2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Warten auf den nächsten Anpfiff - die Fußballer des VfB (rot).
Warten auf den nächsten Anpfiff - die Fußballer des VfB (rot). – Foto: Siegfried Lörz

Pfeiffer setzt auf Cybertraining

Verbandsliga +++ Der VfB Eppingen will gewappnet sein, falls es im Dezember weitergeht

David Pfeiffer hat umgehend reagiert und seinen Spielern einen ausgearbeiteten Trainingsplan an die Hand gegeben. In Form bleiben steht auf der Prioritätenliste des VfB Eppingen ganz oben.

"Wir haben schon in der ersten Corona-Pause schnell reagiert und entsprechende Pläne ausgearbeitet und ein Cybertraining angeboten. Es ist wichtig, dass die Mannschaft in Kontakt miteinander bleibt, auch wenn dies nur über einen Zoom-Call der Fall sein sollte", sagt Eppingens Sportlicher Leiter Oliver Späth. Eines ist für alle Vereine gleich – jeder hat bereits seine Erfahrungen mit dieser Art von Abgeschiedenheit gemacht. Die Sportanlange sind gesperrt, Sport in Gruppen ist verboten, nun kommt es wieder zum bekannten Kampf mit dem inneren Schweinehund, denn es zu überwinden gilt, um sich selbst in Form zu halten.

Vier Einheiten sind für die VfB-ler pro Woche geplant, in denen der geregelte Trainingsbetrieb nicht stattfinden kann. "Zwei Mal machen wir Cybertraining und dazu müssen die Jungs zwei Läufe absolvieren und deren Auswertung per Screenshot in unsere Gruppe stellen", erläutert Pfeiffer die genauen Inhalte des speziellen Trainings.

Sportlich gesehen spielen die Fachwerkstädter eine ordentliche Runde, vor allem die beiden vergangenen Siege, 4:0 gegen Friedrichstal und 1:0 in Langensteinbach, ließen einen deutlichen Aufwärtstrend nach den zuvor durchschnittlichen Auftritten erkennen. Rang vier bei 15 Punkten aus acht Partien stehen zu Buche. Auf den ersten Blick ein starker Wert, allerdings meinte es der Spielplan zum Auftakt sehr gut mit den Eppingern. Der am besten platzierte Gegner ist der SV Waldhof Mannheim II (Sechster) gewesen, bei dem es am ersten Spieltag ein 1:1-Unentschieden gab.

Die Saisonunterbrechung kam genau vor dem mit Spannung erwarteten Heimspiel gegen den VfR Mannheim. In den folgenden November-Wochen wären weitere Topspiele gegen den ATSV Mutschelbach (Dritter), den FV Fortuna Heddesheim (Zweiter) und den 1.FC Mühlhausen (Fünfter) auf dem Plan gestanden. Zum Jahresabschluss kommt es Stand jetzt, da die Dezember-Begegnungen noch nicht abgesagt sind, zum Duell mit dem verlustpunktfreien Tabellenführer SV Spielberg.

Zwar rechnen die wenigsten Vereinsvertreter damit, dass im Dezember wieder der geregelte Spielbetrieb startet, vorbereitet will Pfeiffer seine Schützlinge dennoch wissen, solange diese Partien nicht final abgesagt sind. "Das habe ich den Spielern auch direkt nach der Unterbrechung gesagt", so der Coach, "wir bereiten uns so vor, als ob es im Dezember weitergeht und dafür müssen wir die Spannung hochhalten." Immerhin einen positiven Aspekt hat die Pause. "Wir hatten zuletzt einige Spieler, die verletzungsbedingt ausgefallen sind und diese können die Zeit jetzt nutzen, um dementsprechend fit wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen", sieht Pfeiffer darin eine Chance für die Rekonvaleszenten.

Wenn die Pause überstanden ist, dieser Zeitpunkt ist aktuell nicht einmal im Ansatz zu erahnen, stellt sich eine weitere große Frage. Wie sollen die Verbandsverantwortlichen mit der Tatsache umgehen, dass in wenig Zeit sehr viele Punktspiele absolviert werden müssen? In der Verbandsliga ist dieses Problem etwas einfacher zu lösen als beispielsweise in der Landesliga, in der die Klubs noch bis zu 28 Partien bestreiten müssen. Beim VfB sind es noch 22, eine Anzahl, die man mit einer etwas in die Länge gezogenen Rückrunde und der ein oder anderen englischen Woche bestreiten könnte. "Spiele unter der Woche sind allerdings nicht so einfach zu stemmen", hält Späth dagegen und nennt einige Gründe, "die Jungs arbeiten oder studieren und dann kommen die langen Auswärtsfahrten hinzu. Ich bin echt gespannt, wie der Verband reagiert."

Der Sportliche Leiter wünscht sich, "dass wir alle nach vorne schauen und lernen mit dem Virus zu leben." Kommendes Jahr wird der VfB Eppingen 100 Jahre alt und das soll bestmöglich gefeiert werden. "Wir werden versuchen, obwohl es nicht einfach wird, das zu feiern", hofft Späth auf den würdigen Rahmen für dieses feierliche Ereignis.

Aufrufe: 012.11.2020, 10:30 Uhr
red.Autor