2024-03-27T14:08:28.225Z

Vereinsnachrichten
Redebedarf: Am Montagmorgen leitete Sportdirektor Ralf Voigt (links) das Training im Sportpark Dornstede. Wolfgang Wittig
Redebedarf: Am Montagmorgen leitete Sportdirektor Ralf Voigt (links) das Training im Sportpark Dornstede. Wolfgang Wittig

VfB-Sportdirektor stellt seinen Freund frei

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Ein Platz blieb frei, als sich der Vorstand des VfB Oldenburg am Freitagabend nach der 1:2-Heimpleite des Regionalliga-Teams gegen die U-23-Fußballer von Eintracht Braunschweig mit Sportdirektor Ralf Voigt und Geschäftsführer Philipp Herrnberger beim Griechen zum Essen traf.
Es ist klar, dass an diesem Tisch über den Chefcoach gesprochen wurde. Am späten Sonntagabend stand die Entscheidung, am Montagvormittag wurde sie verkündet: Dietmar Hirsch muss gehen.

"Dietmar ist lange im Geschäft und hat die Entscheidung professionell aufgenommen. Ich bin mit ihm befreundet. Da ist mir diese Entscheidung natürlich sehr sehr schwer gefallen aber so ist nun mal das Geschäft", erklärte Voigt, nachdem er am Montagvormittag selbst das Training geleitet hatte. Zwölf Spieler standen auf dem Platz und nahmen die Nachricht von Hirschs Demission laut Voigt professionell auf.

Der Sportdirektor übernimmt vorerst mit den Co-Trainern Ronny Klause und Marvin Kruse das Team. Das Trio sitzt wohl auch am Samstag im Spiel in Flensburg auf der Bank. Der dritte Assistent Eric Meißner wurde wie Hirsch freigestellt. "Wenn es nicht läuft, muss man eine Entscheidung treffen", sagte Herrnberger.

Hirsch hatte den VfB im September 2015 übernommen. Damals stand das Team auf Platz eins, musste im Saison-Endspurt aber den VfL Wolfsburg II vorbeiziehen lassen und verpasste die Relegation zur 3. Liga. 2016/2017 reichte es nur zu Rang acht. Die aktuelle Spielzeit begann mit einem umjubelten 2:0 im Landespokal gegen Drittliga-Aufsteiger Meppen, doch es kehrte Ernüchterung ein.

Dem Pokal-Aus bei Oberligist Spelle (1:2) folgten vier Punkte aus vier wenig inspirierenden Ligaduellen. "Natürlich hätte ich gerne mit dem Trainer weitergearbeitet, aber die Ergebnisse sprechen nun einmal für sich", meinte Voigt: "Wir wollen uns weiter verbessern deshalb musste diese Entscheidung fallen."

Vor dem Training am Montagnachmittag verabschiedete sich Hirsch vom Team. Der aufmunternde Applaus der Spieler nach der Ansprache des Fußballlehrers im Besprechungsraum tönte laut nach draußen. "Ich gehe nicht im Bösen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit den Jungs zu arbeiten", sagte Hirsch und ergänzte mit Blick auf die Aufstiegsträume, mit denen er den VfB übernommen hatte: "Es ist zwar nicht das geworden, das wir erreichen wollten aber ich denke, wir haben schon etwas bewegt."

Um 16.24 Uhr verließ der 45-Jährige den Sportpark Dornstede. Die Suche nach einem Nachfolger läuft. "Wir werden uns Zeit lassen, um den Trainer zu finden, der zum VfB passt und dessen Werte vertritt", betonte Voigt.

Erste Gespräche werden bereits geführt. Im Umfeld kursierte schon einige Zeit das Gerücht, dass Stephan Ehlers (47, führte die U19 des JFV Nordwest 2016 in die A-Jugend-Bundesliga, danach glücklos bei Regionalligist Rehden) das Team mit VfB-Urgestein Christian Thölking (36) übernehmen könnte.

Auch andere Ex-VfBer wie Christian Brand (45), Karsten Baumann (47), Frank Claaßen (49) und Jörg-Uwe Klütz (49) wären frei. Ob beim Treffen der fünf Führungsfiguren am späten Freitagabend beim Griechen schon eine Liste aufgestellt wurde, bleibt erst einmal ein Geheimnis.

Aufrufe: 022.8.2017, 07:45 Uhr
Jan Zur Brügge und Wolfgang WittigAutor