2024-04-24T07:17:49.752Z

Im Nachfassen
F: Patten
F: Patten

VfB Lübeck: Individuelle Patzer ärgern Landerl

Regionalligist verliert das Spitzenspiel beim SV Meppen

Rolf Landerl blickte schon auf der Rückfahrt aus Meppen nach vorn. „Es war das Ziel, es Meppen noch einmal streitig zu machen. Das können wir jetzt abhaken. Das Käse ist gegessen“, sagte der VfB-Trainer. „Jetzt kommt das Ziel nach dem Ziel.“

Und auch das benannte der Österreicher bereits klar. „Wir wollen uns als Mannschaft weiter entwickeln, Spiele gewinnen und am Ende möglichst unter den ersten Drei landen.“ Auch das wäre für die Grün-Weißen ohne Zweifel als Erfolg zu betrachten – schließlich hatte man dem VfB vor Saisonbeginn kaum mehr als einen guten Mittelplatz zugetraut.

Zuvor war aber noch einmal Ärgern angesagt. „Wir haben dumme individuelle Fehler gemacht“, schimpfte Landerl, der das Ziel ausgegeben hatte, so lange wie möglich die Null zu halten, um das Publikum unruhig werden zu lassen. „Aber solche Fehler, wie wir sie gemacht haben, sind dann eben tödlich. Und dann ist der ganze Plan eben über den Haufen geworfen.“

Besonders ärgerte den Trainer, dass es Fehler waren, die den im Vorwege besprochenen Stärken der Meppener in die Karten spielten. Dennis Wehrendts unnötiger Abspielfehler beispielsweise. „Im Spielaufbau nutzt das eine Mannschaft eben, die ohnehin auf diese Umschaltmomente lauert“, erklärte Landerl.

Fast noch mehr nagte das zweite Gegentor an ihm. „Wir haben eine klare Zuteilung bei den Standardsituationen und hatten klar darauf hingewiesen, dass das eine Stärke der Meppener ist.“ Dennoch kam Mittelstürmer Benjamin Girth beim 2:0 völlig frei zum Kopfball.

Schon das Hinspiel hatte der SVM auf der Lohmühle durch zwei Standardtreffer mit 2:1 gewonnen. „Wir haben beide Spitzenspiele durch zwei Tore innerhalb von kurzer Zeit aus der Hand gegeben. Das ärgert mich“, sagte der VfB-Trainer. Positives nahm der Lübecker Coach aber auch mit auf die lange Heimfahrt. „Die zweite Halbzeit haben wir dann mehr als offen gestaltet“, stellte er fest. „Dass die Meppener am Ende bei Kontern den Sack hätten zumachen können, ist nicht unnormal.“

Die Art und Weise, wie seine Mannschaft nach dem 0:2 Paroli geboten hatte, imponierte dem Österreicher jedoch. „Es hat Spaß gemacht zu sehen, wie da das Vertrauen gewachsen ist. Das muss für die Mannschaft ein Aha-Erlebnis sein. Das ist das Positive, was wir mitnehmen müssen.“

Offen ist noch, ob sich die Grün-Weißen auch noch um Sven Mende sorgen müssen. Der Mittelfeldspieler war in der zweiten Halbzeit umgeknickt und musste ausgewechselt werden. „Ob es etwas Schlimmeres ist, werden wir erst am Montag nach der genaueren Untersuchung wissen“, erklärte Landerl.

Die Lübecker waren erstmals seit der zweiten Insolvenz im Winter 2012 einen Tag früher zu einem Auswärtsspiel angereist und hatten in Meppen übernachtet. „Das hat gut funktioniert“, freute sich der Trainer. „Bei Fahrten, bei denen wir länger als drei Stunden im Bus sitzen, sollte das zur Regel werden.“ In der Rückrunde ist das nur noch beim Spiel in Braunschweig der Fall.

In der kommenden Saison, wenn es mit voller Kraft in Richtung Aufstieg gehen soll, werden Übernachtungen dann häufiger werden. Eine Premiere gab es zudem auch, weil das Top-Spiel in voller Länge im unkommentierten, automatisierten Internet-Livestream von „sporttotal.tv“ zu sehen. Zwar war der Bildausschnitt trotz nur einer Kamera relativ gut – doch ständige Abstürze des Streams und eine miserable Bildqualität trübten das Vergnügen am Spitzenspiel dann doch erheblich.

Aufrufe: 08.3.2017, 07:00 Uhr
SHZ / cjeAutor