2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Bert Hierl hat mit dem VfB Straubing viel vor F: Wagner
Bert Hierl hat mit dem VfB Straubing viel vor F: Wagner

Hierls ehrgeizige Visionen

Unternehmer will mit dem VfB Straubing hoch hinaus und peilt höhere Ligenebene an

Am gestrigen Sonntag wurde Bert Hierl 60 Jahre alt. Der umtriebige Geschäftsmann sorgt seit einigen Jahren in der Fußballszene für Aufsehen. Zuerst engagierte sich Hierl beim TSV Bogen, seit zwei Jahren ist er nun beim VfB Straubing tätig. Dort agiert er als Wirtschaftsbeiratsvorsitzender und Teammanager. FuPa hatte Gelegenheit, mit dem ehrgeizigen Funktionär ein Interview zu führen.

FuPa: Bert, seit fünf Jahren belebst du die Fußballszene. Wann hat dich der "Fußballvirus" erfasst?
Bert Hierl (60): Ich habe früher selber gespielt und mich dann beim TSV Bogen schon in früheren Jahren immer wieder engagiert. Ich war unter anderem eine Zeit lang Stadionsprecher und habe auch Presseberichte verfasst. Richtig eingestiegen bin ich jedoch erst 2009 und habe dann im Tagesgeschäft mitgemischt.

Du hast dein Engagement beim TSV Bogen dann aber wieder beendet. Was waren die Gründe dafür?
Das ist nicht ganz richtig, denn ich unterstütze den Klub immer noch in moderater Art und Weise finanziell. Allein das zeigt, dass der TSV Bogen und ich nicht im Clinch liegen. Mit Vorstand Franz Hilmer verbindet mich ein freundschaftliches Verhältnis. Es gab aber bezüglich bestimmter Dinge unterschiedliche Ansichten, deshalb habe ich mich zurückgezogen.

»Eine Stadt wie Straubing braucht einfach wieder höherklassigen Fußball.«

Seit Juli 2012 bist du beim VfB Straubing aktiv und verfolgst dort sehr ehrgeizige Ziele. Was hast du mit dem VfB vor?
Einiges. Eine Stadt wie Straubing, die über 40.000 Einwohner hat, braucht einfach wieder höherklassigen Fußball. Beim VfB tut sich was. Viele Leute im Verein engagieren sich, die Anzahl der Sponsoren und Gönner wird immer größer. Vor einem Jahr haben wir das Städtische Stadion am Peterswöhrd bezogen, das mittlerweile wieder ein echtes Schmuckkästchen ist. Das Vereinslokal wird wieder rege bewirtschaftet, die Trainingsplätze sind in einem Top-Zustand. Die ganze Anlage lebt, an jedem Tag herrscht Hochbetrieb.

Welche sportliche Vorgaben hat Neutrainer Axel Dichtl vorgesetzt bekommen?
Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir den Aufstieg schaffen möchten. Die Konkurrenz ist aber sehr stark und einfach wird es bestimmt nicht. Vor allem der FC Dingolfing ist sehr stark einzuschätzen. Zudem habe ich den ASV Degernbach, den SV Bernried und den ASV Steinach auf der Rechnung. Wir brauchen uns aber nicht zu verstecken, denn wir haben eine richtig gute Truppe zusammengebastelt. Mit Axel Dichtl, Manfred Baumgruber, Andreas Kröber und Siegwald Huber haben wir ein Trainerteam, das toll harmoniert und die Jungs voranbringen wird.

»Erfolg ist nur bedingt planbar.«

Deine Personalpolitik sorgte im Sommer für viel Gesprächsstoff. Du hast mehr als ein halbes Dutzend Spieler verpflichtet. Hatte das einen bestimmten Grund?
Natürlich, denn wir haben ja schließlich zwei Seniorenteams zu bestücken. Unserer Reserve spielt aufstiegsberechtigt in der A-Klasse und möchte dort eine ordentliche Rolle spielen. Der Kreisligakader war in der Vorsaison viel zu dünn besetzt, deshalb mussten wir heuer etwas mehr machen. Die Neuzugänge hinterlassen bisher einen guten Eindruck und wir sind von der Qualität unseres Aufgebots überzeugt. Zukünftig möchten wir die Mannschaft nur mehr punktuell verstärken.

In welcher Liga wird sich der VfB Straubing in ein paar Jahren einpendeln?
Das ist schwer zu sagen. Wir möchten natürlich so weit nach oben wie möglich kommen, aber Erfolg ist nur bedingt planbar. Wir haben ein mittelfristiges Konzept und wollen schon in den nächsten Jahren den einen oder anderen Aufstieg feiern. Vielleicht ist aber auch in der Bezirksliga Endstation. Im Fußball kann man heutzutage nicht mehr absehen, was in fünf oder zehn Jahren ist. Wir sind aber auf einem guten Weg und blicken der Zukunft optimistisch entgegen.

Aufrufe: 021.7.2014, 10:00 Uhr
Thomas SeidlAutor