2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Groß war der Jubel bei den Ecknachern nach dem ersten Dreier der Saison in Thannhausen. Das Team von Spielertrainer Daniel Framberger steht im Mittelfeld der Bezirksliga Nord und will schnellstmöglich den Klassenerhalt perfekt machen. Ob das gelingt?  Foto: Sarina Schäffer
Groß war der Jubel bei den Ecknachern nach dem ersten Dreier der Saison in Thannhausen. Das Team von Spielertrainer Daniel Framberger steht im Mittelfeld der Bezirksliga Nord und will schnellstmöglich den Klassenerhalt perfekt machen. Ob das gelingt? Foto: Sarina Schäffer

Schließt sich der Ecknacher Kreis?

Mit einer ähnlichen Punktausbeute wie in der Vorrunde will der VfL möglichst schnell den Klassenerhalt klar machen

In Fußballkreisen wird nach einem Aufstieg oft vom verflixten zweiten Jahr gesprochen. Im ersten Jahr in der neuen Liga ist die Euphorie noch groß und beflügelt die Mannschaft. Das ändert sich meist im zweiten Jahr, sagt man. Zunächst sah das auch beim VfL Ecknach so aus. Im zweiten Jahr in der Bezirksliga Nord musste der Vorjahresneuling bis zum achten Spieltag auf den ersten Dreier warten. Zum Vergleich: Im Premierenjahr bejubelte man im Aichacher Stadtteil bereits zum Auftakt drei Punkte. Mittlerweile hat sich der VfL aber gefangen und liegt mit 26 Punkten auf Rang zehn. Mit Elias Sultani (BC Aichach) und Tobias Baiter (TSV Göggingen) haben zwei Spieler den VfL in der Winterpause verlassen, die nicht zum Stammpersonal zählten. Auf der anderen Seite ist mit Maximilian Obermeyer (SV Mering) ein erfahrener Offensivspieler neu im Team. Die Aichacher Nachrichten nehmen das Team von Spielertrainer Daniel Framberger unter die Lupe.

Defensive

Hier steht der VfL mit 28 Gegentreffern vergleichsweise gut da. Nur die Topteams sind in der Abwehr stabiler. Die anfänglichen Probleme haben die Ecknacher in den Griff bekommen. Je länger die Runde dauerte, desto stabiler wurde der Defensivverbund, wobei der Abgang von Florian Fischer in diesem Bereich nicht kompensiert werden konnte. Auch in den bisherigen Testspielen gab es mit Ausnahme des Sieges gegen Kissing doch relativ viele Gegentreffer.

Offensive

Auch in dieser Kategorie gehört der Vorjahresneuling zum Mittelfeld. 35 Treffer sprangen in 19 Partien heraus – ausbaufähig. Insbesondere, wenn man die beiden Kantersiege gegen Glött (7:1) und Nördlingen II (5:2) herausnimmt. Die Last des Toreschießens wurde nach dem Abgang von Serhat Örnek versucht, auf mehrere Schultern zu verteilen. Das gelang nicht wirklich, denn Michael Eibel (zehn Treffer) und Kapitän Christoph Jung (sieben) zeigen sich für die Hälfte aller Ecknacher Tore verantwortlich. Das macht den VfL leichter auszurechnen für die Gegner.

Vorbereitung

Mit zweiten deutlichen Niederlagen ging es los, wobei VfL-Sportchef Jochen Selig diese Ergebnisse nicht überbewerten will. „Aystetten war konditionell einfach weiter und in Neusäß hatten wir erstens mit dem Kunstrasen zu kämpfen und waren nicht so schlecht, wie es das Ergebnis aussagt.“ Gegen den Landesligisten gab es ein 1:4, gegen den Kreisligisten gar ein 0:4. Beim ersten Spiel auf Rasen überzeugte dann aber die Elf von Spielertrainer Daniel Framberger, der aufgrund seines Kreuzbandrisses bis Saisonende ausfallen wird. Ein weiteres Sorgenkind ist Bashar Broo. Der Rückkehrer kämpft mit einer Sprunggelenksverletzung. Selig hofft, dass der Mittelfeldspieler beim Auftakt am Sonntag in Aindling wieder fit ist. Ansonsten ist derzeit nur Jan Plesner (Urlaub) nicht dabei. Die Zielsetzung ist für Selig klar: „So schnell wie möglich 35 bis 40 Punkte holen. Wenn wir genauso wie in der Vorrunde punkten, schließt sich der Kreis und wir bleiben drinnen.“ Dennoch warnt der 38-Jährige: „So kann man aber nicht rechnen. Wir hatten in der Vorrunde nicht gerade das Glück auf unserer Seite. Ein dreckiger Sieg wäre mal nicht schlecht.“ Selig ist insgesamt zufrieden, wobei ihm Tobias Jusczak besonders gut in der Vorbereitung gefallen hat. „Er hat nochmals einen Sprung nach vorne gemacht und sich sehr gut präsentiert. Man muss insgesamt sagen, dass wir gut vorbereitet sind.“ Auch vom einzigen Neuzugang Maximilian Obermeyer ist Selig überzeugt: „Ich halte nicht viel von Transfers im Winter, aber bei Max ist das anders. Er ist erfahren genug und bringt uns sofort weiter. Er funktioniert und hat das auch schon in den Testspielen gezeigt.“ Der 28-Jährige, der beim SVM lange Jahre in der Landesliga aktiv war und früher in Gersthofen sogar in der Bayernliga spielte, soll bei den Ecknachern auf der zehn zum Einsatz kommen.

Prognose

Der VfL Ecknach übersteht das verflixte zweite Jahr und wird auch ein drittes Jahr in Folge im schwäbischen Fußballoberhaus an den Start gehen. Vom Spektakel der vergangenen Saison kann der VfL aber nur träumen. Die junge Mannschaft beißt sich durch – befreit aufspielen war aber gestern. Am Ende müssen die Ecknacher zwar ein bisschen zittern, doch vom wirklichen Abstiegskampf bleibt der Aufsteiger des Vorjahres verschont. Auch weil endlich die langersehnten „dreckigen Siege“ kommen.

Mehr Lokalsport gibt es unter www.aichacher-nachrichten.de

Aufrufe: 06.3.2019, 17:34 Uhr
Aichacher Nachrichten / Sebastian RichlyAutor