Acht Jahre sind im Fußball eine Ewigkeit. "Ich habe, bis auf das Intermezzo in Bamberg, im Seniorenbereich noch nie für einen anderen Verein gespielt", stellt Lucas Schraufstetter klar. In der Corona-Pandemie hat der gebürtige Mittelfranke aus Raitenbuch (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen) viel Zeit zum Überlegen gehabt. Die Entscheidung hat er sich nicht einfach gemacht, letzten Endes kam er aber zu dem Entschluss: "Ich möchte mich mit 26 einfach noch einmal einer neuen Herausforderung stellen. Ich bin der Meinung, es ist Zeit für eine Veränderung. Das ist aber keinesfalls als Entscheidung gegen den VfB Eichstätt zu interpretieren. Sportlich und privat hatte ich tolle Jahre in Eichstätt. Ich durfte viele nette Menschen kennenlernen, aus denen Freunde wurden. Der VfB wird immer ein fester Bestandteil von mir sein." Der Titel des bayerischen Amateurmeisters und die Teilnahme am DFB-Pokal zählen zu den Höhepunkten einer für ihn unvergesslichen Zeit.
Für den zweifachen Familienvater spielte auch die Pandemie-bedingte Veränderung der Arbeitswelt eine Rolle: "Ich arbeite bei Audi in Ingolstadt. Das hat sich mit dem Training in Eichstätt, das auf halber Strecke liegt, immer gut kombinieren lassen. Nun bin ich aber schon fast ein Jahr im Homeoffice tätig. Das könnte auch ein Modell für die Zukunft sein." Zudem kann es sich Schraufstetter vorstellen, in nicht allzu ferner Zukunft die Errichtung eines Eigenheims in Angriff zu nehmen, was die Freizeit-Kapazitäten einengen könnte. Wohin es den zweikampfstarken Mittelfeldmann ziehen wird, ist noch unklar. "Wegen Corona ist eine Planung im Moment schwierig. Ich bin offen für alles, möchte aber schon liebend gerne so hoch wie möglich spielen", hat sich Schraufstetter noch nicht entschieden, wo er nach seiner Zeit in Eichstätt den Neustart wagen wird.