2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
20 Punkte aus zehn Spielen unter Trainer Steffen Schmitt haben den Kickern des FV Breidenbach den Rücken gestärkt, wie man hier bei Cord Beumer nach dem 4:0 gegen Blau-Gelb Marburg im letzten Spiel des Jahres 2019 sieht. Ist das Kreuz der Perftaler breit genug, um auch am Sonntag beim FC Gießen II zu bestehen? 	   Foto: Nick Fingerhut
20 Punkte aus zehn Spielen unter Trainer Steffen Schmitt haben den Kickern des FV Breidenbach den Rücken gestärkt, wie man hier bei Cord Beumer nach dem 4:0 gegen Blau-Gelb Marburg im letzten Spiel des Jahres 2019 sieht. Ist das Kreuz der Perftaler breit genug, um auch am Sonntag beim FC Gießen II zu bestehen? Foto: Nick Fingerhut

»Mutig Fußball spielen wollen wir auch«

VL MITTE: +++ Breidenbachs Trainer Steffen Schmitt sieht FC Gießen II nach wie vor als Spitzenteam – bei dem es am Sonntag zu punkten gilt +++

Marburg-Biedenkopf. Hält das Hoch des Fußball-Verbandsligisten FV Breidenbach seit Herbstbeginn auch noch zum Restrundenauftakt am Sonntag (15 Uhr) beim FC Gießen II an?

Trainer Steffen Schmitt vom FV Breidenbach ist kein Phantast. Der Ex-Profi weiß um die Schwere der Aufgabe, die der Restrundenstart am Sonntag in Watzenborn-Steinberg beim FC Gießen II für die Hinterländer parat hält. Schmitt sind auch die offenbar gravierenden organisatorischen und finanziellen Umstrukturierungen bei den im Hinspiel im Gunterstal 3:0 siegreichen Unistädtern (wir berichteten) nicht verborgen geblieben. Dass diese aktuell eine Rolle spielen, glaubt er nicht. „Das ist und bleibt eine Spitzenmannschaft. Gleichzeitig müssen wir aber auch noch Punkte holen, wenn wir in der Liga bleiben wollen und damit fangen wir idealerweise gleich am Sonntag an“, lächelt Schmitt. Was die Breidenbacher von Herbstbeginn bis zur Winterpause so beeindruckend auszeichnete, soll auch in der Partie bei der Regionalliga-Reserve zu besichtigen sein. „Wir wollen ebenso lauf- wie zweikampfstark auftreten und für den Gegner unangenehm zu spielen sein. Und mutig Fußball spielen wollen wir auch“, verlangt der Breidenbacher Coach. Stammkeeper Lars Benner muss ebenso passen, wie Tobias Ochs und Sandro Noriega. Die Personallage könnte also günstiger sein, auch wenn Steffen Schmitt dies nicht im Vorfeld thematisieren will. „Wir waren darauf vorbereitet, dass auch mal ein Testspiel ausfällt und dass der eine oder andere fehlt. Meine Jungs haben gut trainiert und sich auf die Bedingungen eingestellt“, berichtet der Übungsleiter der „09-er“. Gießen II liegt nur einen Zähler hinter dem Platz an der Sonne. Punktet aber der FVB dreifach, dann ist man bis auf zwei Punkte an der zweiten Garnitur des Regionalligisten dran.

Sason Saeed, Stephan Alber, Simeon Schmidt, Fabian Schmidt, Ebubekir Cin, Kai Schnitzer und Arthur Besel! Im ungünstigsten Fall müssen diese Sieben des VfB Marburg am Samstag im Heimspiel gegen den FC Ederbergland krank oder verletzt zuschauen. Es schlägt wohl die Stunde der Louis Preisig, Philipp Stein, Marius Schall, Maxi Lotz und Co, die zwei Gemeinsamkeiten haben: Sie alle sind A-Jugendliche und sie sind im Seniorenbereich beinahe komplett unerfahren. „Wir werden trotzdem keine Trümmertruppe auf dem Feld haben“, verspricht VfB-Trainer Harry Preuss. Mit seinem Ex-Klub FC Ederbergland kommt ein Topteam der Liga, das in Manuel Todt gleichzeitig einen Klassestürmer mitbringt. „Der FCE hat richtig Qualität, keine Frage. Wir fahren gut damit, wenn wir in der Defensive Kompaktheit herstellen und unser Umschaltspiel nach vorne aufziehen“, lautet der Plan von Preuss.

Für den abstiegsbedrohten SV Bauerbach steht am Sonntag beim nur einen Zähler hinter ihm platzierten SSV Langenaubach eine brisante Partie auf dem Plan. Die Aubacher zeigten in der Vorbereitung unter ihrem neuen Trainer, Ex-Profi Fabio Eidelwein, eine gute Form und erzielten in drei Testspielen stattliche zwölf Treffer. „Wir wollen und werden den Klassenerhalt schaffen“, gibt sich Bauerbachs Trainer Stefan Frels überzeugt. Was macht ihn angesichts seines kleinen Kaders so sicher? „Alle 14 Feldspieler, über die wir leider momentan nur verfügen, und die Torhüter haben prima mitgezogen. Sie sind fit. Und unsere Restrundenvorbereitung verlief insgesamt gut. Gegen starke Kontrahenten zu testen, war eine gute Idee“, weiß Frels. Als „Lame Duck“ sieht er sich nach Bekanntgabe seines Ausscheidens im Waldstadion zum 1. Juli nicht. Die emotionale Bindung zwischen ihm und seinen Spielern ist hoch. Frels will mit aller Macht zum zweiten Mal in Folge in der Liga bleiben und seine Spieler ebenfalls. Fehlen werden am Sonntag die Langzeitverletzten Julian Schratz und Steven Bund.

Auch die SF/BG Marburg stehen analog dem lokalen Mitbewerber SV Bauerbach vor einem Kellerduell. Die Blau-Gelben müssen bereits am Freitagabend bei Tabellennachbar SC Waldgirmes II ran. „Unsere Restrundenvorbereitung verlief bei weitem nicht optimal. Ich habe körperlich die meisten Leute in Topform, weil fast alle in der Winterpause selbständig einiges für ihre Fitness getan haben. Mein Problem ist, dass wir taktisch nur sehr wenig einstudieren konnten, weil immer entweder die Angreifer oder die Abwehrspieler fehlten“, verrät Sportfreunde-Trainer Manuel Rasiejewski. Wie die Partie beim Hessenligaunterbau in der Lahnaue läuft, mag er sich bereits vorstellen: „Beide Teams wissen nicht genau, wo sie stehen und beiden ist klar, dass sie dringend punkten müssen. Daraus ergibt sich, dass der gute Karten hat, der weniger Fehler macht“, behauptet „Rasie“. Der monatelang verletzungsbedingt fehlende Mittelfeldallrounder Clemens Haberzettl ist wahrscheinlich wieder an Bord. Noch unklar ist, ob aus dem halben Dutzend an grippegeplagten Akteuren der eine oder andere Gewehr bei Fuß steht.



Aufrufe: 027.2.2020, 19:30 Uhr
Rainer Maaß (Hinterländer Anzeiger)Autor