2024-05-08T14:46:11.570Z

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Falsche Entscheidung: VfB-Fußballjugendleiter Sebastian Papenmeyer zur Neuregelung im Juniorenbereich. 
Falsche Entscheidung: VfB-Fußballjugendleiter Sebastian Papenmeyer zur Neuregelung im Juniorenbereich.  – Foto: Christiane Oldenburg-Balden

U19-Kicker nur noch ab Bezirksoberliga aufwärts

Kreis Donau/Isar: Neue Altersklassen im Juniorenfußball 

Die Altersabsenkung im Fußball-Juniorenbereich wird zur neuen Saison kommen. Dies gilt aber nur für den Spielkreis Donau/Isar.

Landkreis Das ist das Ergebnis der Abstimmung, zu der Kreisjugendleiter Stefan Erl alle Klubs im Kreis aufgerufen hatte. 109 der 158 Vereine gaben ihre Stimme ab. 70,6 Prozent votierten für die Änderung, die anderen wollten die jetzige Altersstruktur behalten.

Einer der Vereine, die sich gegen die Absenkung der Jahrgänge ausgesprochen haben, ist der VfB Hallbergmoos. „Wir haben uns im Vorfeld der Abstimmung einige Gedanken gemacht und sind zum Schluss gekommen, dass wir der Absenkung nicht zustimmen können, weil diese für uns neben organisatorischen vor allem auch sportliche Auswirkungen hat“, sagt VfB-Fußballjugendleiter Sebastian Papenmeyer.

Schon Ende 2019 hatte es Bestrebungen gegeben, die Jugend-Jahrgänge im Bezirk Oberbayern anzupassen und man hatte das Vorhaben in Workshops vorgestellt. Im Frühjahr 2020 wurde die geplante Abstimmung wegen der Pandemie bekanntlich verschoben, aber Anfang diesen Jahres erreichte die Fußballvereine im Kreis Donau/Isar ein Formular, in dem es um Änderung oder Beibehaltung der Altersklassen ging.

13 Stimmen geben den Ausschlag

Am vergangenen Freitagabend erhielten die Klubs nun das finale Abstimmungsergebnis. Letztlich gaben 13 Stimmen zur erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit den Ausschlag für das neue Modell. Jeweils nur die einfache Mehrheit reichte für die Änderung der Spielform der U 14 (C-Jugend) von 11:11 auf 9:9 (52,3 Prozent Zustimmung), und dass U19-Spieler unter bestimmten Voraussetzungen bei den U18-Junioren eingesetzt werden sollen (Zustimmung 67 Prozent). „Für mich ist dieses Ergebnis Ausdruck mangelnder Aufklärung und einer nicht vollständig durchdachten Umsetzung“, betont Papenmeyer.

Das bedeutet: „Die Kinder, Trainer und Verantwortlichen in den Fußballabteilungen werden zum Saisonwechsel 2021/22 im Sommer vor sehr komplexe Herausforderungen gestellt. Und das in einer Zeit, in der es Sportvereinen im Allgemeinen schon schwerfällt, Mitglieder zu halten und für Aktivitäten zu begeistern“, sagt der VfB-Fußballjugendleiter.

Auf Kreisebene müssen die Vereine Jugendmannschaften in der nun beschlossenen Form zusammenstellen: beispielsweise eine C-Jugend (U14/U13 2008/09), die nun nicht mehr auf dem Großfeld (elf Leute) spielen wird, sondern – wie die D-Jugend auch – das verkürzte Kompaktfeld mit verkleinerten Toren und mit nur neun Akteuren für die Pflichtspiele nutzen muss. Ab Bezirksebene hingegen gelten noch die aktuellen Jahrgänge (C-Jugend U15/U14 – 2007/08).

Beim VfB steht bei der C – so wie es derzeit aussieht – ein Aufstieg in die Bezirksoberliga an. „Somit haben wir nicht nur die Herausforderung, ein, zwei Teams in den entsprechenden Jahrgängen zusammenzustellen, sondern müssen zusätzlich noch die unterschiedlichen Spielfeld- und Mannschaftsgrößen berücksichtigen. Genau hier merkt man: Die Entscheidung den Kreisen zu überlassen und nicht auf Bezirksebene eine Umsetzung zu forcieren, ist kontraproduktiv.“

Kurzfristig gedacht

Papenmeyer vermutet, dass sich vor allem kleine Vereine im ländlichen Bereich von den Verlockungen hätten leiten lassen, Jugendliche durch die Änderung eher in den Herrenbereich bringen und dadurch im Verein halten zu können. Aber seiner Meinung nach sei diese Sichtweise nur kurzfristig gedacht, denn durch diese regionale Änderung werde die Durchlässigkeit zur Bezirksebene erschwert. Auch sieht er es künftig kompliziert, für die C-Jugend anderen Kreisen Testspielgegner zu finden.

Eine Alternative, die auch im Gespräch war, wäre für Papenmeyer „weit mehr erfolgreich“. Er meint damit die Zusammenlegung von A und B zur A/B-Jugend, also der Jahrgänge U18/U17 und U16. Denn dann würde man seiner Meinung nach den Bereich, in dem ein Großteil der fußballerischen Ausbildung stattfindet (bis zur C-Jugend), im aktuellen Status belassen.

Der VfB-Fußballjugendleiter ist nicht der einzige, der die Neuerungen in Frage stellt. Und er ist auch gespannt, ob die Umsetzung zum angedachten Zeitpunkt stattfinden wird, denn schließlich hängen davon die Planung und Vorbereitung für die neue Saison ab.

Aufrufe: 02.2.2021, 15:55 Uhr
Freisinger Tagblatt / Margit ConradAutor