2024-04-24T07:17:49.752Z

Analyse
19 Saisontore bei zwölf Einsätzen – auf diese tolle Quote bringt es Torjäger Andy Hebler. Wann immer er vor dem gegnerischen Kasten auftaucht, wie hier gegen Falkensee, ist Gefahr in Verzug. F: Ohnrich
19 Saisontore bei zwölf Einsätzen – auf diese tolle Quote bringt es Torjäger Andy Hebler. Wann immer er vor dem gegnerischen Kasten auftaucht, wie hier gegen Falkensee, ist Gefahr in Verzug. F: Ohnrich

30 plus x - Krieschows Knipser will mehr

Andy Hebler, die "Lebensversicherung" von Spitzenreiter Krieschow, ist heiß auf die Torjägerkanone

Mit drei Siegen in die Saison gestartet, war der VfB sofort an der Tabellenspitze präsent und baute seine Position, dank Konstanz, taktischer Finesse und vor allem wegen der Knipserqualitäten eines Andy Hebler, zu einem komfortablen Vorsprung aus.

Als sich der VfB vor der Rückrunde der vergangenen Saison in akuter Abstiegsgefahr befand, sah die Führungsriege um Manager Christoph Lehmann Handlungsbedarf. Der nach gutem Start folgende Absturz in der Tabelle war auch und vor allem der permanenten Personalnot geschuldet. Mit Andy Hebler, dem Drittliga-erfahrenen Strafraumspieler vom FC Energie Cottbus, wurde schließlich ein Transfercoup gelandet.

Als dann das verdienstvolle Trainerduo Holger Fandrich und Olaf Besser den Weg für einen Neuanfang frei machte, stand mit Toni Lempke ein junger Mann bereit, der es auf Anhieb schaffte, dem Team neue Motivation einzuhauchen. Unter seiner Regie ruckte die Truppe noch einmal an. Und speziell Neuzugang Hebler hatte mit 20 Treffern in 13 Spielen unter Lempke großen Anteil daran, dass sich die Mannschaft noch bis auf Rang neun hocharbeitete – um sich dann neue, höhere Ziele für die Saison 2016/17 zu stellen.

Dafür wurden auch die Rahmenbedingungen in Form eines modernen Sportlerheims und zielgerichteter Verstärkung des Kaders geschaffen.

Die Truppe startete verheißungsvoll. Dabei gestalteten sich die Spiele oft eng. Den Unterschied machte dann fast immer der von der Gegnerschaft kaum zu stellende Andy Hebler. Stets mit dem richtigen Blick für die Situation ausgestattet, sorgte er zumeist selbst für den Torjubel, versorgte aber auch seine Mitspieler mit finalen Pässen. In zwölf Einsätzen dieser Hinrunde traf er 19-mal, womit mehr als die Hälfte der VfB-Tore auf sein Konto gehen.

Wieviele Tore wird Hebler bis zum Saisonende wohl noch beisteuern? "Zunächst geht es darum, mit der Mannschaft den Aufwärtstrend fortzusetzen, und da ist es zweitrangig, wer die Tore schießt", sagt der Knipser erstmal ganz diplomatisch. "Aber als persönliche Zielstellung habe ich natürlich auch die Torjägerkanone im Visier. 30 plus x Tore könnten, gemessen an der Hinrunde, durchaus Realität werden", fügt Krieschows Knipser hinzu. Seine imposante Gesamtbilanz von 39 Treffern bei 27 Einsätzen beweist Heblers Bodenhaftung bei dieser Prognose.

"Er ist unsere Lebensversicherung", weiß VfB-Präsident Hans-Jörg Grafe, der auch den Trainer und die im Sommer neu verpflichteten Spieler als absolute Glücksgriffe sieht. Toni Lempke selbst sieht dabei sein Sturm-Ass noch nicht einmal bei 100 Prozent: "Andy plagt sich seit Monaten mit Verletzungen herum. Nicht auszudenken, was er bei vollster Fitness bewirken könnte", sagt der Coach.

Neben der Erfolgsstory um Hebler hat es Lempke auf seiner ersten Trainerstation im Männerbereich gut verstanden, alle Spieler zu integrieren. Die Synthese zwischen dem erfahrenen Stamm des Aufstiegskaders und den spielstarken Neuzugängen ist gelungen. Zudem verstand es Lempke auch, bereits als abgeschrieben geltende Spieler wieder aufzubauen. Bestes Beispiel ist Chris Hnyk. Aus dem Brandenburgliga-Kader eigentlich schon ausgemustert und mit dem Laufbahnende liebäugelnd, sprang Hnyk als "Ersatz" ein und drängte sich als stabiler Innenverteidiger in die Stammelf.

Saisonübergreifend holte die Mannschaft in 27 Spielen unter Lempke beachtliche 59 Punkte und brachte mit 67 Toren auch ihre angriffs- und siegorientierte Spielweise zum Ausdruck.

Aufrufe: 016.1.2017, 19:34 Uhr
LR-Online.de/Roland ScheumeisterAutor