2024-04-23T06:39:20.694Z

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Pascal Steinwender: "Die Mannschaft arbeitet einfach gut zusammen"

Am Montag gegen den SC Verl gelang ihm sein erstes Tor, nachdem zuvor zwei seiner Schüsse in München zu Eigentoren abgefälscht worden waren.

Der letzte Neuzugang beim VfB in der aktuellen Saison war Pascal Steinwender. Der rotblonde 24-Jährige hat in den wenigen Wochen, die er in Lübeck ist, bereits nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht – durch seine Schnelligkeit und seinen Offensivdrang. Wir sprachen vor dem Spiel gegen Bayern II mit „Calli“ Steinwender.
Calli, ausgeliehen aus Paderborn, der erste Treffer für den VfB in Paderborn gegen Verl – das war sicher ein besonderer Moment, oder?

Natürlich war es für mich noch einmal ein spezieller Bonus, gerade in Paderborn noch einmal zu treffen. Aber das stand nicht im Vordergrund, sondern das Spiel und der Erfolg der Mannschaft. Ich bin froh, dass ich mit dem Tor einen Beitrag leisten konnte. Am Ende war der Sieg nicht glücklich, sondern absolut verdient. Ich habe immer noch an den Sieg geglaubt. Am Anfang der Saison hätten wir solch ein Spiel vielleicht nicht gewonnen. Wir haben aber inzwischen hart gearbeitet. Jeder hilft dem anderen, die Mannschaft arbeitet einfach gut zusammen.

Solch ein Tor in der letzten Minute wie von Deichi zum Sieg gegen Verl hilft dabei dann sicher noch, oder?

In solchen Momenten, wenn man weiß, dass wir das Ding gerockt haben, bricht einfach alles aus einem heraus. In dem Moment sind alle – Ersatzspieler, Trainer, Physiotherapeuten – hingesprintet. Da sieht man dann auch: Jeder ist für den anderen da, jeder freut sich für den anderen. Dieses Teamgefühl zeichnet uns als Mannschaft aus.

Du bist aus Paderborn ausgeliehen. Wie kam es zu dem Wechsel an die Lohmühle, der ja erst Anfang Oktober über die Bühne ging?

Ich bin ja erst im Sommer aus Oldenburg nach Paderborn gewechselt. Nachdem die Regionalliga-Saison abgebrochen war, konnte ich nur individuell trainieren. Die fehlende Spielpraxis habe ich schon gespürt. Trotzdem hatte ich in Paderborn einen Kurzeinsatz im Spiel gegen Kiel und im DFB-Pokal. Aber es hat sich abgezeichnet, dass ich noch nicht regelmäßig spielen werde. Von daher haben wir überlegt, welche Optionen sich ergeben und für mich sinnvoll sein könnten. Rolf Landerl kannte mich und hat sich schon vorher mit mir beschäftigt. Ich kenne den VfB, habe öfter als Gegner hier gespielt. Das Gefühl war sofort so, dass es der richtige Weg sein könnte. Die Stadt ist überragend. In Oldenburg war es die Nähe zur Nordsee, hier ist es die Ostsee. Ich bin froh, hier zu sein.

Du bist eigentlich Offensivspieler. Hier hat Rolf Landerl Dich schnell auf die rechte Außenbahn gestellt, wo im 3-5-2 ja sehr viel Defensivarbeit dazu gehört. Wie wohl fühlst Du Dich in dieser Rolle?

Es gab zu Anfang auch die Überlegung, dass ich ganz vorne spielen sollte. Aufgrund meiner Schnelligkeit habe ich aber die meiste Zeit meiner Karriere auf der Außenbahn gespielt, wo ich öfter in Eins-gegen-eins-Situationen gehen kann. Damit fühle ich mich wohl. Ich habe auch Freiraum, um dort kreativ zu werden. Natürlich ist es bei uns defensiv anspruchsvoller als beispielsweise in einem 4-4-2, wo man noch einen Außenverteidiger hinter sich hat. Das ist für mich so auch neu. Aber es ist auch gut, dass ich mich defensiv weiterentwickeln kann. Wir haben inzwischen die Mischung gefunden, um defensiv sicher zu stehen und trotzdem viele Aktionen nach vorn zu haben. Und wir sind von den Spielern auch variabel, situativ kann man auch immer mal Positionen tauschen.

Als Du kamst, lief es noch nicht wirklich rund, auch in den ersten Spielen mit Dir noch nicht. Was ist nach dem Spiel gegen Halle passiert?

Wir haben in dieser Phase gar nicht so großen Druck verspürt. Auch das Umfeld ist relativ ruhig geblieben. Wir sind als Mannschaft weiterhin zusammengestanden. Wir haben weiterhin daran geglaubt, was wir können. Im Fußball gibt es nun mal Phasen, in denen es mal nicht so funktioniert. Wir haben weiter versucht umzusetzen, was die Trainer uns mitgegeben haben. Und dieser Weg hat sich als richtig erwiesen.

Wie wirken sich Spiele ohne Zuschauer für Euch aus?

Es ist natürlich sehr schade. Gerade so einen späten Sieg wie am Montag hätten wir gerne mit den Fans gefeiert. Das wäre bestimmt ein schönes Erlebnis gewesen. Aber wir müssen natürlich Verständnis haben, dass die gesundheitliche Situation Vorrang hat. Gerade wir als Fußballer müssen da Vorbild sein. Aber ich hoffe natürlich, dass die Situation im nächsten Jahr gelockert wird und wir vielleicht noch Spiele mit zumindest annähernd vollem Haus erleben können.

Was erwartest Du gegen Bayern II für ein Spiel?

Wir treffen auf einen sehr spielstarken Gegner, der außergewöhnlich talentiert ist und von der Ausbildung her natürlich sehr weit vorn ist. Da wird es noch mehr als sonst darauf ankommen, dass wir wieder mit breiter Brust auftreten und mit körperlicher Präsenz auftreten, so dass die Bayern gar nicht ihre Automatismen finden, sondern wir dem Gegner unser Spiel aufdrücken.
Aufrufe: 022.11.2020, 08:21 Uhr
VfBAutor