2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Hier war noch alles in Ordnung, dann brach Referee Andreas Kink Jun. das Spiel ab. F: Rosenau
Hier war noch alles in Ordnung, dann brach Referee Andreas Kink Jun. das Spiel ab. F: Rosenau

Spielabbruch und Trainer-Rücktritt

Rothenstadt gegen Wildenau bei 0:1 in der 80. Minute beendet +++ Referee wird angegangen und pfeift Partie ab +++ Polizei mit zwei Streifen vor Ort +++ VfB-Coach zieht Konsequenzen

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Und wieder einmal muss sich das Sportgericht des Kreises Amberg/Weiden mit einem Spielabbruch befassen. Gerade einmal sechs Spieltage sind in der A-Klasse Ost absolviert, schon kochten am Samstag beim Spiel des VfB Rothenstadt gegen den SV Wildenau die Emotionen ungemein hoch und brannten offenbar bei einigen Spielern die Sicherungen durch. Die Folge: Schiedsrichter Andreas Kink jun. brach die Partie in der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:0 für Wildenau ab. VfB-Trainer Serkan Dogdu nahm aufgrund der Vorkommnisse seinen Hut und trat mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück.

Spielgruppenleiter Berthold Kraus bestätigte am Sonntagnachmittag auf Anfrage, dass die Begegnung des VfB gegen den SV Wildenau in der 80. Minute abgebrochen worden, und dass es auf dem Rothenstädter Sportgelände zu einem Polizeieinsatz gekommen sei. Mehr konnte Kraus noch nicht dazu sagen, den aufgrund vieler kursierender Spekulationen wolle er erst den Bericht des Schiedsrichters abwarten. „Den Bericht bekomme ich erst gegen Abend. Dann müssen wir seitens der Verbandes natürlich auf die Stellungnahmen der Vereine warten, ehe das Sportgericht urteilen wird“, so Kraus.

Ein Sprecher der Polizeiinspektion Weiden sagte am Sonntagnachmittag, dass zwei Streifen am Samstag beim VfB Rothenstadt im Einsatz gewesen seien. Im Spiel gegen Wildenau sei es demnach zu Unstimmigkeiten gekommen, weil der Schiedsrichter angeblich zu „Wildenau-freundlich“ gepfiffen haben soll. „Das Spiel wurde daher in der 80. Minute beendet“, sagte der Polizeisprecher. Der Referee habe nach Rücksprache mit einem seiner Kollegen daraufhin aus der Kabine die Polizei angerufen, die den Schiedsrichter vor Ort abholte und in die Polizeiinspektion Weiden gebracht habe. Von dort aus sei er dann nach Hause abgeholt worden. „Es lag, so die Aussage des Schiedsrichters, aber keine Körperverletzung vor“, so die Polizei Weiden.

Wie in solchen Fällen üblich gehen die Aussagen, wie es zum Spielabbruch gekommen war, bei den Vereinen und den Zuschauern beider Lager natürlich ganz weit auseinander. Fakt ist, dass beide Mannschaften und der Referee beim Sportgericht eine schriftliche Stellungnahme abgeben werden, auf deren Grundlagen dann ein Urteil gefällt wird. Fakt ist aber auch, sollten die gegenüber FuPa getroffenen Darstellungen einiger Zuschauer, Verantwortlicher und Spieler der Wahrheit entsprechen, dann hat das mit Fußball nichts zu tun. Denn weder Akteure noch der Schiedsrichter dürfen in irgendeiner Form tätlich angegangen werden.

Seitens des VfB Rothenstadt stellte sich nach ersten Erkenntnissen der Sachverhalt wie folgt dar:

VfB-Trainer Serkan Dogdu habe seine Mannschaft zehn Minuten vor dem Ende vom Platz geholt. Davor sei die Partie durch eine Tätlichkeit von Ugur Köse, der davor von einem Wildenauer gefoult wurde, eskaliert. VfB-Spieler Domagoj Andabaka hätte zudem wegen Schiedsrichterbeleidigung die rote Karte kassiert. Zuvor habe Francesco Morgana die rot-gelbe Karte bekommen. Zudem soll ein weiterer VfB-Akteur Referee Kink attackiert haben, wobei dieser aber auch zwei klare Elfmeter nicht gegeben haben soll. Auch das arrogante Verhalten des Schiedsrichters sei Thema bei beiden Mannschaften gewesen. Noch in der Kabine soll dann Dogdu nach einem Streit mit Abteilungsleiter Karl-Heinz Aldermann, in dem der ihm die „Disziplinlosigkeit seiner Elf“ vorwarf, seinen Rücktritt erklärt haben. Dem Vernehmen nach sind nun Michael Ehring und Torhüter Manuel Albert die Interims-Coaches.

Seitens des SV Wildenau wurden folgende Aussagen getroffen:

Bereits bei Anpfiff sollen die Wildenauer aufs Übelste beleidigt worden sein und bei jedem Pfiff gegen Rothenstadt soll sich die Stimmung am Siedepunkt befunden haben. Nach der ersten gelb-roten Karte gegen Rothenstadt habe sich diese dann noch mehr aufgeheizt. So soll ein Rothenstädter Spieler gedacht haben, dass abgepfiffen worden sein, weswegen er den Ball in die Hand genommen habe. Daraufhin habe er die gelbe Karte erhalten und den Ball erbost zu Boden geworfen. Das Spielgerät sei daraufhin dem Schiedsrichter direkt ins Gesicht gesprungen. Kink jun. habe dies mit Gelb-Rot geahndet. Nach einem weiteren Foul an einen Wildenauer soll ein Rothenstädter Auswechselspieler auf den Platz gerannt sein und den am Boden liegenden Akteur mit dem Fuß getreten haben. Dafür habe es die rote Karte gegeben. Daraufhin sollen mehrere Rothenstädter den Platz gestürmt haben und hätten auf den Referee losgehen wollen. Nachdem dieser in die Kabine „geflüchtet“ sei, sollen die Rothenstädter ihm vor dessen Kabine aufgelauert haben. Nach einem Telefonat habe ihn die Polizei abgeholt.

Hier geht es zum Spielbericht des VfB Rothenstadt!

Aufrufe: 031.8.2014, 21:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor