Daniyel Bulut, der rund um die Gießener Sportplätze schon lange als Coach des Traditionsvereins gehandelt wurde, ist auf Nachfrage gewohnt zurückhaltend: „Ich wollte jetzt eigentlich nicht so viel dazu sagen, weil die Mannschaft mit Niko ruhig weiterarbeiten und die Runde gut zu Ende spielen soll, davor habe ich Respekt.“
Der „konkrete Kontakt“ bestehe erst seit zwei Wochen. „Seitdem haben wir sehr positive Gespräche geführt, alles vorher waren Spekulationen“, sagt Bulut, der seine Motivation höchst persönlich beschreibt: „Ich empfinde es als Ehre, einen solchen Traditionsverein trainieren zu dürfen und vielleicht ein kleiner Teil dieser langen Geschichte zu werden.“
Der 34-Jährige, der beim Hessenligisten FSV Fernwald drei Jahre bis zum 30. Juni 2013 überzeugende Arbeit geleistet hat und insbesondere für die Förderung junger Talente aus der Gießener Region stand, spricht dem „Stadion und dem Umfeld enormes Potenzial zu“, das „hoffentlich noch mehr geweckt werden kann.“
Was der A-Lizenzinhaber auch sogleich erläutert: „In Wieseck hatte ich eine top Jugend und in Fernwald war es genau anders herum, da hatten wir eine top erste Mannschaft. Beim VfB habe ich beides, sozusagen das Gesamtpaket, mich reizt die Vorstellung, dort zukunftsorientiert etwas aufzubauen.“
Dass Bulut da durchaus perspektivisch denkt, zeigt die Tatsache, dass er „für zwei Jahre unterschrieben“ hat. „Damit will ich ein Signal setzen.“ Jetzt aber bleibe erst einmal genügend Zeit, um sich in Ruhe auf die Aufgabe vorzubereiten. „Es ist ja noch Zeit bis Juli.“ Langweilig wird dem Fußball-Fachmann aber sicher nicht: Er ist weiter am Stützpunkt Grünberg als Jugendtrainer aktiv. Und wird das auch bleiben, wenn er die Aktiven des VfB 1900 Gießen nach dem 1. 7. zum Training bittet.