2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Die besseren Ideen: VfL-Regisseur Georgios Tsompanidis (re., hier gegen Tomislav Vresk) Foto: Dominik Florian
Die besseren Ideen: VfL-Regisseur Georgios Tsompanidis (re., hier gegen Tomislav Vresk) Foto: Dominik Florian

Spieltagsnachlese: Fokus auf die Neckarteams

Wir blicken zurück auf den 15. Spieltag in der Bezirksliga und der Kreisliga A1

VfB Obertürkheim ärgert MTV Stuttgart +++ Mini-Serie beendet: Münster unterliegt SV Bonlanden II +++ Ermis kassiert gegen SGU empfindliche Schlappe +++ VfL Stuttgart holt wichtigen Sieg im Derby gegen SSC +++

VfB Obertürkheim - MTV Stuttgart: „Wir hatten damit gerechnet, dass wir im Lauf der Saison auch Schwächephasen durchmachen müssen“, gestand VfB-Trainer Stefan Schullehner vor einigen Wochen. Das Entscheidende sei, diese zu überwinden. Dass er das auch kann, hat der VfB am Sonntagnachmittag eindrucksvoll bewiesen. Nach ein starken Vorstellung luchsten die Obertürkheimer dem drittplatzierten MTV Stuttgart ein 2:2-Unentschieden ab und haderten angesichts der vergebenen 2:0-Führung sogar mit dem Ergebnis. „Wir haben eine tolle erste Hälfte gespielt. Nach der Führung hat uns in einigen Situationen das Glück gefehlt, sonst wären wir als Sieger vom Platz gegangen“, sagte Schullehner. Dennoch zeigte der VfB, dass er die heftigen Schlappen gegen den TSV Weilimdorf und den TSV Münster gut verkraftet hat und die richtigen Schlüsse gezogen hat. Gleich auf fünf Positionen veränderte das Trainerteam Schullehner/Stegbauer die Startelf im Vergleich zum Auswärtsspiel in Münster – mit Erfolg. „Wir haben einen breiten Kader und vertrauen jedem Einzelnen“, sagte Schullehner, der bei seinem Comeback nach überstandenem Muskelfaserriss wieder glänzte und mit einer Torvorlage (zum 1:0 durch Patrick Lang, 22.) und einem Treffer (2:0, 29.) seine Bedeutung für das Team unterstrich. Dank des einen Zählers schließt der VfB die Hinrunde mit einem Erfolgserlebnis ab und liegt mit 24 Punkten auf Rang sechs – keine schlechte Bilanz für den 'Abstiegskandidaten Nummer eins'.

VfB Obertürkheim beendet Hinrunde auf sechstem Tabellenplatz

SV Bonlanden II - TSV Münster: Ein jähes Ende nahm der Aufwärtstrend des TSV Münster. Beim SV Bonlanden II unterlag das Team des Trainerduos Can/Kuhn mit 1:2. „Wir waren die bessere Mannschaft“, sagte TSV-Trainer Sinan Can enttäuscht, „aber uns hat die Cleverness gefehlt“. Nach dem 5:1-Erfolg gegen den VfB Obertürkheim kamen die Grün-Weißen auch gegen die Zweitvertretung des SV Bonlanden gut in die Partie, verpassten es aber die Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. Erst nach Pause gelang Angreifer Faton Hasanaj (46.) der Führungstreffer für den TSV. Die Bonlandener fanden aber die richtige Antwort und drehten die Partie innerhalb von fünf Minuten – Lucas Häberle (59.) und Patrick Dambacher (64.) trafen für die Gastgeber. „Wir haben unsere Chancen nicht zu Ende gespielt und wurden dafür bestraft. Das Ergebnis ist sehr ärgerlich für uns“, sagte Can. Ärgerlich war auch der Platzverweis von Christian Kuhn. Der Spielertrainer sah in der 70. Minute nach einer Notbremse die rote Karte und wird den Münsterern mindestens für die Partie an diesem Sonntag beim MTV Stuttgart fehlen. Durch die Niederlage beendet der TSV Münster die Hinrunde mit mageren neun Punkten auf Platz 15 – das verspricht eine unruhige Winterpause im krisenerprobten Umfeld des Clubs.

Münster-Trainer Sinan Can: "Uns hat die Cleverness gefehlt"

Kreisliga A1: Zum Ende der Hinrunde sind in der Kreisliga A1 die Kraftverhältnisse klar verteilt. Nach 15 Spieltagen stehen die Spvgg Cannstatt (38 Punkte) und die SG Untertürkheim (37) unangefochten an der Tabellenspitze – der TV Zazenhausen muss als Dritter mit elf Punkten Rückstand (26) bereits das oft zitierte Fernglas auspacken, um in Sichtweite des Spitzenduos zu kommen. Diese Überlegenheit ließen die beiden Topteams die Liga am vergangenen Spieltag spüren: Die Sportvereinigung verpasste dem TSV Weilimdorf II auf eigenem Platz eine deftige 5:0 Packung und sammelte damit den achten Sieg in Serie. Die SGU legte beim GFV Ermis Metanastis noch einen Treffer drauf und besiegte den Tabellenvierten mit 6:0. „Das war ein Ausrufezeichen. Unser Plan ist voll und ganz aufgegangen“, sagte SGU-Trainer Timo Zeidler zufrieden. In einer intensiven und emotionalen Partie habe sein „die Ruhe bewahrt“ und die Partie souverän zu Ende gespielt. „Ich bin hochzufrieden“, sagte Zeidler. Beim GFV Ermis dauerte es etwas, bis sich die Gemüter etwas beruhigt hatten. „Wir mussten erst einmal eine Nacht drüber schlafen“, sagte Ermis-Trainer Kimon Koutsiofytis. Nach einem verschlafenen Start lagen die Gastgeber nach sechs Minuten bereits mit 0:2 zurück. „Das hat unseren gesamten Plan über den Haufen geworfen“, sagte Koutsiofytis. Dennoch gelang dem GFV ihre offensive Stärke auszuspielen, so dass mehrmals lediglich das Aluminium des Untertürkheimer Tors im Weg stand. Ein Treffer wollte der Ermis-Elf aber nicht gelingen, was zu einer guten Portion Frust und einigen überharten Zweikämpfen führte. „Wir hatten unsere Emotionen nicht immer im Griff, da müssen wir cooler werden“, gestand Koutsiofytis. Besonders bitter waren dabei die beiden gelb-roten Karten von den Offensivspielern Erdem Ürün und Petros Chrimpakis, die zum Rückrundenauftakt gegen die Spvgg Cannstatt fehlen werden.

Einen richtungsweisenden Sieg hat der VfL Stuttgart beim 3:1-Derbyerfolg gegen den Stuttgarter SC eingefahren. „Wir haben eine gute Mannschaftsleistung gezeigt“, sagte VfL-Trainer Sasa Djakovic gezeigt, „das war die richtige Antwort nach den unglücklichen Wochen zuvor“. Nach dem Dreier schließt der VfL die Hinrunde mit 23 Punkten, mit sechs Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone, zufriedenstellend auf Rang neun ab. Auf den SSC warten dagegen heiße Wochen. Als Zehnter liegt der Sportclub nur einen Punkt vor dem Relegationsplatz zwölf.

Aufrufe: 09.12.2015, 14:00 Uhr
Dominik FlorianAutor