2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
Das Fußballtraining wird von allen ernst genommen. Foto: Rudow
Das Fußballtraining wird von allen ernst genommen. Foto: Rudow

Bunt gemischte Truppe jagt dem Fußball hinterher

Asylbewerber können freitags beim VfB Herzberg 68 Fußball spielen / Verein nutzt Einheit als Zusatztraining

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Jeden Freitagabend wird es bunt auf dem hinteren Trainingsplatz des VfB Herzberg 68. Eine gut gemischte Truppe jagt einem Fußball hinterher. Die jedes Mal zehn bis 15 Leute kommen aus gut fünf Nationen.

Hier gehen nämlich die Asylbewerber aus dem Heim in der Falkenberger Straße einmal in der Woche ihrem Hobby nach. Am Spielfeldrand steht der Chef persönlich - der Trainer der 1. Männermannschaft des VfB, Frank Lehmann.

"Schon im Januar hat uns der Leiter des Asylbewerberheims in Herzberg Robert Günther von der Organisation Human Care gesagt, dass einige der Asylbewerber große Lust haben, Fußball zu spielen. Da haben wir ihnen den Freitagabend angeboten. Natürlich wollen wir helfen, wenn wir können", sagt Frank Lehmann. Auch der Verein nutzt diese Trainingseinheit gleich mit. Spieler der ersten und der zweiten Mannschaft, die aus verschiedenen Gründen nicht zum regulären Training kommen können, nutzen dieses Zusatzangebot. Selbst die Frauenmannschaft ist vertreten.

Die Asylbewerber kommen aus Somalia, Afghanistan oder aus Kasachstan. Nicht alle sind nur "Fit-for-fun-Spieler". "Man sieht sofort, wer in seiner Heimat aktiv Fußball gespielt hat. Bei diesen Burschen ist durchaus ein Grundstock erkennbar", sagt der Trainer. Bei den ersten Einheiten fehlten den Asylbewerbern zumeist das Sportzeug und die entsprechenden Schuhe. "Da haben einige von uns zu Hause nachgeschaut, was nicht mehr gebraucht wird, aber noch in Ordnung ist. Jetzt haben die Sachen eine neue Verwendung", so Lehmann. Ihm macht die Freitagseinheit Spaß, und sein Schulenglisch kann er außerdem noch auffrischen.

In Herzberg werden derzeit 47 Asylbewerber betreut.

Aufrufe: 025.4.2014, 11:13 Uhr
LR-Online.de/Birgit RudowAutor