Davon abgesehen schwimmen die möglichen Fusionspartner aber auf einer Wellenlänge und begegnen sich in den Gesprächen auf Augenhöhe, wie die Verantwortlichen nun noch einmal unterstrichen. Aber: Sie werden es weiter langsam angehen. Hilfe gibt es dabei vom Fußballverband, der das ruhige Vorgehen noch einmal bestärkte: So eine große Fusion habe es am Niederrhein noch nie gegeben.
Beim VfB beschäftigt sich Manuel Habljak derzeit intensiv mit dem Ist-Zustand und der Zukunft der Landesliga-Truppe. Am Sonntag kommen die VSF Amern an den Bavert. Je nachdem, wie die Konkurrenz im Keller punktet, können die Solinger bereits zwei Spieltage vor Saisonende die Sechstklassigkeit sichern.
Pflicht: ein eigener Sieg. „Wir sind in einer äußerst komfortablen Ausgangssituation, und was gäbe es schöneres, als zuhause den Klassenerhalt zu feiern“, weiß Sportchef Habljak. Aber: „In der Liga ist alles möglich.“ Das Mantra gilt weiter, und die Baverter wissen nur zu gut, dass Habljak recht hat. Doch das Selbstvertrauen ist zurück, und das soll auch der Sechste zu spüren bekommen. Nach drei Siegen in Serie sagt Habljak: „Den Jungs wurde vor Augen geführt, dass sie dafür verantwortlich sind, ob es gut läuft oder nicht. Sie zeigen die notwendigen Tugenden, und auch Spaß und Lockerheit sind zurück.“
Für den Sportlichen Leiter wäre ein frühzeitiger Klassenerhalt der Jackpot: Er ist sich sicher, dass die Gespräche mit dem aktuellen Kader dann schnell abgeschlossen werden könnten. Und auch der eine oder andere Neuzugang könnte dann schnell präsentiert werden. Er weiß aber auch: „Es ist Fakt, dass wir ein Low-Budget-Club sind. Wir sind noch mehr auf Sponsoren angewiesen als ohnehin schon. Dafür punkten wir mit der besten sportlichen Perspektive in Solingen.“ Das soll am Sonntag zementiert werden – als ein Meilenstein auf dem Weg zur dauerhaften Landesliga-Etablierung. Während man davon bei 03 aktuell nur träumen kann, lautet die nahe Zukunft sogar Bundesliga: Am Dienstag ist ab 18 Uhr Fortuna Düsseldorf im Walder Stadion zu Gast. 1600 Tickets sind bisher weg, eine Abendkasse wird eingerichtet. Für ein buntes Drumherum sorgen die Gastgeber, zu denen neben Wald 03 eben auch Intersport Borgmann und Uhlsport zählen.
Derweil hat es bei der Sportvereinigung einige Umstrukturierungen gegeben. Zum einen wurden auf der Mitgliederversammlung neue Wahlmodalitäten verabschiedet, wenn es um eine Fusion gehen sollte: Statt 80 Prozent aller Mitglieder müssen nun 75 Prozent der anwesenden zustimmen. Auch im Vorstand gab es Verschiebungen beziehungsweise Veränderungen in der Aufgabenverteilung. Andreas Springob ist nach drei Perioden als Vorsitzender nun Vize-Vorsitzender des bisherigen Jugendleiters Carsten Prinz. Geschäftsführer ist Heiko Rudolf. Prinz’ Posten im Jugendvorstand hat Christian Proff übernommen, ihn unterstützen Simon Brams und Nico Pocrnic.
Bei den Gesprächen zwischen VfB und 03 hat es darüber hinaus zuletzt weitere Annäherungen gegeben, was den Jugend-Bereich angeht. Die Verantwortlichen nehmen aber jeglichen Druck heraus, setzen sich keine Zeitpläne. Prinz: „Wir wollen alle Mitglieder mitnehmen.“ Zur neuen Saison wird es also definitiv nichts. Es schwingt die Sorge vor Fehlern mit. Aber auch das Wissen, mit den richtigen Entscheidungen, etwas für den Solinger Fußball Wegweisendes schaffen zu können.