2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Energischer Zweikampf: VfB-Routinier Nils Lange (links) im Duell mit Dornbreites Norman Bierle. Foto:Jürgensen
Energischer Zweikampf: VfB-Routinier Nils Lange (links) im Duell mit Dornbreites Norman Bierle. Foto:Jürgensen

VfB Lübeck II unterliegt FC Dornbreite Lübeck

FCD mit eineinhalb Beinen in der Oberliga +++ Mit Video +++

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Das war wohl die Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga! Nach dem 4:2-Sieg des FC Dornbreite im absoluten Spitzenspiel der Süd-Ost-Staffel an der Lohmühle halten ganz klar die Spieler vom Steinrader Damm alle Trümpfe in der Hand.

Das Wort Meisterschaft wollte Sören Warnick nach dem Abpfiff der umkämpften und eines Spitzspieles absolut würdigen Stadtduells aber trotzdem noch nicht in den Mund nehmen.

„Wir freuen uns über den Sieg. Doch jetzt müssen wir erst einmal gegen Sereetz punkten. Solange das nicht geschehen ist, wird derartiges nicht über meine Lippen kommen“, bremste der FCD-Chefcoach die Euphorie und die spontanen Feierlichkeiten seiner Jungs aus.



Die Begegnung der beiden zuvor nur durch einen Treffer in der Tordifferenz getrennten Top-Teams bot jedenfalls alles, was das Fußballherz begehrt. Eine Rekordkulisse, sechs Tore und spielerische Highlights. So begann die Partie auch gleich mit Volldampf. Beide Seiten verzichteten aufs Taktieren und legten los.

Auch ohne Ausnahmestürmer Cemal Sezer, der sich in der Partie zuvor in Reinfeld einen Innenbandriss zugezogen hatte und mindestens sechs bis acht Wochen ausfällt, sowie Dominik Toschka (Bänderverletzung), waren es die Hausherren, die das Spiel sofort an sich rissen und nach 20 Sekunden bereits den Torjubel auf den Lippen hatten.

Doch Jan Pekrun parierte in „Weltklassemanier“ gegen Alessandro Gottschalk. Auch Ramyar Ismail konnte den FCD-Keeper aus der Distanz nicht bezwingen (9.). Nachdem auch noch Enes Dagli (11.) und Abou Rashed (17.) vergaben, klingelte es auf der anderen Seite und nach einem Standard.

Den schlug David Senghore so genau, dass Marcel Venzke freistehend per Kopf traf (20.). Ein Treffer, der laut Serkan Rinal so nicht hätte fallen dürfen. „Das war nie ein Freistoß, der da gepfiffen wurde. Es gab keinen Kontakt“, monierte der Coach des VfB, dessen Miene sich aber kurzzeitig aufhellte, als Gottschalk für die Grün-Weißen egalisierte (27.).

Der Gastgeber schien wieder in der Spur, stellte das technisch bessere Team. Doch noch vor der Pause jubelte wieder der Stadtnachbar. Eine Leischner-Flanke verwandelte Ramazan Acer per Direktabnahme (34.).Auch die zweite Hälfte bot einiges.

Eine Viertelstunde drängte Grün-Weiß auf den Ausgleich und wurde wieder eiskalt erwischt. Bastian Henning schloss einen Konter zum 1:3 ab und sorgte schon für eine Vorentscheidung. Daran änderte auch der späte Anschluss von Gottschalk (88.) nichts mehr. Der frühere VfB-Regionalliga-Spieler Henning legte in der Nachspielzeit für Dornbreite nach.

Der Rest war FCD-Jubel. Allen voran „Teufelskerl“ Pekrun versank in Glückseligkeit. „Wir haben nicht unverdient diese Hürde genommen, gegen einen erwartet starken Gegner.“ Als Schlüssel zum Dreier führte der Keeper, der nach der Saison seine Karriere beendet, die Kaltschnäuzigkeit seines Teams an.

„Wir haben sechs Mal auf das Tor des VfB geschossen, davon waren vier Bälle drin. Das ist sicherlich effektiv. Nun wollen wir den Sieg in der letzten Partie gegen Sereetz vergolden. Das wäre ein schöner Abschluss für Dornbreite und mich.“

Enttäuscht hingegen äußerte sich Rinal nach dem Abpfiff und sah vor allem die aus seiner Sicht indiskutable Leistung des Unparteischen als Hauptgrund für die Niederlage an. „Wir haben ein Jahr hart gearbeitet. Und dann kommt so ein Schiedsrichter, der mit seinen Fehlentscheidungen eine Meisterschaft entscheidet. Da fehlen einem echt die Worte.“

Konkret benannte Rinal neben der Entstehung die zum 0:1 führte auch noch andere Dinge. „Das kann man kaum aufzählen. Es hätte Gelb-Rot für Senghore geben müssen. Viele Verwarnungen gegen uns waren auch nicht berechtigt. Da kann man das Gefühl bekommen, dass einige nicht wollten, dass wir aufsteigen.“

Sein Team jedenfalls erhielt trotz der Niederlage ein Lob vom Trainer. „Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Sie hat bis zum bitteren Ende alles versucht. Doch die falschen Pfiffe des Schiris haben uns das Genick gebrochen.“

VfB Lübeck II: Reiss – Demircan (61. Said), Hassan, Lange, Er – Abou Rashed, Dagli, Akcasu, Tarim (73. Sindy) – Ismail, Gottschalk.

FC Dornbreite II: Pekrun – Teuber, Venzke, Rezgui – Leischner (61. Beyer), Schlichte, Schönborn, Senghore (68. Iwuoha), Worreschck – Acer (88. Bierle), Henning.

SR: Schneider (Eggebek).
Zuschauer: 500.
Tore: 0:1 Venzke (20.), 1:1 Gottschalk (27.), 1:2 Acer (34.), 1:3 Henning (60.), 2:3 Gottschalk (88.), 2:4 Henning (90./+4).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.
Aufrufe: 021.5.2017, 19:30 Uhr
SHZ / Stephan RussauAutor