2024-04-16T09:15:35.043Z

Im Nachfassen
Abschlusspräzision und Premierenjubel: Mit diesem platzierten Schuss in die lange Ecke erzielte Gökay Isitan sein Premierentor im Dress des VfB Lübeck und bejubelt anschließend das erste Saisontor in der Regionalliga.Jürgensen
Abschlusspräzision und Premierenjubel: Mit diesem platzierten Schuss in die lange Ecke erzielte Gökay Isitan sein Premierentor im Dress des VfB Lübeck und bejubelt anschließend das erste Saisontor in der Regionalliga.Jürgensen

Isitan mit LSK-Tugenden beim VfB Lübeck zum Erfolg

„Natürlich ist die Qualität da. Aber wir müssen als Mannschaft noch zusammenwachsen. Alles andere ergibt sich erst im Laufe der Saison“

Verlinkte Inhalte

Dass sich der VfB Lübeck mit seinen Einkäufen in der Sommerpause fußballerisch verbessert hat, blieb kein Geheimnis. Auch die TV-Zuschauer vor den Sport1-Bildschirmen und erstmals seit knapp drei Jahren wieder über 2000 Fans im Stadion konnten sich zufrieden zurücklehnen: Dieser VfB kann wieder Spaß machen. Und um den Meistertitel mitspielen. „Natürlich ist die Qualität da. Aber wir müssen als Mannschaft noch zusammenwachsen. Alles andere ergibt sich erst im Laufe der Saison“, stellte Neuzugang Gökay Isitan fest.

Der Ex-Lüneburger war das beste Beispiel für positive Eindrücke. Erst seit einer Woche im VfB-Training („Ich bin noch nicht bei 100 Prozent“), und schon ein entscheidender Faktor. „Wir haben ihn einige Male ins Spiel bekommen. Aber das können wir noch öfter schaffen“, sagte Trainer Rolf Landerl. „Er hat einen guten Blick für die Räume.“ So wie beim 1:0. „Yannick hat das gut gemacht“, lobte Isitan den Vorlagengeber Deichmann, der so lange wartete, bis der Torschütze den Weg durchs Mittelfeld angetreten hatte. „Das Tor habe ich der Spielweise des LSK in der vergangenen Saison zu verdanken. Da haben wir auf solche Kontersituationen gelauert. Und deshalb habe ich den Raum da gleich gesehen“, erklärte der Offensivmann, der auch die nötige Kaltschnäuzigkeit bewies. „Ich habe noch gewartet, ob der Torwart herauskommt. Dann habe ich die Ecke anvisiert. Und das hat ja auch ganz gut geklappt“, strahlte Isitan.

Auch die anderen Neuen spielten sich in den Blickpunkt. Selbst Nico Löffler, bei dem Licht und Schatten noch wechselten, wurde von Landerl gelobt: „Man hat in einigen Szenen seine Qualitäten gesehen.“ Der andere Flügelmann, Dennis Hoins, strahlte nach seinem Debüt: „Das war schön. Es hat noch nicht alles geklappt, aber schon vieles.“ Und auch die Offensivspieler wussten, worauf das Hauptaugenmerk zu richten ist. „Wir haben hinten sehr gut gestanden“, sagte Hoins. „Nach dem 2:0 habe ich nicht mehr am Sieg gezweifelt.“Kleiner Kritikpunkt blieb die Chancenauswertung. „Wir hätten schon früher das Tor machen können“, meinte nicht nur der starke Yannick Deichmann. „Aber das war ein ganz guter Auftritt. Darauf können wir aufbauen. Wir dürfen uns nur nicht zufrieden geben, sondern müssen auf dem Boden bleiben. Schon am Freitag wartet der nächste unangenehme Gegner.“

Doch einen defensiv orientierten Gegner wie Drochtersen/Assel kann dieser VfB besser bespielen als noch im Vorjahr. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht überdrehen“, sagte Verteidiger Daniel Halke. „90 Minuten kann man das Tempo nicht immer gehen. Wir müssen zum richtigen Zeitpunkt auch mal Ruhepausen nehmen.“ Insgesamt war aber auch der neue Defensivroutinier zufrieden: „Wir haben auch fußballerisch gut angefangen und nur vor der Pause kurz den Faden verloren.“ Er stellte aber vor allem eines heraus: „Kämpferisch war das überragend.“ Diese klassische VfB-Tugend rückte auch Deichmann in den Mittelpunkt.

„Heute war eine super Stimmung. Ich hoffe, die Leute kommen wieder. Wir können nicht jedes Mal großen Glanz versprechen. Aber jeder kann sich darauf verlassen, dass wir immer alles reinhauen werden.“ Trainer Landerl meinte angesichts der im Vorjahr arg enttäuschenden Besucherzahlen süffisant: „Vielleicht verbreitet sich ja heute in Lübeck mal die frohe Botschaft, dass auch beim VfB attraktiver Fußball gespielt wird.“
Aufrufe: 02.8.2017, 13:30 Uhr
SHZ / cjeAutor