2024-04-16T09:15:35.043Z

Pokal

VfB Lübeck: Wachsen an einer Niederlage

Enttäuschung und Kampfansage bei den Fußballern des VfB Lübeck:

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Die Enttäuschung stand den Spielern des VfB Lübeck in die Gesichter geschrieben. Darüber, eine dreimalige Führung verspielt zu haben. Darüber, den Einzug in das Halbfinale des Fußball-Landespokals verpasst zu haben – und letztlich wohl auch darüber, damit die große Chance auf die Qualifikation für den DFB-Pokal aus den Händen gegeben zu haben. Denn das Viertelfinale im SHFV-Pokal zwischen den Regionalligisten VfB Lübeck und SC Weiche Flensburg 08 war eine Art vorweggenommenes Endspiel.

Nach einem 6:4 (1:1, 2:2, 3:3)-Erfolg steht der SC nun kurz davor, in den DFB-Pokal einzuziehen. Einzige beide mögliche Hindernisse: Im Halbfinale trifft das Team von Coach Daniel Jurgeleit auf Oberligist SV Todesfelde, im Falle eines (wahrscheinlichen) Finaleinzugs müsste der Regionalligist dann gegen einen der beiden Landesligisten Husumer SV und SV Preußen Reinfeld schon einen ganz schlechten Tag erwischen, sollte es mit dem anvisierten Ziel nicht klappen.

Beim VfB Lübeck heißt es derweil, nicht länger über „hätte, wäre, wenn“ nachzudenken, sondern an der Niederlage zu wachsen. Stürmer Gary Noel bestätigte: „Die Mannschaft ist weiter fokussiert, auch wenn das Pokal-Aus bitter ist. Das Ligaspiel in Wolfsburg ist jetzt ganz wichtig. Ich hoffe, dass wir dort drei Punkte mitnehmen.“

An der Lohmühle hatte sich vor 1369 Zuschauern ein wahrer Krimi ereignet: Im Elfmeterschießen hielt SC-Keeper Florian Kirschke die Strafstöße von Weissmann und Gomig, Löffler schoss über das Tor. Bei Flensburg scheiterten zwar auch Jonas Walter und Patrick Thomsen, doch Christian Jürgensen, Tayfun Can und René Guder behielten die Nerven.Zuvor hatten beide Teams gezeigt, warum sie zu den Mitfavoriten auf den Regionalliga-Titel gelten.

Spielerisch und läuferisch boten Lübeck und Weiche eine flotte Partie. Besonders aktiv war dabei Lübecks Dennis Hoins. In der 5. Minute scheiterte er aus spitzem Winkel an Kirschke, nach der folgenden Ecke schoss er knapp links am Tor vorbei – und in der 7. Minute leitete er die Führung ein. Seinen Schuss aus 18 Metern fälschte Gary Noel zum 1:0 ab.

Dann waren die Gäste an der Reihe. VfB-Keeper Benjamin Gommert konnte einen Schuss des von Holstein Kiel nach Flensburg zurückgekehrten René Guder nur nach vorne abwehren, Nico Empen staubte zum 1:1 ab (18.). Guder hatte drei Minuten später die Flensburger Führung auf dem Fuß, wurde aber von Gommert abgedrängt, sodass Guder nur das Außennetz traf.Nach Wiederbeginn erwischten die Gastgeber den besseren Start. Gary Noel drückte den Ball über die Linie – 2:1 (50.).

In der guten und schnellen Partie ging es weiter hin und her. Nico Empen (81.) brachte die Gäste in die Verlängerung. Dort nutzte Hoins die Vorarbeit von Richter zum 3:2 (96.). Das war es aber noch nicht: Nedim Hasanbegovic stellte mit dem 3:3 (106.) alles wieder auf Anfang und brachte Flensburg ins Elfmeterschießen.Lübecks Dennis Wehrendt erklärte: „Das war natürlich eine ärgerliche Niederlage – ein Dämpfer für die Liga war das aber nicht.“

Der VfB-Kapitän wollte lieber das Positive sehen und die Enttäuschung beiseite schieben, als er feststellte: „Von zwei gleichwertigen Mannschaften hat die glücklichere gewonnen. Aufgrund der spielerischen und kämpferischen Leistung fahren wir jetzt trotzdem mit einer breiten Brust nach Wolfsburg und wollen dort etwas holen.“
Aufrufe: 017.8.2017, 18:05 Uhr
SHZ / bjl/sruAutor