2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview der Woche
Coach Günter Nessel über die stabile Defensive seiner Mannschaft. F: w.K.;  Christian Schmidt – stock.adobe.jpg
Coach Günter Nessel über die stabile Defensive seiner Mannschaft. F: w.K.; Christian Schmidt – stock.adobe.jpg

"Ich lebe das Engagement vor"

"Nachspielzeit" mit Günter Nessel +++ Der Trainer der SG VfL Fürfeld/Neu-Bamberg berichtet vom Erfolg des letzten Spieltages über die TSG Planig und der Heimstärke seines Teams

Nahe. In unserer Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich im lockeren Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Günter Nessel, Trainer der SG Fürfeld/Neu-Bamberg. Die Spielgemeinschaft steht zurzeit auf dem fünften Tabellenplatz und konnte im Nachholspiel am Sonntag gegen Titelanwärter Planig gewinnen. Das Nessel-Team hat einen Lauf: Seit sieben Spielen ist die Mannschaft ungeschlagen und musste erst drei Niederlagen in der bisherigen Saison hinnehmen. Doch viele Unentschieden und verletzte Stürmer machen es der SG nicht leicht. Nessel zeigt sich indes optimistisch und will mit seiner jungen Truppe weiter Erfolge feiern.

FuPa: Herr Nessel, Sie haben mit Ihrer Mannschaft seit sieben Spielen nicht mehr verloren, hinzu kommt der Sieg gegen den Aufstiegsaspiranten TSG Planig. Was ist der Schlüssel zum Erfolg?

Günter Nessel: Wir präsentieren uns momentan einfach als Einheit. Wir haben seit Beginn der Runde eine lange Verletztenliste und müssen teilweise improvisieren. Doch unsere Stabilität in der Defensive ist beständig und vor allem Alan Zimmermann ist eine riesige Bereicherung für uns. Er hat einfach einen Blick fürs Spiel, mit seinem sehr guten Aufbauspiel bringt er die Mannschaft voran. Außerdem ist er keiner, der die Bälle einfach sinnlos rausschlägt. Die läuferische Leistung machen dann unsere jungen Spieler wieder wett, man ergänzt sich prima.


Woher kommt die Heimstärke der SG? Sind die Fans auch ein großer Faktor?

Das hängt zum einen mit unserem ungeliebten Hartplatz zusammen (lacht), zum anderen haben wir unsere Fans hinter unserem Heimtor sehr nah am Platz. Dort steht eine Halle mit Überdachung, es sammeln sich viele Fans. Während dem Spiel haben wir eine gute Stimmung, das motiviert die Mannschaft nochmal. Zudem bin ich der Meinung, dass man vor allem zuhause seine Spiele gewinnen muss, wenn man dem Abstiegskampf fern bleiben will.


Sie haben genauso wenig Niederlagen wie die erstplatzierte SG Veldenzland, wieso spielen Sie aber so oft unentschieden?

Wir haben momentan drei verletzte Stürmer, die unserem Offensivfußball einfach fehlen, das merkt man. Wenn wir dann in Rückstand geraten, ist das sehr schwer, wieder auszugleichen. Wir konzentrieren uns derzeit darauf, aus einer geordneten Defensive herauszuspielen und Nadelstiche über Konter zu setzen. Im Endeffekt bekommen wir dann vor dem Tor nicht allzu viele Chancen, doch diese nutzen wir dann vernünftig.


Haben Sie vor, nach der Winterpause nochmal oben anzugreifen?

Wir spielen eine tolle Saison, konnten bereits 31 Punkte erspielen. Ich sag mal so, mit 40 Punkten steigst du in dieser Liga nicht ab, das ist unser vorrangiges Ziel. Aus der Bezirksliga werden wieder einige Teams zu uns in die Liga stoßen, da ist es wichtig nicht im Keller zu stehen. Natürlich wollen wir weiterhin die Großen ärgern, wie wir es bereits am Sonntag getan haben. Ich sagte zu den Jungs, dass man sich gegen solche Teams in den Fokus spielen kann, so ist es schließlich auch gekommen. Wir haben jetzte auch eine A-Jugend, aus der wir uns verstärken können, aber besitzen nicht die Möglichkeit, über den Winter die dicken Fische an Land zu ziehen.


Nun etwas persönlicher: Sie sind nun zwölf Jahre bei Fürfeld/Neu-Bamberg, was unterscheidet diese Saison von den anderen elf?

Wir haben unseren Stamm an erfahrenen Spielern verloren, viele von ihnen haben sich verletzt, fallen teilweise länger aus. Wieder andere werden Vater und widmen sich dieser Herausforderung. Die Verluste hat man schon gemerkt. Die junge Garde, die mir aktuell zur Verfügung steht, hat sich nun zusammengefunden und stellt eine Einheit dar. Natürlich gehen die jungen Leute auch gerne mal feiern, schlussendlich lebe ich ihnen aber das Engagement vor und die Mannschaft überträgt das sehr gut auf die Spiele. Mit unserer derzeitigen Situation sind wir sehr zufrieden.


Wie werden Sie die fußballfreie Winterpause gestalten? Schalten Sie mal ab oder wird direkt die Vorbereitung geplant?

Ich habe die Tage schon begonnen, den Trainingsplan zu entwerfen. Ab dem 29. Januar wird es für uns in die Vorbereitung gehen, das nächste Pflichtspiel bestreiten wir aber erst wieder am 10. März. Bis dahin ist es noch eine sehr lange Zeit, sowas hat es früher nicht gegeben. Die Vorbereitung werden wir dennoch spaßig gestalten, geplant sind Einheiten in der Soccer Halle, Spinning und Treffen in unserer eigenen Halle. Dort machen wir lockeres - vor allem freiwiliges - Training, um die Pause nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Aber natürlich werde auch ich erstmal drei bis vier Wochen abschalten.

Vielen Dank für das Interview und schöne Feiertage!

Aufrufe: 05.12.2018, 18:00 Uhr
Fabian SchlosserAutor