2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

5 Euro fürs Phrasenschwein

Nachts ist kälter als Draußen und vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Mit diesen Lebensweisheiten musste sich die Wasseralfinger Reserve am Sonntag sportlich einmal mehr auseinandersetzen. Anders wäre es kaum zu erklären gewesen, dass ein Spiel 90 Minuten dauert und der Ball rund ist.
Wobei kalt war es am Sonntag nun wirklich nicht, was aber letztlich auch Latte wie Ecke war. Besonders den alten Haudegen in der Truppe von Coach Stahl setzen die Temperaturen, das Geläuf und die Gesamtsituation durchaus schwer zu. Obwohl der staatlich geprüfte Medizinmann eine Runde "Dr. Dags Finest" für die müden Muskeln der Veteranen spendierte wirkten Manuel "der Oberschenkel" Grupp und Mathias "die Wade" Mosses merklich bewegungseingeschränkt. Auch der Coach selbst klagte über muskuläre Probleme, deren Ursache im nachhinein nicht mehr zu ermitteln war.
Der Rest der paraphrasierten Truppe musste sich von Beginn an strecken, um die taktischen Winkelzüge ihres Coaches umzusetzen. Grundsätzlich war es das Ziel kompakter zu stehen, um das Spiel in die Breite ziehen zu können und durch eine hohe Staffelung die Viererkette zu unterstützen. Nur wenn der Ball mehr läuft als der Gegner ist das Bier nach dem Spiel auch verdient. Schließlich gilt weiterhin die trappatonische Weisheit "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner ihn hat muss man sich fragen warum." Unter diesem Motto agierten die Blau-Gelben sehr zielstrebig und boten dem Gastgeber in den ersten 45 Minuten nahezu nichts an. Die kompakte Defensive um Allrounder Wengenmayr und den Architeuthis vom Bosporus manövrierte eine Angriffswelle nach der nächsten aus und im Gegenzug markierte der für dieses Spiel extra verpflichtete "Billy The Kid" den Führungstreffer für die Brauereistädter. Damit wurde auch die These widerlegt, dass Geld keine Tore schießen würde.
In der Halbzeitpause war Trainer Stahl zwar im Grundsatz zufrieden, wollte aber auch darauf hinweisen, dass es eine umkämpfte zweite Hälfte werden könnte. Daher waren nur Spieler gefragt die notfalls auch bereit waren mit dem Kopf zu grätschen. Da sich hierzu letztlich niemand bereit erklärte musste mit dem Personal weiter gespielt werden, dass halt da war. Aber die Führung hatte dennoch lange Bestand und die Wasseralfinger schlugen sich tapfer mit allen Mitteln. Neben einem unglücklichen Steffen Bauer musste dabei auch Senad "die besten 10 Minuten meines Lebens" Halilovic verletzt ausgewechselt werden. Unglücklich war es dann, dass man bei einem Freistoß nicht auf der Höhe war und so doch den Ausgleich hinnehmen musste. Und dem Trainer schwante da bereits Böses. "Der Bäuerle ist mir viel zu ruhig", murmelte er noch vor sich hin und schon war es passiert. Durch einen schmeichelhaften Foulelfmeter gerieten die Reservistas kurz vor Ende in Rückstand. Man war bemüht noch einmal Akzente zu setzen, musste sich am Ende aber durch einen Konter mit 1:3 geschlagen geben.
So ärgerlich das Ergebnis letzten Endes war, so zufrieden konnte man doch mit der Umsetzung der fußballerischen Weisheiten sein und so will man künftig häufiger das Runde ins Eckige schieben, großes Tennis zeigen und akzeptieren, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat...

Spieltext SG Tannhausen - SG Union Wasser...

Aufrufe: 014.9.2020, 13:42 Uhr
Mathias MossesAutor