Mutzbauer: "Desolat und einfach unterirdisch"

Der Aufsteiger hatte im vorangegangenen Heimspiel seinen ersten Landesliga-Sieg gefeiert und nun die große Chance, wieder den Anschluss an die Konkurrenten im Tabellenkeller herzustellen. Dementsprechend aktiv gingen die Aiglsbacher die Partie an und verdienten sich bis zur Pauseihre 2:0-Führung. Mit zwei Standards machten die Gastgeber ihre Treffer: Manfred Gröber köpfte erst einen Freistoß ins Netz und verwandelte danach einen solchen direkt. Seine Saisontore Nummer acht und neun trafen den meilenweit von Landesliga-Niveau entfernten VfB schwer.

„Unsere erste Halbzeit war desolat und einfach unterirdisch“, betonte Trainer Mario Mutzbauer später. Er sah einen erschreckenden Auftritt, der irgendwo zwischen Überheblichkeit und Verunsicherung anzusiedeln war. Auf die Aiglsbach-Pleite werden nun in den Trainingseinheiten viele ernste Gespräche folgen, damit auch dem Letzten die kritische Lage bewusst wird. „Ich glaube aber weiter an das Potenzial der Mannschaft“, sagt Trainer Mutzbauer, „wobei das zur Zeit nicht abgerufen wird“.

Die Gäste erhöhten nach dem Seitenwechsel dann den Druck und kamen zurück ins Spiel. Das erste Hallbergmooser Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben, aber dann verwandelte Georg Ball einen Foulelfmeter (55.). Damit blieb noch genügend Zeit, um die Blamage abzuwenden. Mutzbauer wollte die Steigerung in Durchgang zwei jedoch nicht schönreden: „Natürlich waren wir besser in der Partie und am Drücker, aber wir waren nicht zwingend genug.“

In der Schlussphase wurde das Spiel bunt – angesichts von zwei Platzverweisen für die nun volles Risiko gehenden Gäste: Erst musste Michael Kopp mit Gelb-Rot runter, und dann sechs Minuten vor dem Ende Ben Held mit Rot wegen einer Notbremse. Der Mittelstürmer des VfB wird deshalb im Heimspiel gegen Aufsteiger Neuried am Freitag gesperrt zusehen müssen. Held hatte seinen Gegenspieler verfolgt und nach einem eigenen Ballverlust am VfB-Strafraum das Leder zurückerobert. Die Hallberger waren über die Rote Karte entsetzt, weil Held den Zweikampf eigentlich sauber gewonnen hatte.

Fakt ist nun aber, dass der erste Relegationsplatz nur vier Punkte entfernt ist, und auch der Abstand zu Schlusslicht Aiglsbach ist auf sechs Zähler geschmolzen. Der VfB Hallbergmoos befindet sich nach anfangs erklärbaren Niederlagen gegen Spitzenmannschaften der Liga nun in einer Krise. Das Team ist ein Schatten seines eigentlichen Leistungspotenzials. Man fühlt: Die Sorge um die mental angeschlagene Truppe ist groß.

TV Aiglsbach – VfB Hallbergmoos-Goldach 2:1
TV Aiglsbach: Attenhauser, Schmidbauer, Meier, Greth, Kaltenecker, Ehrenreich (90. Gröber-Lex), Blattner, Belousow, Müller, Seferi (59. Ehrenreich), Gröber (85. Harrieder) - Trainer: Gaydarov
VfB Hallbergmoos-Goldach: Preußer, Niederstrasser (57. Giglberger), Hammerl, Lex, Neudecker (80. Dapic), Kopp, Fink (46. Küchle), Kratzer, Ball, Keller, Held - Trainer: Mutzbauer
Schiedsrichter: Bäumel (Breitenbrunn) - Zuschauer: 350
Tore: 1:0 Gröber (31.), 2:0 Gröber (40.), 2:1 Ball (55. Foulelfmeter)
Gelb-Rot: Kopp (68./VfB Hallbergmoos-Goldach/wiederholtes Foulspiel)
Rot: Held (84./VfB Hallbergmoos-Goldach/Notbremse)