2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des A2-Spitzenspiels zwischen der U23 des VfB Friedrichshafen (links: Michael Staudacher) und dem VfL Brochenzell (Claudio Hirscher): der Unparteiische. Foto: far
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des A2-Spitzenspiels zwischen der U23 des VfB Friedrichshafen (links: Michael Staudacher) und dem VfL Brochenzell (Claudio Hirscher): der Unparteiische. Foto: far
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Schiedsrichter verpfeift Spitzenspiel der Kreisliga A2

U23 des VfB Friedrichshafen und der VfL Brochenzell trennen sich 1:1

Friedrichshafen / sz - Das Top-Verfolgerduell der Fußball-Kreisliga A2 zwischen dem VfB Friedrichshafen II und dem VfL Brochenzell am Sonntagnachmittag ist 1:1 ausgegangen. Rund 150 Zuschauer sahen eine Partie auf dem Kunstrasenplatz im VfB-Stadiongelände, in welcher der Unparteiische alles andere als eine gute Figur bot.

"Beim nächsten Ton mache ich Spielabbruch", drohte der Mann in Schwarz in Richtung der beiden Auswechselbänke. Zu diesem Zeitpunkt war die Nachspielzeit schon fast vier Minuten vorüber, wenige Sekunden nach dem Abstoß aus Richtung Gästetor pfiff der Schiedsrichter abrupt ab, das Top-Spiel der A2 endete unentschieden. "Bei diesem Spiel kann man nicht ohne Abseitsentscheidung spielen", monierte VfB-Coach Wolfgang Fluhr. Sein Brochenzeller Trainerkollege Rolf Weiland pflichtete ihm bei: "Da kommt eine wahnsinnige Hektik rein." Weiland war frühzeitig mit der Schiedsrichterleistung unzufrieden und schrie nach 20 Minuten unüberhörbar ins Spielfeld: "Der pfeift alles für Blau (für den VfB)." Die Konsequenz: Er wurde von der Trainerbank verbannt, Co-Trainer Ralf Bühler befand sich zu diesem Zeitpunkt schon auf den Weg in die Kabine und kehrte erst zur Halbzeitpause zurück aufs Spielfeld. "Alles, was einigermaßen strittig war, hat er gegen uns gepfiffen", kommentierte Rolf Weiland den Auftritt des Unparteiischen.

In der Tat zog dieser von Beginn an die Aufmerksamkeit auf sich, unterband jegliches schnelles Angriffsspiel durch mehr als zweifelhafte Abseitsentscheidungen. Dies betraf beide Mannschaften gleichermaßen. Als Christoph Müller nach 73 Minuten den Ball aus halblinker Position in die Strafraummitte flankte, stand der eingewechselte Markus Moser goldrichtig und beförderte den Ball für den VfL in die Maschen des VfB-Gehäuses. Doch bedeutete es nicht das 2:1 für die Gäste, der Schiedsrichter gab das Tor unverständlicherweise nicht. Fünf Minuten zuvor sah Nicolai Weißenbacher nach einem Rempler vor dem Strafraum gegen Dominik Meschenmoser Gelb-Rot (68.). "Das war nur geblockt", befanden beide Trainer die Situation eines Platzverweises für nicht würdig. Vor allem in der zweiten Halbzeit wurde die Gangart härter, viele Fouls und Nicklichkeiten unterbrachen immer wieder den Spielfluss.

Die beiden Treffer zum 1:1 vor der Halbzeitpause gerieten da schon fast zur Nebensache des Spitzenspiels: Der Gästeführung voran ging ein eklatanter Abwehrfehler von VfB-Verteidiger Giuseppe La Mela. Er wollte den Ball zu seinem Torhüter weiterleiten, ließ ihn jedoch zu kurz von seiner Brust abtropfen. Meschenmoser schaltete blitzschnell und schob zum 1:0 ein (21.). Vier Minuten später brachte der VfL den Ball nicht aus der Gefahrenzone heraus, Torhüter Florian Hornstein wurde gleich zweimal behindert, verletzte sich bei der Aktion und musste in der Paue ausgewechselt werden. Andrej Volynkin nutzte die unübersichtliche Situation und glich für die Häfler Gastgeber aus. Staudacher hatte kurz nach Wiederanpfiff eine Riesenchance auf dem Fuß. Sein Schuss aus aussichtsreicher Position strich allerdings um Haaresbreite am Pfosten vorbei.

Aufrufe: 023.4.2017, 23:28 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Peter SchlefskyAutor