Großer Kick im Evonik-Sportpark

Flotte Spiele, Begeisterung auf dem Rasen und der Tribüne, Spannung, Tore und jede Menge Elfmeter – als der VfB Hüls seinen RuhrCup-Hattrick im Evonik-Sportpark feierte, lieferte er den Fußballfans erneut einen unterhaltsamen Samstagnachmittag. Was die Junioren in den Platzierungsspielen und Halbfinals boten, war durchweg Klasse-Sport.

Ob ein Juwel wie der inzwischen europaweit begehrte Kylian Mbappé dabei war, ließ sich nicht auf Anhieb sagen. Fakt aber ist, dass dieses U19-Turnier bereits zahlreiche Klasse-Spieler präsentierte – nicht nur den jungen Mann aus Monaco, der vor zwei Jahren am Badeweiher zu sehen war und dann in die Weltklasse durchstartete.

Seine Franzosen spielten zwar in diesem Jahr nicht die große Rolle (erst im Spiel um Platz neun zeigten die Monegassen wunderbarste Technik), aber das tat diesem internationalen, renommierten Turnier keinen Abbruch. Die größte Überraschung lieferten diesmal die Nachwuchskicker von Ferencvàros Budapest, die erst im Halbfinale gegen Real Madrid etwas unglücklich die Segel strichen.

Bei aller Internationalität – den sportlichen Höhepunkt lieferte der Revierklassiker zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04. Nachdem endlich die Sonne (für anderthalb Stunden) mitgespielt und sich die Tribüne ordentlich gefüllt hatte, war die Stimmung riesig. Es fiel zwar in den 40 Minuten kein Tor (trotz klarer Schalker Überlegenheit), doch die Partie war bis zum Ende offen(siv) und spannend. Im Elfmeterschießen (nicht wie gewohnt fünf, sondern nur drei Schützen traten laut Reglement zunächst an) triumphierte der BVB mit 3:2, weil einmal der Pfosten rettete.

Zügig, zackig quasi – zuvor hatten die Akteure von AS Rom und Rapid Wien 29 Mal das Tor vom Punkt aus anvisiert, ehe die Italiener als Siebter feststanden. Den einzig glatten Sieg landeten die Bremer im Spiel um Rang fünf gegen die Bayern.

Was gab es noch? Einlaufkinder und Nationalhymnen vor den Halbfinals (wobei die Dötze vor der spanischen Musike schon mal den Platz räumten und ganz verwirrt umherirrten, ehe sie denn doch wieder vor ihren Jugendlichen standen), dazu Ex-Bundesliga-Stars wie Gerald Asamoah, der seine Schalker anschaute, Hermann Gerland, Leiter des Bayern-Nachwuchsleistungszentrums, sowie die früheren Dortmunder Theo Schneider und Thomas Doll, der eine Nachwuchskoordinator, der andere Trainer der Profi-Truppe aus Budapest.

„Es war bis auf das wechselhafte Wetter wieder ein grandioser Tag in Marl“, urteilte denn auch Heinz Keppmann. „Großer Sport und erneut eine perfekte Betreuung“, freute sich der Cheforganisator, der auch den Sponsoren wie Evonik ausdrücklich dankte.

Die vierte Auflage im Sportpark wäre also keine Überraschung. Und der Marler Gastgeber würde sich gerne auch 2018 empfehlen: „Es ist uns eine große Ehre, so ein Turnier mitzugestalten“, meinte VfB-Präsident Dieter Peters. „Ich bedanke mich bei unseren rund 50 Helferinnen und Helfern, die mit dafür gesorgt haben, dass wir Fußballfans ein paar tolle Stunden erleben durften.“

Spiel um Platz neun:
AS Monaco – ZSKA Moskau 1:0

Spiel um Platz sieben:
AS Rom – Rapid Wien 14:13 nach Elfmeterschießen (0:0)

Spiel um Platz fünf:
Werder Bremen – Bayern München 2:0

Halbfinale:
Borussia Dortmund – Schalke 04 3:2 nach Elfmeterschießen (0:0)
Real Madrid – Ferencvàros Budapest 1:0

Finaltag in Dortmund

Um Platz drei:
Schalke – Budapest 7:0

Finale:
Dortmund – Madrid 1:3