Schwaches Spiel findet Sieger in der Verlängerung

Als wollte der Fußballgott bereits in den ersten Sekunden einen Ausblick auf die folgenden 120 Minuten geben, landete direkt der zweite Pass des Spiels beim Gegner. Wie aus dem Nichts gingen die Gäste daraufhin mit einer ihrer ersten Aktion in Führung. Schnelles, konsequentes Passspiel gipfelte im Treffer von Ednan Yousuf (4.). Das war es dann aber auch erst einmal mit guten Torraumszenen.

Die Lohberger ließen die Hausherren kommen, stellten sich hinten rein und spekulierten ihrerseits auf Konter. Abschlüsse gab es fast gar nicht mehr zu sehen, das gesamte Spielgeschehen verlagerte sich ins Mittelfeld. Die beste Gelegenheit ergab sich für die Gastgeber nach 38 Minuten. Der FC bekam einen Freistoß an der Strafraumkante zugesprochen und hämmerte die Kugel an die Latte.

Schiedsrichter im Fokus

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich auf dem Feld wenig. Torchancen blieben weiterhin Mangelware, und als der Ball dann doch einmal hinter FC-Keeper Gökhan Kandemir zappelte, nahm Schiedsrichter Tobias Wegner den Treffer zurück: Ein VfB-Stürmer war zuvor unabsichtlich im Strafraum angeschossen worden und bekam den Ball an die Hand - richtige Entscheidung.

Kurze Zeit später nahmen zwei Hagenshof-Verteidiger einen heranstürmenden VfB-Spieler in die Zange und brachten ihn zu Fall. Bei der stark elfmeterverdächtigen Situation sah Wegner kein Foul und ließ weiterspielen. Sehr zum Unmut der VfB-Delegation, die bis nach Abpfiff mit dem Schiedsrichter und seinen Entscheidungen haderte. Coach Sascha Turnau hatte bereits Gelb gesehen.

Hagenshof baut Druck auf

Der 1. FC Hagenshof baute in der Folge immer mehr Druck auf die Lohberger Verteidigung auf. Mit Erfolg, denn nach 73 Minuten erzielte Dustin Zels den nicht unverdienten Ausgleich, als er zuvor seinem Gegenspieler enteilte und den Angriff sicher vollendete. Nach fünf Minuten Nachspielzeit ging die reguläre Spielzeit zu Ende.

Entscheidung in der Verlängerung

Die erste gute Gelegenheit in der Verlängerung ging schließlich von den Gästen aus. Erneut zappelte der Ball im Hagenshofer Netz, der Treffer zählte auf Grund einer vorangegangenen Abseitsstellung jedoch nicht. Stattdessen drehten die Gastgeber das Spiel und trafen ihrerseits zum 2:1. Nach einem Freistoß stieg Stanislav Grinblat am höchsten und köpfte unhaltbar ein (94.). Hagenshof war inzwischen die tonangebende Mannschaft auf dem Feld. Ein starker Diagonalpass über 40 Meter erreichte Zels, der allein vor VfB-Schlussmann Marc Sönnichsen auftauchte und die Pille aus spitzem Winkel ins Tor zirkelte.

Das 4:1 durch den eingewechselten Marcel Feld entstand unter freundlicher Hilfe der Lohberger Abwehr, die kaum noch aktiv mitwirkte (107.). Nur eine Minute später bewahrte der Pfosten die Gäste vor dem fünften Gegentreffer. Noch einmal rappelte sich der VfB auf und kam prompt in den FC-Strafraum. Im allgemeinen Gewusel kam Gino Giovanni Rudowicz an den Ball und versenkte ihn aus der zweiten Reihe zum 4:2 (116.).

Ein Spiel auf insgesamt sehr schwachem Niveau fand im 1. FC Hagenshof den glücklichen Sieger, wenngleich das Ergebnis etwas zu hoch ausgefallen ist. Auf Seiten des VfB überwog der Frust auf die Entscheidungen des Schiedsrichters, anstatt selbst auf dem Feld für eine entsprechende Antwort zu sorgen.