2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Einschwören vor dem Matchball: Die Kicker des VfL Bad Berleburg haben es am Sonntag in der eigenen Hand, den Aufstieg in die Landesliga klar zu machen. Foto: bw
Einschwören vor dem Matchball: Die Kicker des VfL Bad Berleburg haben es am Sonntag in der eigenen Hand, den Aufstieg in die Landesliga klar zu machen. Foto: bw

Sekt oder Selters

Berleburg kann bei einem Sieg über Langenholthausen die Korken knallen lassen

Verlinkte Inhalte

VfL Bad Berleburg - TuS Langenholthausen (So 15:00)

Ob der VfL Bad Berleburg (1. Platz/60 Punkte) Meister der Fußball-Bezirksliga 4 wird? Diese Frage stellen sich wohl nur noch die Pessimisten. Oder halt die kühnsten Optimisten, die es mit den Sportfreunden Birkelbach (2./55) – die spielfrei haben - oder aber dem BC Eslohe (3./53) halten, die dem VfL rein rechnerisch noch in die Landesliga-Aufstiegsparade grätschen könnten. Vielmehr geht es eher um die Frage, wann es den Berleburgern denn gelingt.

Einen von nun drei Matchbällen hat die Truppe von Marcus Goßler am Sonntag gegen den TuS Langenholthausen, der sich vor der Saison verstärkte und im oberen Tabellendrittel gesehen wurde. „Sie gehören für mich zu den Top-3-Teams der Liga und stehen völlig zu Unrecht da unten“, findet Bad Berleburgs Außenverteidiger Alexander Krowarz und Keeper Christian Badura sticht in die gleiche Kerbe: „Das war bisher der spielstärkste Gegner in dieser Saison. Wir haben dort mit viel Glück spät gewonnen.“

Allerdings konnten die Kicker aus Balve diese Qualitäten zu selten abrufen, liegen nur auf Rang 10 (28 Zähler) und sind drei Spieltage vor Saisonschluss – bei sechs Zählern Vorsprung auf die SG Oberschledorn/Grafschaft, die auf dem ersten Abstiegsrang steht - noch nicht ganz gerettet und benötigen noch Zählbares. „Man muss sich ja nur das Torverhältnis anschauen, um zu sehen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen“, sagt der Sportliche Leiter Holger Lerch und verweist auf 56 erzielte Tore, aber auch 56 Gegentreffer.

Das wiederum könnte dem designierten Meister in die Karten spielen. „Die Tendenz geht dahin, dass sie sicherlich nicht ganz so defensiv spielen wie andere Teams. Sie haben sich stabilisiert und vor allen Dingen sehr gute Einzelspieler in ihren Reihen. Sie sind eine kleine Wundertüte“, findet Goßler, der sich mit der Möglichkeit, bereits drei Spieltage vor Ende - und zudem noch vor heimischem Publikum - die Meisterschaft klarmachen zu können, nicht unbedingt beschäftigen will. „Ich glaube, das ist eine große Bürde, diese Partie so anzusehen, als könnten wir den Titel klarmachen. Besser ist es, das Spiel zu nehmen und es einfach gewinnen zu wollen. So wie in den letzten Wochen auch. Natürlich wissen wir, was dann passiert“, ist sich der Beamte bewusst, dass auch seine Spieler und die Fans die Tabelle lesen können. Klar ist: Ein Unentschieden würde nicht reichen, um die Sektkorken knallen zu lassen, da die Sportfreunde Birkelbach in jedem Fall - und Eslohe bei einem „Dreier“ in Warstein - noch aufschließen können.

Diese erschienen zuletzt wieder etwas zahlreicher, von den Zuschauerzahlen im Aufstiegsjahr 2013/2014 und in der ersten Landesliga-Saison 2014/15 sind die Berleburger aber noch entfernt. „Wir hoffen gegen Langenholthausen schon auf viele Zuschauer, 250 wären toll“, konstatiert Lerch, während Mittelfeldspieler Christopher Geisler in seinem Umfeld ein wenig Euphorie entdeckt hat.

Und die Fans erwarten nun natürlich nicht weniger als einen „Dreier“ der heimstärksten Bezirksliga-Elf (zehn Siege, ein Remis, eine Niederlage), bei der allerdings neben dem weiterhin rot-gesperrten Peter Rosenblatt und dem schon länger verletzt ausfallenden Tim Eckhardt auch Innenverteidiger Niklas Linde fehlt, der aus privaten Gründen passen muss und somit die beste Innenverteidigung der Liga sprengt. „Wer neben Tim (Neusesser/Anm.d.R.) spielt, entscheidet die Trainingswoche“, will sich Goßler noch nicht in die Karten schauen lassen. Einmal musste Linde, der eine bärenstarke Runde spielt, bisher erst aussetzen (5. Gelbe Karte), für ihn rückte damals Christopher Geisler in die Abwehrkette, was auch diesmal wieder eine Option sein könnte.

Ansonsten sind keine Veränderungen in der Startelf zur Vorwoche zu erwarten, zu gut war der Auftritt des VfL beim 3:2 in Sundern, wo das knappe Ergebnis über einen recht einseitigen Spielverlauf hinwegtäuschte und die Chancenverwertung das einzige Manko war. Dariusz Kurowski, der 26-jährige Angreifer aus Polen, der inzwischen in Wittgenstein wohnt und auch Arbeit gefunden hat, könnte hier für Abhilfe sorgen, ist allerdings noch nicht spielberechtigt. „Er ist aber eh eigentlich für die kommende Saison vorgesehen“, merkt Holger Lerch an.

Dann in der Landesliga. Alles andere wäre nach dieser Spielzeit für den VfL eine riesige Enttäuschung. Aber dass die Berleburger ihren Vorsprung noch verspielen, kann sich kaum jemand vorstellen. Es steht nur die Frage im Raum, wann die Goßler-Truppe alles klar macht.

Übrigens: Neben Titel und Aufstieg hält die Meisterschaft in der Bezirksliga 4 für den VfL Bad Berleburg noch ein weiteres "Schmankerl" parat. Die Kurstädter hätten sich nämlich zugleich für den Westfalenpokal qualifiziert und würden in diesem Wettbewerb neben den beiden Oberligisten TuS Erndtebrück und 1. FC Kaan-Marienborn an den Start gehen.


Schiedsrichter: Johanna Kotthoff



Aufrufe: 012.5.2017, 15:00 Uhr
Stefan StarkAutor