2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Fegt den FV fast im Alleingang vom Platz: Dreifach-Torschütze Joshua Merz (blaues Trikot). Foto: gkr
Fegt den FV fast im Alleingang vom Platz: Dreifach-Torschütze Joshua Merz (blaues Trikot). Foto: gkr
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VfB setzt ein ganz dickes Ausrufezeichen

Fußball-Landesliga, 2. Spieltag: Häfler halten die FV-Oberligareserve beim 4:1-Heimsieg in Schach

Friedrichshafen / sz - Einen erfolgreichen Saisoneinstand hat Fußball-Landesligist VfB Friedrichshafen beim 4:1-Heimsieg im sonntäglichen Frühschoppenspiel gegen den FV Ravensburg II gefeiert. Den Grundstein zum ersten Dreier der neuen Spielzeit 2017/18 vor rund 150 Zuschauern im Zeppelin-Stadion legte die Mannschaft von Christian Wucherer in der ersten Halbzeit.

"Wenn du die Aufstellung des Gegners in die Hand bekommst, dann schluckst du schon erst einmal etwas. Umso höher ist dieser verdiente Sieg zu bewerten", sagte VfB-Coach nach dem Schlusspfiff. Mit dieser Bemerkung spielte er auf das gute Dutzend an Gästespielern aus dem Oberligakader an, das FV-Trainer Reiner Steck aufbot. Wucherer lobte die "taktische Meisterleistung" seiner Truppe und zeigte sich "stolz und zufrieden".

In der Tag gehörten die ersten 45 Minuten fast ausschließlich dem VfB, sieht man von der Anfangsphase ab, in welcher dem FV die erste Tormöglichkeit im Landesliga-Derby vorbehalten blieb: Nach einer zu kurzen Abwehraktion von Denis Nikic schaltete Robert Henning blitzschnell und flankte in die Mitte zu Felix Bonelli. Doch der rauschte knapp am Ball vorbei (8.). Keine 60 Sekunden später beförderte Moritz Jeggle den Ball rund zwei Meter übers VfB-Gehäuse.

Danach übernahm das Wucherer-Team das Kommando und verwertete nach einer guten Viertelstunde gleich die erste Großchance: Nikic Zuspiel aus halbrechter Angriffssposition landete punktgenau bei Daniel Di Leo im Sechzehner. Völlig unbedrängt von Maschkour Gbadamassi und Marian Pfluger legte der VfB-Kapitän auf den besser postierten Joshua Merz, gegen dessen flacher Aufsetzer FV-Keeper Niklas Volo machtlos war (16.).

Die Gastgeber legten nach, knapp zwei Minuten nach dem Häfler Führungstreffer kam Nikic am Fünfmetereck an den Ball und wollte einschieben. Doch Tim Rainbow konnte für den bereits geschlagenen Volo auf der Linie klären. Dass man an diesem Tag die FV-Hintermannschaft relativ leicht aushebeln konnte, zeigte der VfB nach 25 Minuten. Einen Traumpass von Eugen Strom aus dem Anstoßkreis nahm Merz auf und rannte, der sich im Laufduell durchsetzte. Im ersten Versuch konnte Niklas Volo den Ball zwar abklatschen, doch im Nachschuss lochte der VfB-Stürmer ein.

Symptomatisch für die desolate Leistung der Oberligareserve des FV in Halbzeit eins war die 37. Spielminute: Völlig unbedrängt will Felix Widmann Robert Henning in Szene setzen, der an der Seitenlinie auf den Pass wartet. Doch der Ball fliegt weit über ihn ins Aus. Kurz danach hatten die Gäste jedoch den Anschlusstreffer auf dem Fuß: Nach einem Eckball von Henning kam der weit aufgerückte Gbadamassi im Häfler Strafraum frei an die Spielkugel. Doch Daniel Di Leo warf sich in den Schuss und verhindert den ersten Gegentreffer. "Wenn du den Anschlusstreffer nicht gleich machst, wird es sehr schwierig", so FV-Coach Reiner Steck.

Der ließ dann auch zu Beginn der zweiten Halbzeit auf sich warten: Zwar kam der FV jetzt besser ins Spiel, störte frühzeitig den Spielaufbau, machte ordentlich Druck nach vorne – der VfB, der jetzt einen Gang zurückschaltete, lauerte derweil auf Kontermöglichkeiten. Im Zentrum stand mehr und mehr Heiko Holzbaur, der einen einen gefährlichen Freistoß von Rainbow entschärfte (50.). Ob Flankenbälle, im Eins-gegen-eins oder Stets war der VfB-Torhüter auf dem Posten und hielt sein Tor sauber. Mit Fabian Elshani (für Christian Barth) und Niklas Klawitter (für Marian Pfluger) brachte FV-Trainer Reiner Steck frischen Wind. Doch mehr als "zwei Halbchancen" (Steck) sprangen letztlich nicht für Ravensburg heraus.

Ganz anders der VfB Friedrichshafen, der mitten in der Drangphase der Ravensburger per Doppelschlag endgültig den ersten Dreier unter Dach und Fach brachte: Zunächst hatte Daniel Di Leo wieder einmal zu viel Platz, als er vor dem Strafraum in Ballbesitz kam und sofort abzog. Zwar rettete Niklas Volo den Schuss des Häfler Stürmers, doch legte der eingewechselte Valentin Marte klug auf Merz quer, der zum 3:0 einlochte. Zwei Minuten später krönte Nikic seine tolle Leistung mit einem Flachschuss ins untere Toreck zum 4:0.

Der Ehrentreffer der Gäste fiel nach einem Freistoß mit dem Schlusspfiff – Daniel Di Leo bugsierte den hereinfliegenden Ball vor dem heranstürmenden Gbadamassi unglücklich über die eigene Torlinie. "Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Der VfB hat verdient gesiegt", bilanzierte Reiner Steck, der beim Auftritt seiner Schützlinge vor allem die "präzisen Zuspiele und die Spritzigkeit" vermisste.

VfB FN - FV Ravensburg II 4:1 (2:0)

Tore: 1:0/2:0/3:0 Joshua Merz (16./25./73.), 4:0 Denis Nikic (75.), 4:1 Daniel Di Leo (90. Eigentor) - Schiedsrichter: Daniel Singer - Zuschauer: 150.

VfB: Holzbaur (Tor) – Metzler, Storm, N. Di Leo, Hohmann (70. Marte), Nikic (87. Danckert), Weißenbacher (82. Delimar), Schmitz, Gebhard, Merz (77. Tuncay), D. Di Leo.

FV: Volo (Tor) – Barth (46. Elshani), Widmann, Henning (75. Abeselom), Bonelli, Altmann, Kraft, Jeggle, Pfluger (63. N. Klawitter), Rainbow (83. Albayrak), Gbadamassi.

Aufrufe: 020.8.2017, 18:01 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Peter SchlefskyAutor