2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Sebir Elezi (re.) war einer von mehreren Spielern des VfB Friedrichshafen, die sich gegen den TSV Neu-Ulm (Maximilian Rupp) verletzten.
Sebir Elezi (re.) war einer von mehreren Spielern des VfB Friedrichshafen, die sich gegen den TSV Neu-Ulm (Maximilian Rupp) verletzten. – Foto: Foto: Günter Kram

Getrübte Stimmung trotz Pokalsiegs

Der Fußball-Verbandsligist steht nach dem Sieg gegen den Landesligisten TSV Neu-Ulm zwar in der zweiten Runde des Verbandspokals. Doch beim Aufsteiger verletzten sich im ersten Pflichtspiel mehrere Spieler.

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Friedrichshafen / sz - Der Fußball-Verbandsligist VfB Friedrichshafen steht nach dem 6:5-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den TSV Neu-Ulm in der zweiten Runde des Verbandspokals. Dort trifft die Mannschaft von Spielertrainer Daniel Di Leo am Samstag auswärts auf den SV Kehlen. Die Partie im Zeppelinstadion war ein hartes Stück Arbeit für die Friedrichshafener. Zudem bezahlte der VfB den Sieg teuer.

Der TSV Neu-Ulm hatte vor dem Elfmeterschießen den psychologischen Vorteil. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit erzielte Yannick Gnann mit einem Spitzkick das 2:2. Denis Nikic und Nicolai Weissenbacher versperrtem ihrem Torhüter Carlos Krohnfoth die Sicht. Im Elfmeterschießen traf zunächst Neu-Ulms Kevin Jendrosek. VfB-Kapitän Denis Nikic, der während der regulären Spielzeit das zwischenzeitliche 2:1 per Strafstoß erzielt hatte, scheiterte an der Latte. Oliver Schlotter erhöhte für Neu-Ulm – der Druck beim VfB war enorm groß. Doch die Friedrichshafener behielten die Nerven: Nicolai Weissenbacher, Eugen Strom, Michael Staudacher und Daniel Di Leo trafen. Novica Stanic, der die Gäste nach drei Minuten mit einem Handelfmeter in Führung gebracht hatte, scheiterte an Krohnfoth, auch Daniel Schuhmacher kam nicht am VfB-Torwart vorbei. "Wir sind eine Mannschaft, die immer zurückkommen kann, egal in welcher Situation wir sind", sagte ein glücklicher Daniel Di Leo, der den entscheidenden Elfmeter gegen Neu-Ulms Torhüter Kim Anders verwandelte.

Dass Krohnfoth im VfB-Tor stand, war dabei gar nicht eingeplant. Doch beim Aufwärmen hatten sich Torhüter Heiko Holzbaur und Offensivspieler Max Richter verletzt, Trainer Di Leo musste umstellen. Und die Nackenschläge hielten an. Nach drei Minuten schoss Kevin German den Ball an die Hand von Dominik Blaser. Schiedsrichter Tobias Endriß zeigte sofort auf den Punkt, Stanic verwandelte. Der VfB wackelte aber nur kurz. Angetrieben von einem starken Mittelfeld um Julian Neu und Zugang Fabian Reiß nahm der VfB das Spiel in die Hand. Sebir Elezi nutzte eine unpräzise Abwehraktion von Sebastian Beer und traf aus 18 Metern. Fünf Minuten später wurde Elezi hart von Yannick Gnann getroffen. Während die Neu-Ulmer die Aktion als unglücklich bewerteten, sahen die Häfler ein klares Foul. Der Schiedsrichter hatte die Szene nicht gesehen. Für Elezi hatte sie Folgen: Er musste mit Verdacht auf eine Bänderverletzung ausgewechselt werden, sein Knöchel schwoll an.

Danach war die Partie eine Zeit lang zerfahren. Daniel Di Leo vergab zwei erstklassige Chancen. Nach 36 Minuten führte Friedrichshafen dennoch: German foulte Nico Di Leo und Denis Nikic traf zum 2:1. Die schlechten Nachrichten beim VfB überwogen aber. Nach der Pause musste der starke Nico Di Leo wegen Muskelproblemen raus. Ohne die beiden stärksten Angriffsspieler des ersten Durchgangs lief der VfB nun hinterher. Der Verbandsligist verteidigte nur und verlor Bälle unnötig. Bei der großen Hitze schmerzten diese Fehler sehr. Dazu scheiterte Daniel Di Leo mit einem Kopfball an Anders. Die Führung hielt dennoch lange. Aber als die 300 Zuschauer im Zeppelinstadion den Abpfiff herbeisehnten, schoss Gnann den Landesligisten in die Verlängerung.

Immerhin hatte der VfB das bessere Ende für sich. In der Verlängerung taten sich beide Mannschaften nicht mehr weh, Neu-Ulm hatte keine Torchance mehr. "Meine Mannschaft hat eine starke Leistung gezeigt. Am Ende hatte der VfB das Glück auf seiner Seite. Nichts anderes ist ein Elfmeterschießen", sagte TSV-Trainer Bülent Haki. Denis Nikic, Kapitän und Antreiber des VfB, blieb selbstkritisch: "Wir müssen die Bälle besser verteidigen und die gegnerischen Stürmer entscheidend stören. Das muss unser Ziel sein." Dazu hoffen die Häfler, dass Sebir Elezi, Nico Di Leo, Max Richter und Heiko Holzbaur nicht allzu lange ausfallen. So oder so: Es sind keine guten Vorzeichen für die in zwei Wochen beginnende Saison in der Verbandsliga.

Aufrufe: 09.8.2020, 16:49 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor