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WM 2014
Mbiena Junior und sein Sohn Tristan teilen ihre Leidenschaft für Fußball.   Archivfoto: wita/Paul Müller
Mbiena Junior und sein Sohn Tristan teilen ihre Leidenschaft für Fußball. Archivfoto: wita/Paul Müller

Am liebsten gemütlich und ohne Gedränge

KAMERUN Mbiena Junior entdeckte seine Leidenschaft für Fußball schon im Kindergarten und verfolgt auch die deutschen WM-Spiele

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WIESBADEN. Die Liebe zum Fußball begleitet Mbiena Junior schon lange. „Das hat bei mir schon im Kindergarten angefangen“, erzählt er. „Damals hab ich in Kamerun meistens mit Freunden auf der Straße gekickt.“ Heute ist der 41-Jährige verheiratet, hat zwei Kinder und arbeitet als Sicherheitsfachkraft am Frankfurter Flughafen. Vor 25 Jahren zog Junior zunächst nach Darmstadt, um dort Rechtswissenschaften zu studieren. In seiner Heimat sei das nichts Ungewöhnliches. „Viele junge Menschen aus Kamerun kommen nach Europa, um vom guten Bildungssystem hier zu profitieren“, erklärt er.

Fußball spielt für Junior auch hier in Wiesbaden weiterhin eine große Rolle. Zweimal wöchentlich trainiert er mit dem VfB Westend und unterstützt die Mannschaft am Wochenende bei Spielen im zentralen Mittelfeld. Wenn er nicht gerade selbst auf dem Platz steht, versucht er, Sohn Tristan so oft wie möglich vom Spielfeldrand aus anzufeuern. Ganz der Papa, ist auch der Achtjährige begeisterter Fußballer und Abwehrspieler in einer Jugendmannschaft des PSV Grün-Weiß Wiesbaden.

„Bei uns in Kamerun gehört Fußball zum Leben einfach dazu“, sagt Junior, der in Kameruns Hauptstadt Yaoundé geboren wurde. „Während der Weltmeisterschaft versammeln sich alle, von Jung bis Alt, auf der Straße, um gemeinsam die Spiele zu schauen und zu feiern.“

Er selbst hat die Spiele der Kameruner Elf vor allem zusammen mit seiner Familie verfolgt. „Da kann es bei uns auch schon mal ganz schön laut werden“, erzählt er lachend. Sonst geht Junior zum Fußballgucken gerne mit Freunden in Bars oder in den Biergarten. Nur Public Viewing mag er nicht. „Ich habe es lieber gemütlich und ohne zu viel Gedränge“, sagt er.

Selbstverständlich ist Mbiena Junior traurig, dass Kamerun seine ersten beiden Spiele der Gruppenphase gegen Mexiko und Kroatien verloren hat. Jetzt hofft er noch auf ein schönes Spiel gegen Brasilien heute Abend. Auch die Spiele der deutschen Elf verfolgt Junior. Das Team spiele Fußball auf höchstem Niveau und er bewundere sowohl die Taktik als auch die Disziplin der Mannschaft.

Für das nächste Jahr plant er, nach Kamerun zu fliegen, um dort seine Familie zu besuchen und das Land seinen Kindern zu zeigen. „Auch wenn Wiesbaden jetzt mein Zuhause ist, wird Kamerun immer meine Heimat bleiben“, so Junior.

Aufrufe: 022.6.2014, 18:38 Uhr
Katharina KorbachAutor