Gino Parson hat von der Entwicklung gestern per SMS erfahren. Er sei „für Training und Spielbetrieb“ freigestellt, lautet der Tenor der Nachricht, die nach Ortloffs Angaben erst geschickt wurde, nachdem mehrfach „das Gespräch mit Gino“ gesucht worden sei, dieser aber nicht geantwortet habe. Ortloff reagierte auf die Nachfrage, ob Parson generell suspendiert sei, vorsichtig: „Das gilt erst einmal jetzt, ich halte viel von ihm.“
Offenbar aber nicht so viel, um ihn nach der Beurlaubung Hasslers und Neu-Installierung Semlitschs in verantwortlicher Position zu belassen. Der 35-jährige Spielgestalter geht von einer endgültigen Trennung aus: „Ich muss das akzeptieren. Ich hatte mich zuletzt ein wenig zurückgezogen, um die ganze Entwicklung zu verarbeiten. Ich habe aber keinem geschadet oder jemanden beleidigt, sondern normal trainiert. Es macht mich traurig, dass das jetzt so läuft.“ Das hört sich nicht so an, als gebe es einen Weg zurück in die Mannschaft. Trainer Niko Semlitsch, der mit Parson in Fernwald schöne Erfolge feierte, glaubt aus „meiner Erfahrung, da kann man ja eins und eins zusammenzählen, dass das Tischtuch zerschnitten ist.“
Man kann das nun beurteilen, wie man will: Ruhiges Fahrwasser ist etwas anderes. Trainer-Wechsel, 0:6-Niederlage im Spitzenspiel, Beurlaubung des Co-Trainers, Spielgestalters und besten Torschützen.
Das alles ist eine Gemengelage, die zeigt, dass den Verantwortlichen im Waldstadion die Arbeit nicht ausgehen wird. Und dass sie sicher froh sind, dass es nach dem Türkischen SV („die kommen wohl nur mit sieben Mann“, sagt Semlitsch) in die Winterpause geht.