2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Nizar Klica (Mitte) ist neuer Spielertrainer beim VfB Bach.
Nizar Klica (Mitte) ist neuer Spielertrainer beim VfB Bach. – Foto: Markus Schmautz

Nizar Klica steigt zum Cheftrainer auf

Der Co-Trainer des VfB Bach wurde befördert +++ Klica bedankt sich für das Vertrauen und gibt es weiter ans Team

Vor dieser Saison wurde Nizar Klica Co-Trainer beim Landesliga-Absteiger VfB Bach. Nach wenigen Spieltagen trat Cheftrainer Thomas Semmelmann zurück. Für ihn übernahm Sepp Schuderer, der im Februar bereits klar zu verstehen gab, dass er nach der Saison aufhören wolle. Dann grätschte Corona dazwischen.

Schuderer beendete sein Trainerdasein zum 1. Juli. Abteilungsleiter Michael Zintl machte sich auf zur Trainersuche, in die auch Co-Trainer Nizar „Nino“ Klica mit eingebunden war. Nachdem der Wunschkandidat der „beiden“ aus beruflichen Gründen abgesagt hat, wurde nun Klica zum Cheftrainer befördert. Der 29-jährige Mittelfeldmotor wird somit ab sofort als hauptverantwortlicher Spielertrainer fungieren. Zintl sprach ihm das Vertrauen aus: „Nino geht immer mit Leistung voran, ist in der Mannschaft voll akzeptiert, wird respektiert. Bereits als Co-Trainer brachte er immer wieder neue Ideen mit ein. Wir sind davon überzeugt, dass Nino die beste Lösung ist! Er hat sich durch seinen Einsatz und seine tolle Arbeit das Vertrauen verdient.“

Klica spielte in der Jugend für den SSV Jahn, bevor er in der U19 für Kareth-Lappersdorf gespielt hat. Bereits mit 17 wechselte er in den Herrenbereich zum SV Fortuna Regensburg, wo er unter Armin Mayer gleich seinen ersten Aufstieg feiern durfte. Fortuna schaffte damals den Sprung in die BOL. Bis auf einen kleinen Abstecher beim TSV Großberg spielte Klica bis zum Sommer 2019 beim SV Fortuna, seit 2012 durchgängig in der Landesliga Mitte. Nun stand uns der sympathische Vollblutfußballer Rede und Antwort.

Herr Klica, es ging ja schneller als gedacht mit dem Cheftrainerposten...
Ja, das kann man so sagen. Eigentlich war es mein Plan, zwei oder drei Jahre als Co-Trainer zu arbeiten, bevor ich eigenverantwortlich eine Mannschaft übernehmen wollte. Nun kam es aber anders als gedacht. Gerne nehme ich die Herausforderung an. Für 2020 habe ich mir vorgenommen, den Trainerschein zu machen. Aufgrund von Corona fiel jedoch der Lehrgang aus, wurde verschoben. Sobald er angeboten wird, werde ich teilnehmen. Ich freue mich sehr darüber, dass mir der Verein das Vertrauen ausgesprochen hat. Hier waren mit Sepp Schuderer, Stefan Wagner, Max Vogl, Thomas Semmelmann oder Marco Jordan schon viele namhafte Trainer am Werke. Deshalb weiß ich das Vertrauen umso mehr zu schätzen.

Werden Sie weiterhin auf dem Platz stehen?
Im Normalfall schon. Abteilungsleiter Michael Zintl wird mich bei Spielen von der Seitenlinie aus unterstützen. Wir werden aber weiterhin Augen und Ohren offenhalten. Sollte ein interessanter Mann auf dem Markt sein, kann es durchaus sein, dass wir noch reagieren werden. Egal ob dieser dann als Co-Trainer oder als gleichberechtigter Partner fungieren wird.

Was erwarten Sie sich von ihrer neuen Mannschaft?
Ich bin erst 29 Jahre alt, erwarte die Unterstützung der Jungs, erwarte, dass sie mir den Einstieg nicht unnötig schwer machen. Ich bin aber davon überzeugt, dass alle mitziehen, denn die Jungs haben Charakter. Da habe ich vollstes Vertrauen!

Wie sieht es in punkto Zu- und Abgänge aus?
Aus beruflichen Gründen zu seinem Heimatverein Wald-Süßenbach zurückgekehrt ist Sebastian Graml. Neu im Kader haben wir zwei Spieler. Zum einen wurde Ben Hornauer fest zum Kader hinzugezogen. Der 20-jährige Abwehrspieler spielte bisher in der Zweiten, nimmt die Herausforderung aber gerne an, sich höherklassig zu beweisen. Das Potential und den nötigen Ehrgeiz dafür bringt er mit. Von jeher hat man in Bach talentierte Eigengewächse integriert. Diese Tradition führen wir gerne fort. Zum anderen kam mit Mahir Hadziresic ein guter Freund von mir zum VfB. Mit ihm spielte ich mehrere Jahre bei Fortuna zusammen. Vor einem Jahr zog er aus dem Raum Regensburg weg, versprach mir aber, dass wir wieder zusammenspielen werden, wenn er zurückkommt. Und er hat Wort gehalten. Mahir zog sich im Oktober zwar eine Verletzung am Syndesmoseband zu, befindet sich aber längst wieder im Lauftraining. Spätestens ab dem 12. August steigt er voll ins Teamtraining ein. Inzwischen ist „Hadsch“ 28 Jahre alt. Mit seiner Erfahrung, seiner Qualität und seinen Führungsqualitäten ist er sicherlich eine große Verstärkung für uns. Peter Hillmeier und Jonas Seidl, die beide verletzungsbedingt noch keinen Einsatz hatten, befinden sich ebenfalls wieder im Trainingsbetrieb. Jonas fängt nach 14 Monaten Pause langsam an, Peter ist bereits voll belastbar. Sebastian Gerl fällt auch weiterhin mit einer Schambeinverletzung aus.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In der bisherigen Saison blieben wir bisher ganz klar hinter den Erwartungen zurück. Die Liga ist stark, keinesfalls wollen wir nochmals etwas mit den Abstiegsrängen zu tun bekommen. Aktuell haben wir vier Zähler Vorsprung. Das Ziel ist natürlich jedes Spiel gewinnen zu wollen. Doch das will der jeweilige Gegner auch. Wir denken – wie man so schön sagt - von Spiel zu Spiel, wollen unser Potenzial abrufen, sowohl im Liga-Betrieb als auch im Liga-Pokal.

Wer wird ihr Kapitän?
Das bleibt natürlich Fabian Eckert. Er kennt den Verein in- und auswendig, hat alle Höhen und Tiefen der letzten 14 Jahre mitgemacht, geht stets mit Leistung voran, brennt vor Ehrgeiz. Ich habe ihm bereits klar mitgeteilt, was ich von ihm erwarte. Er wird auch Teile des Trainings übernehmen. Regelmäßig werde ich mich mit ihm absprechen. Nun heißt es fleißig zu trainieren, um für den geplanten Re-Start gewappnet zu sein.

Aufrufe: 023.7.2020, 19:00 Uhr
Redaktion RegensburgAutor