2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Foto: Christian Hagenbuch
Foto: Christian Hagenbuch

Von Totgesagten zu Feierbiestern?

Der VfB Altheim schickt sich nach drei Spielen ohne Niederlage an, die Abstiegsränge zu verlassen +++ Noch-Trainer Stich von direkter Rettung überzeugt +++ Riesenparty in petto

Verlinkte Inhalte

Viel fehlt nicht mehr, dann hat der VfB Altheim den direkten Abstiegsplatz in der Kreisliga Buchen hinter sich gelassen. Nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage, davon zwei Siege in Folge, ist es lediglich noch ein einziger Zähler bis zum vorläufig rettenden Ufer der Relegation. Bislang sind im laufenden Jahr deutliche Lebenszeichen eines Vereins zu vernehmen, auf den zur Winterpause wohl nicht jeder gewettet hätte. Totgesagte leben scheinbar wirklich länger - und könnten am Schluss gar zu Feierbiestern mutieren.

Viele Gründe für jüngste Erfolge

Zu den Gründen für den jüngsten sportlichen Aufschwung sagt Trainer Jochen Stich: „Zunächst einmal haben wir jetzt das Glück des Tüchtigen. Wir machen auch mal Dusel-Tore, der Gegner läßt Chancen aus. In der Vorrunde lief es meiner Meinung nach genau umgekehrt. Ein bisschen Glück gehört eben auch dazu“. Nachvollziehbar, aber wahrscheinlich nicht alles erklärend. Denn in der Rückrundenbilanz würden bei einem Sieg im kommenden Spiel absolut ausgeglichene Verhältnisse von dann 3 – 1 – 3 herrschen. Ein markanter Sprung zum Jahresende 2013, als man fast keinen Pfifferling mehr auf Altheim hätte wetten können. Also geht Stich bei der mageren Anfangs-Ausbeute weiter ins Detail: „Vor der Runde erlitten beide eingeplanten Innenverteidiger einen Kreuzbandriss. Daraufhin musste ich die Mannschaft umstellen, vor allem in der Vierer-Kette“. Ganz anders dann die Rückrundenvorbereitung, als der VfB einige Spiele auf dem Kunstrasenplatz in Grünsfeld machen konnte. „Wir haben alle Partien gewonnen. Seitdem passt es insgesamt wieder“.

Coach will zum Abschied Feierbeister sehen

Der zum Saisonende scheidende Coach sieht die personelle Lage als sehr wichtigen, aber nicht alleinigen Faktor an, denn „meine Spieler haben kapiert, dass man als Vorletzter etwas machen muss. Entsprechend verlief die Trainingsphase, alle haben super mitgezogen und wissen, um was es geht. Die Mannschaft ist topfit. Und blieb bislang von neuen Verletzungen verschont“. Aus diesen Mosaiksteinchen erwuchs die gute Figur des VfB im Jahr 2014. Mutmaßlich könnte es bei annähernd gleichbleibender Konstellation zum vorentscheidenden Spiel in Waldhausen am 4. Mai kommen. Doch Stich widerspricht: „Wir stellen uns gegen Mannschaften aus dem vorderen Bereich besser an. Die direkten Duelle gegen Waldhausen und Buchen gingen verloren. Daher sehe ich die Partien gegen die unteren Teams nicht als Endspiele“. Klare Aussagen kommen auch bei seiner Zielsetzung bis Sommer. „Mein Ziel ist weder Abstieg noch Relegation. Wir werden uns direkt retten. Ich vermute, es wird eine Mannschaft erwischen, die momentan selbst noch nicht damit rechnet“. Stich, der in den nächsten Wochen über die folgende Trainerstation entscheiden will, sagt buchstäblich zum Abschied: „Nach drei Jahren Altheim und einer wunderschönen Zeit fällt mir der Weggang sehr schwer. Es ist mir sicher nicht egal, wie es endet. Meine Frau hat der ganzen Mannschaft eine Riesen-Party versprochen, wenn wir nicht absteigen“. Aus Totgesagten werden Feierbiester. „Darin sind wir ganz gut“.

Aufrufe: 04.4.2014, 08:00 Uhr
Christian HagenbuchAutor