Viel Derby war nicht

Und das bleiben die Hausherren durch den Punkt auch. Acht Landesligaspiele ohne Niederlage, nur zwei Punkteteilungen – kurioserweise erst in Weisenau (0:0) und nun im zweiten Derby –, diese Bilanz hätte VfB-Coach Ludwig Anspach vor der Saison blanko unterschrieben. „Dass es sehr schwer wird, war nicht anders zu erwarten. Die lauern auf Konter, laufen können sie und sie machen die Räume gut zu“, blickt der 56-Jährige auf die 46er, die in zwei eng verzahnten Viererketten kaum Lücken ließen und mit fast schon akademischer Genauigkeit verschoben. Die Bodenheimer versuchten sich immer wieder durchzukombinieren, während die Gäste auf Balleroberungen und raumgreifende Gegenstöße mit einstudierten Laufwegen setzten. Da beide Teams jedoch auf dem Vormarsch nicht ihren besten Tag erwischten, entwickelte sich eine Partie fast ohne zwingende Torchancen.

Die erste hatte Loos in der 45. Minute, als sein Gewaltschuss von Benedikt Moritz noch stark an die Latte gelenkt wurde. „Wir hatten in den ersten sieben Spielen 14 Alu-Treffer“, rechnet Krämer vor, „jetzt waren wir endlich mal effektiv.“ Und wie: Der Kapitän marschiert über rechts, spielt flach ins Zentrum, wo Ruben Grundei schneller ist als zwei Gegenspieler und flach ins kurze Eck trifft (63.). Für den Ausgleich braucht es einen Elfmeterpfiff, Dennis Ohlef will in der Drehung den Ball wegschlagen, Loos spritzt dazwischen. „Er trifft mich voll, ganz klarer Elfmeter“, sagt der Gefoulte. „Dämlich“ findet Schmidt den Strafstoß, den Antonio Serratore verwandelt (76.). Die Hausherren drängen in ihrem Kerbespiel nun auf den Sieg, doch die beste Chance der Schlussphase haben die Gäste: Robert Peters schließt einen Konter aus zwölf Metern ab, Mareck Dörr reißt die Hand hoch (88.).

„Das Spiel vom Mittwoch hat man uns heute angemerkt“, berichtet Loos. „Unsere Defensive hat es gut gemacht, aber wir haben den Ball viel zu schnell hergegeben“, fasst Schmidt zusammen, „doch mit einem Punkt beim Tabellenführer können wir sehr gut leben.“ Für Anspach ist der Zähler „zu wenig, aber wir sind wieder zurückgekommen und haben Charakter gezeigt“.

VfB Bodenheim: Dörr – Pinheiro, Kögler, Lang, Kari-Kari (69. Steinbrecher) – Porsch (78. Handrick), Ates – Serratore, Loos, Göbig – Cooper.

TSG Bretzenheim: Moritz – Ohlef, Pfalzgraf, Nungesser, Piesch – Weber, Lang – Rentschler (64. Köberich), Krämer, Shibuya (78. Szep) – Grundei (86. Peters).