2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Goldjubiläum: Unser Bild zeigt (stehend von links) Obmann Günther Schmitt, Trainer Martin Jäger, Erhard Becker, Hans-Günther Krämer, Horst Weber, Gerhard Minor, Spielführer Gerhard Schmidt, Torwart Karl-Heinz „Jan“ Arnold und 1.Vorsitzender Werner Hosfeld. Hockend von links: Arnold Neuser, Ulrich Müller, Hermann-Josef „Männi“ Schlemper, Karl-Heinz Heller und Paul-Gerhard Bender. Foto: SZ-Archiv
Goldjubiläum: Unser Bild zeigt (stehend von links) Obmann Günther Schmitt, Trainer Martin Jäger, Erhard Becker, Hans-Günther Krämer, Horst Weber, Gerhard Minor, Spielführer Gerhard Schmidt, Torwart Karl-Heinz „Jan“ Arnold und 1.Vorsitzender Werner Hosfeld. Hockend von links: Arnold Neuser, Ulrich Müller, Hermann-Josef „Männi“ Schlemper, Karl-Heinz Heller und Paul-Gerhard Bender. Foto: SZ-Archiv

Goldenes Meisterjubiläum

Weidenau holte in der Saison 1966/1967 den Titel in der Bezirksklasse Siegerland - Wilgersdorfer Arnold Neuser erinnert sich

Auf sein „Goldenes Bezirksklassen-Meisterjubiläum“ kann der aktuelle Fußball-D-Kreisligist VfB 07 Weidenau in diesem Sommer zurückblicken. Dass dieses Ereignis anlässlich der Feierlichkeiten zum 110-jährigen Vereinsbestehen des Tiergartenklubs nicht in Vergessenheit gerät, dafür hat jetzt nicht zuletzt der damalige „Spieler-Zeitzeuge“ Arnold Neuser aus Wilgersdorf mit einigen schönen Erinnerungen gesorgt.

„Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst“, so könnte man getreu nach den Worten von Meistersinger-Komponist Richard Wagner den Aufruf des inzwischen 76-jährigen früheren blau-weißen Meisterspielers zum Gedenken an die Erringung der Bezirksklassenmeisterschaft der VfBer am Ende der Spielzeit 1966/1967 beschreiben. Mit einem 2:0-Sieg beim SV Dreis-Tiefenbach auf dem alten Sportplatz an der Blashütte machten die VfBer damals ihr Meisterstück in der alten Bezirksklasse Siegerland und kehrten in die Landesliga Südwestfalen zurück.

Begleitet von kräftiger Blasmusik der heimischen Feuerwehrkapelle zogen die frischgebackenen Meisterspieler samt Zuschauertross gleich nach Spielschluss von der Blashütte über die nahegelegene Grenze der damals noch selbständigen Stadt Weidenau Richtung Tiergarten. „Hier im VfB-Sportheim begann dann eine mehrtägige Feier, die schließlich im Lauf der Woche durch nahezu alle Weidenauer Gaststätten führte“, erinnert sich Arnold Neuser noch heute an jene feucht-fröhlichen Tage vor 50 Jahren.
Bekanntlich mussten sowohl die Dreis-Tiefenbacher (aktuell Kreisliga B) wie auch die Weidenauer Fußballer später so manche Abstiegspille schlucken, kämpfen beide doch inzwischen im unteren bzw. gar untersten Haubergsligabereich um Punkte. Arnold Neuser, ein Bruder des bekannten und leider allzu früh verstorbenen Amateur-Nationalspielers und Schalker Bundesliga-Profis Gerhard Neuser, ist nach eigenem Bekunden freilich lange nicht mehr in der Weidenauer Glück-Auf-Kampfbahn gewesen.

Als Wilgersdorfer sieht er sich dagegen seit vielen Jahren regelmäßig die Heimspiele des TSV Weißtal auf dem Henneberg-Sportplatz in Gernsdorf an, wo sein Sohn André schon seit längerem als 2. Vorsitzender fungiert. Ansonsten hält sich Arnold Neuser mit Spazierengehen fit. „Nachdem es mir einige Zeit nach einem Herzinfarkt gesundheitlich nicht so gut ging, bin ich jetzt wieder ganz gut auf dem Damm“, freute er sich bei unserem Gespräch.

Ja, vor einem halben Jahrhundert da hatte Arnold Neuser seinen besonderen Anteil an der Erringung der „Blauhemden“-Meisterschaft, war er doch als Verstärkung ausgerechnet von den Siegener Sportfreunden an den Tiergarten gekommen. Das war im Hüttental zu jener Zeit schon ungewöhnlich und eher eine Seltenheit, gingen und gehen immer noch die Wege der fußballsportlichen Talente eher in die entgegengesetzte Richtung.

Siegens unlängst verstorbene Deutschmeister-Torwart Werner Steffe ist da das beste Beispiel. Gemeinsam mit seinem Wilgersdorfer Kameraden Adolf Schmelzer war Arnold Neuser übrigens schon in seinem letzten A-Jugend-Jahr bei den VfBern vorstellig geworden, erhielt jedoch nach heftigem „Theaterdonner“ dann doch keine Freigabe aus dem Leimbachtal, wo Arnold Neuser inzwischen für die Sportfreunde Siegen am Ball war.

Als der Wechsel in die Glück-Auf-Kampfbahn dann endlich doch klappte, hatte Arnold Neuser gleich noch ein entscheidendes (meisterschafts-)entscheidendes „Mitbringsel“ für die VfBer parat: Da den Weidenauern in jenen Tagen ein geeigneter Torwart fehlte, überredete Arnold Neuser seinen Wilgersdorfer Landsmann Karl-Heinz Arnold zu einem Engagement in der Glück-Auf-Kampfbahn. „Jan“, wie der Keeper von seinen neuen Freunden nunmehr genannt wurde, hatte zuletzt auch einige Spiele in der Reservemannschaft der Siegener Sportfreunde absolviert.

In der VfB-Reserve hatte übrigens zur gleichen Zeit überraschenderweise der etatmäßige VfB-„Stopper“ Kurt Schmähl seinen Einzug gehalten, nachdem er wegen einer Verletzung zu Beginn der Spielzeit auf Wunsch eines Arbeitskollegen sein Traineramt bei der SG Hickengrund angetreten hatte und VfB-Cheftrainer Martin Jäger ihn nicht mehr für die Stammmannschaft nominierte.

Gerne erinnert sich Arnold Neuser auch an die beiden Freundschaftsspiele gegen seinen im Trikot des FC Schalke 04 spielenden Bruders Gerhard. Sowohl mit den Sportfreunden Siegen im Leimbachstadion wie auch mit dem VfB 07 Weidenau in der heimischen Glück-Auf-Kampfbahn gab es in den sechziger Jahren vor jeweils großer Kulisse für Arnold Neuser einen unvergessenen „Bruderkampf“ gegen den blutsverwandten „Knappen“ aus dem Siegerland.

Mit Erhard Becker, der nach kurzem Gastspiel von den Siegener Sportfreunden zurückgekommen war, und Mittelläufer Gerhard Minor sind inzwischen bereits zwei Spieler aus der damaligen Meistermannschaft des VfB 07 Weidenau verstorben. Auch Trainer Martin Jäger, Spielausschusobmann Günter Schmitt und der damalige Vorsitzende Werner Hosfeld weilen nicht mehr unter den Lebenden.

Aufrufe: 021.8.2017, 15:00 Uhr
hbAutor