2024-04-24T13:20:38.835Z

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Die Grabfeld-Konkurrenten und Top-Teams aus Aubstadt (in rot) und Großbardorf wollen die Unterlagen für die Regionalliga anfordern. F: Anders
Die Grabfeld-Konkurrenten und Top-Teams aus Aubstadt (in rot) und Großbardorf wollen die Unterlagen für die Regionalliga anfordern. F: Anders

Der große Bayernliga Nord-Check: Wer will hoch in Liga vier?

FuPa hat bei den Top-Teams der Bayernliga Nord nachgehakt, ob im Erfolgsfall das Abenteuer Regionalliga in Angriff genommen werden soll

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Knapp zwei Drittel der Saison in der Bayernliga Nord sind absolviert, im Winter steht bei allen Klubs die Bestandsaufnahme an. Die Spitzenteams überlegen, ob sie sich um eine Lizenz für die Regionalliga Bayern bewerben. Die Bayernligisten und Klubs der 3. Liga müssen ihre Unterlagen beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) bis zum 10. April abgeben. Die Regionalligisten müssen ihren Antrag bereits bis zum 13. März einreichen. FuPa hat bei den Spitzenvereinen nachgefragt: Die ersten fünf Klubs wollen nach derzeitigem Stand alle den Lizenz-Antrag abgeben.

VfB Eichstätt (Platz 1, 44 Punkte)
Der VfB Eichstätt hat als Wintermeister zwei Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz und zudem zwei Spiele weniger ausgetragen. Im vorigen Jahr hatten die Oberbayern auf einen Lizenzantrag verzichtet. Das wird dieses Jahr nicht mehr der Fall sein. "Wir befassen uns mit diesem Thema und haben bereits einen Architekten beauftragt, der sich um die Umbaumaßnahmen am Stadion kümmern soll", erklärt Johann Benz, der erste Vorsitzende des VfB Eichstätt. Es geht darum, die organisatorisch-technischen Auflagen zu erfüllen; das schmucke und vereinseigene Westpark-Stadion regionalligatauglich zu machen. "Das dürfte das kleinere Problem sein. Mal sehen, ob es dann sportlich auch reicht", lässt Benz wissen. 2016 war das sportlich erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte der Nord-Oberbayern, die sich nun ernsthaft mit dem Thema Regionalliga befassen.

ASV Neumarkt (Platz 2, 42 Punkte)
Sensationell auf Platz zwei steht der Aufsteiger ASV Neumarkt, der mit 42 Zählern das eigentlich angepeitle Saisonziel Klassenerhalt schon zur Winterpause in der Tasche hat. Grund genug, neue Ziele zu formulieren. "Wir können die Augen vor der Regionalliga nicht verschließen. Es wäre gegenüber der Mannschaft und dem Trainer nicht fair, wenn wir uns damit nicht befassen würden. Es wäre geradezu fahrlässig, wenn wir das Thema außer Acht lassen würden", betont Abteilungsleiter Georg Lauble. Ein Besichtigungstermin des BFV im Stadion ist anberaumt. "Wir sind ja kurz vor dem Winter ins Straucheln gekommen, haben zweimal verloren. Daher war es gut, dass die Winterpause da ist. In diesem Jahr wird die Mannschaft dann sicher mit frischem Elan in die restlichen Spiele starten. Bis zum Abgabetermin der Unterlagen im April wird man schon etwas klarer sehen können, ob wir unsere gute Position halten können", führt Lauble aus.

TSV Aubstadt (Platz 3, 41 Punkte)
Auf Platz drei steht der TSV Aubstadt steht mit 41 Punkten. Der Klub aus dem Grabfeld hat sich bereits 2014 erstmals beworben, durfte als Vizemeister in der Relegation gegen den 1. FC Schweinfurt 05 ran, zog aber gegen den großen Nachbarn den Kürzeren. In den beiden Vorjahren reichte es mit den Plätzen neun und acht zu einstelligen Endplatzierungen. Dieses Mal ist der TSV unter Trainer Josef Francic wieder ganz oben dabei. Grund genug, sich wieder um eine Lizenz für Bayerns Spitzenliga zu bewerben. "Wir kennen das Szenario ja schon. Sicher werden wir noch die ersten Spiele in diesem Jahr abwarten. Wir werden dann mit unseren Trainer besprechen, ob es Sinn macht, dass wir eine Bewerbung abgeben. Aber da wir das ja schon mal gemacht haben, ist das für uns kein Neuland", sagt Aubstadts Abteilungsleiter Ottmar Schulz. Es ist also noch nicht sicher, ob der TSV Aubstadt einen Lizenzantrag abgibt, aber Schulz lässt wissen: "Wir werden aber auf keinen Fall sagen, dass wir auf eine Bewerbung für die Regionalliga verzichten werden."

TSV Großbardorf (Platz 4, 39 Punkte)
In den vergangenen Jahren war der TSV Großbardorf immer unter den Bewerbern zur Regionalliga und das wird auch in diesem Jahr so sein. "Wir haben die Unterlagen beim Verband angefordert", bestätigt Abteilungsleiter Bernhard Leicht. Denn die Grabfeld-Gallier liegen mit 39 Zählern zumindest im Kampf um Platz zwei noch gut im Rennen. Sollte dem TSV eine starke Restrückrunde gelingen, dann ist noch alles möglich. Personelle Änderungen am Kader wird es in der Winterpause nicht geben. Noch steht die Vertragsverlängerung mit Coach Dominik Schönhöfer aus, die aber demnächst vollzogen werden soll. Da Großbardorf seit Jahren zu den Spitzenklubs gehört, ist es für die Unterfranken "same procedure as every year", wie Fußballchef Leicht wissen lässt: "Wir haben uns entschieden, wie in den Vorjahren eine Bewerbung abzugeben. Wir machen da ja schon seit einigen Jahren und wissen daher, was zu tun ist." Großer Pluspunkt: Das Stadion erfüllt die Auflagen schon.

SV Viktoria Aschaffenburg (Platz 5, 38 Punkte)
Die Rückversetzung in die Bayernliga war für den SV Viktoria Aschaffenburg im Sommer eine ganz bittere Angelegenheit, weshalb die Mainfranken unbedingt wieder wieder zurück in Liga vier möchten. "Der Aufstieg ist für uns kein Muss. Aber wir liegen ganz gut im Rennen, haben nichts dagegen aufzusteigen und werden alles dafür tun, dass es noch mit dem Aufstieg klappt", versichert Aschaffenburgs Klubsprecher Moritz Hahn. Trainer und einige Spieler haben ohnehin Verträge, die für die Bayernliga als auch für die Regionalliga gültig sind. "Daher ist der Lizenzantrag für uns im Grunde nur eine Formalie", ergänzt Hahn. Da die Viktoria schon zweimal Regionalliga gespielt hat und das Stadion "Am Schönbusch" ohnehin baulich die Auflagen erfüllt, gibt es für die "Ascheberscher" keine Hindernisse, den Sprung in Liga vier zu realisieren. Bis jetzt fehlt nur noch die sportliche Qualifikation. Zwar haben die Nordwest-Unterfranken erst 38 Punkte gesammelt, sind aber zwei Spiele im Rückstand und können, wenn sie beide gewinnen, auf Platz zwei vorstoßen.

Aufrufe: 013.1.2017, 10:40 Uhr
Dirk Meier Autor