das höhere Leistungsniveau in der neuen Liga. David Selig wird nach einem Bruch des Mittelfußes zunächst mal ausfallen.

Start & Ziel

Am Samstag geht’s in Horgau im Nachbarlandkreis Augsburg endlich los, ein Duell zweier Bezirksliga-Aufsteiger. Und am Sonntag, 6. August, kommt mit dem TSV Meitingen ein Kandidat für den Titel zum VfL. Danach kann man schon mal an der Tabelle ablesen, wohin die Reise in der neuen Umgebung gehen könnte. Wichtig wird sein, dass man auch nach Rückschlägen, die wohl unvermeidlich sein werden, die Ruhe bewahrt. Sonst besteht die Gefahr, dass die Ecknacher sich im Sommer 2018 in der Kreisliga wiederfinden.

Team & Chef

Seit Jahren schon gibt beim VfL Ecknach ein spielendes Duo die Kommandos auf dem Platz und beim Training: Florian Fischer, den man ebenfalls vom BCA her kennt, und Mario Schmidt, der in seinen besten Tagen beim FC Memmingen und beim SSV Ulm in der Regionalliga kickte. An Erfahrung mangelt’s dem VfL also auf diesen wichtigen Positionen nicht.

Test & Taktik

In den Vorbereitungsspielen gab es 1:0-Siege über Kissing und den BC Aichach sowie einen 2:1-Erfolg über Dinkelscherben. Zell wurde mit 4:1 bezwungen und Mauerbach mit 5:0. Allesamt „normale“ Ergebnisse, die keine näheren Rückschlüsse auf das Abschneiden in der Bezirksliga zulassen. Dort wird man wohl zunächst sein Augenmerk auf die Defensive richten. 22 Gegentore in 26 Auftritten in der Kreisliga Ost stellen eine gute Basis dar.

Prognose

Seit Jahren schon spielen die Ecknacher Fußballer in der Kreisliga Ost eine starke Rolle. Diesmal haben sie es dank eines beeindruckenden Endspurts in die Bezirksliga geschafft. Dort betreten sie Neuland, die meisten Gegner sind ihnen unbekannt. Von großer Bedeutung wird nun sein, wie sich gerade die jungen Spieler einfügen, ob es ihnen in absehbarer Zeit gelingt, eine Etage höher mitzuhalten. Und wichtig wird daneben auch sein, ob es der Verein versteht, mit Niederlagen umzugehen. Diese Erfahrung musste der amtierende Aichacher Stadtmeister in der vergangenen Runde nur dreimal machen.

Aufrufe: 026.7.2017, 15:27 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor