2024-04-16T09:15:35.043Z

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Der VfB Bach (gelbe Trikots) wird das eigentlich gewonnene Spiel gegen den TSV Waldkirchen wohl am grünen Tisch verlieren  F: Schmautz
Der VfB Bach (gelbe Trikots) wird das eigentlich gewonnene Spiel gegen den TSV Waldkirchen wohl am grünen Tisch verlieren F: Schmautz

Bittere Pille: Bach verliert zwei Spiele am grünen Tisch

Landesliga-Aufsteiger hat in den Spielen gegen Waldkirchen (1:0) und Tegernheim (0:0) einen nicht-spielberechtigten Akteur eingesetzt +++ Fader Beigeschmack: BFV-Passstelle erteilte unberechtigterweise Spielrecht

Im Mai hat der VfB Bach/Donau nach vier Jahren Abwesenheit mit der Meisterschaft in der Oberpfälzer Bezirksliga Nord die Rückkehr in die Landesliga Mitte geschafft. Als Ziel wurde der Klassenerhalt ausgegeben und bisher lief es auch recht annehmbar für den Aufsteiger. Doch nun hat sich die Lage bei dem kleinen Klub von der Donau aus dem Landkreis Regensburg auf einen Schlag geändert. Denn das Sportgericht Bayern hat insgesamt drei Urteile gegen den Verein gesprochen und die sehen zwei Spielwertungen sowie Geldstrafen in Höhe von 300 Euro vor. Damit rutscht der VfB in der Tabelle ab. Ob der Verein Widerspruch gegen die Entscheidung einlegt, ist offen. Möglichkeit dazu besteht noch bis zum kommenden Mittwoch, 12. September. Gibt es bis dahin keinen Einspruch, dann sind die Urteile rechtskräftig und die Tabelle wir geändert.
Es geht um folgenden Sachverhalt: Im Sommer hat der VfB Bach/Donau den Nachwuchsspieler Kacper Zawata aus der U19 des TSV Kareth-Lappersdorf verpflichtet. Um Spielrecht für den 18-Jährigen zu erlangen, ist es Pflicht, den Nachweis zu erbringen, dass der Spieler in der eigenen Jugend oder in einer Spielgemeinschaft spielt, derer der VfB Bach/Donau als Stammverein zugeordnet ist. Das war auch so geplant und somit hat Bachs Abteilungsleiter Karl-Heinz Bley den Antrag auf einen Spielerpass beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) eingereicht. Es dauerte nicht lange und da wurde der frisch ausgestellte Spielerpass dem Verein zugeschickt und damit schien alles in Ordnung zu sein. “Da war für mich klar, dass die Unterlagen alle korrekt eingereicht sind und wir den Spieler in der ersten Mannschaft einsetzen können”, so Bachs Spartenleiter Karl-Heinz Bley. Aber obwohl der Spielerpass vorlag, war die Sache nicht korrekt: Denn in der Passstelle beim BFV wurde der Pass zwar ausgestellt, obwohl die erforderliche Kopie nicht vorlag. Das hätte nicht passieren dürfen und somit hat sich der Mitarbeiter in der Passstelle, der wohl eine Aushilfe gewesen sein soll, nicht korrekt verhalten. Der Spieler Zawata wurde dann in den Spielen gegen den TSV Waldkirchen am zweiten Spieltag (1:0 für Bach) und beim FC Tegernheim (0:0) am sechsten Spieltag eingesetzt. Inzwischen hatte der BFV seinen Fehler bemerkt, hatte daraufhin Zawata am 15. August das Spielrecht entzogen, aber das war nicht bis nach Bach vorgedrungen. Denn Bachs Jugendleiter hatte die erforderliche Kopie nicht eingesandt, sondern sogar die Teilnahme von U19-Spielern an einer U19-Spielgemeinschaft zurückgezogen. Damit bestand kein Spielrecht für den 18-Jährigen in der Herren-Mannschaft des VfB Bach/Donau. Das Sportgericht Bayern musste sich aufgrund einer Anzeige eines betroffenen Vereins der Liga mit diesem Fall befassen und fand nach Recherche heraus, dass beide Seiten, also die BFV-Passstelle und der Verein, sich schuldig gemacht hatten. Jetzt ging es darum herauszufinden, welches Versäumnis schwerer wiegt und da kam das Sportgericht Bayern nach Abwägung aller Aussagen und Stellungnahmen zu dem Schluss, dass das Fehlverhalten des VfB Bach/Donau schwerer wiegt als das der Passstelle des BFV. Das bedeutet nun: Die Punkte aus den beiden Spielen gegen Waldkirchen und Tegernheim sind weg. Der TSV Waldkirchen bekommt drei Punkte dazu, der FC Tegernheim zwei Punkte, beide jeweils 2:0 Tore. Bach werden damit vier Zähler abgezogen und damit rutscht der Aufsteiger nach unten auf einen Relegationsplatz. Bis zum Mittwoch, 12. September, besteht die Möglichkeit für den Verein Einspruch zu erheben. “Wir werden uns darüber im Verein noch austauschen müssen, ob wir Protest gegen die Urteile einlegen”, sagt Abteilungsleiter Bley, der selbst zu einer Geldstrafe von 150 Euro verurteilt worden ist. Neben der Umwertung der beiden Spiele sind im Fall Waldkirchen weitere 150 Euro und Tegernheim noch einmal 50 Euro Strafe verhängt worden. Der VfB Bach/Donau hätte dem Problem aus dem Weg gehen können, wenn sie den Neuzugang als Vertragsamateur verpflichtet hätten. So aber ist der Dorfverein im Paragrafen-Dschungel hängen geblieben. Die Geldstrafe kann der VfB verschmerzen. Aber der Punktabzug droht das Saisonziel Klassenerhalt zu gefährden. Die ganze Sache hat damit einen faden Beigeschmack.
Aufrufe: 010.9.2018, 07:33 Uhr
Dirk Meier Autor