Viele Talente konnten sich entwickeln

Kulm Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der Saison. Wir hatten uns intern das Ziel gesetzt, nicht mehr als erster Absteiger gehandelt zu werden - das hat die Mannschaft super hinbekommen. Wir belegen den 10. Platz, haben ein positives Torverhältnis und in 33 Spielen 48 Punkte geholt: Das ist die beste Bilanz, seit wir in der Oberliga sind. In der ganzen Saison befanden wir uns nicht in Abstiegsgefahr - das war sehr wohltuend für alle Beteiligten. Fünf Tage vor dem Ende der Saison waren wir auch rechnerisch gesichert, haben jetzt 17 Punkte mehr als der erste Absteiger. Und im Niederrheinpokal haben wir erst im Achtelfinale gegen Rot-Weiß Oberhausen verloren. Da ist sehr viel Positives zusammengekommen, deshalb muss man einfach zufrieden sein.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft?

Kulm Es gibt viele Talente in unserem Kader, die sich zu Oberliga-Spielern entwickeln konnten. Darauf lege ich besonders viel Wert. Simon Metz hat noch viele Einsatzzeiten bekommen und ist eine Alternative auf der linken Abwehrseite. Natürlich auch bedingt durch viele Ausfälle haben Spieler wie Fabio di Gaetano und Emil Vincazovic gezeigt, dass sie in die Mannschaft hineingehören. Und auch Timo Kunzel und Kai Stanzick, die aus der Zweiten hochgekommen sind, haben sich ihren Vertrag für das Oberliga-Team absolut verdient. Khalid Al-Bazaz und Justin Härtel sind jetzt beide Stammspieler - gerade Härtel hat eine sehr gute Saison absolviert. Aber auch unsere etablierten Spieler konnten einen weiteren Schritt nach vorne machen. Marcel Bastians trägt daran einen großen Anteil.

Was lief nicht so gut?

Kulm Wir hatten sehr viel Verletzungspech, da konnten wir wenig beeinflussen. Über einen langen Zeitraum mussten wir auf Stammkräfte verzichten wie Manuel Schulz, Dominik Donath, Florian Grün, Robin Müller und auch Park Ilkwon. Wir hatten wirklich großes Pech, andererseits hat das aber für die jungen Spieler auch eine Chance dargestellt. Wenn wir am Ende das Ergebnis sehen, müssen wir noch ein stückweit zufriedener sein, unser Ziel so zu erreichen. Immerhin war auch Stefan Schaumburg sechs Wochen angeschlagen, wollte aber als Kapitän in den Spielen vorangehen.

Zwischenzeitlich stand der VfB 03 sogar auf Rang vier, am Ende auf dem zehnten Platz. Sind Sie traurig, dass es nicht mit einem einstelligen Tabellenplatz geklappt hat?

Kulm Schade ist es auf jeden Fall, denn 80 bis 90 Prozent der Spielzeit standen wir auf einem einstelligen Tabellenplatz und haben uns sogar im oberen Drittel bewegt. Am Ende gaben Kleinigkeiten den Ausschlag, da hat es uns erwischt. Aufgrund der Vielzahl der positiven Dinge können wir das aber verschmerzen. Der zehnte Platz ist mehr als das, was wir zu Beginn der Saison erwarten durften. Natürlich lässt man sich auch vom Erfolg im Fußball blenden. In der Hinrunde haben wir 26 Punkte geholt, die Rückrunde war mit 22 Punkten vielleicht etwas schlechter - trotz der Ausfälle haben wir das aber einigermaßen hinbekommen. Ich freue mich schon auf die kommende Saison, weil wir weitestgehend zusammen bleiben.

Wie schwer wiegt der Abschied von Jannik Weber?

Kulm Dieser Abgang ist extrem schwer zu kompensieren. Es ist schwierig, bei so einem Spielertyp einen adäquaten Ersatz zu finden. Eins zu eins wird das nicht klappen, deshalb werden wir wohl unser Spiel umstellen müssen. Jannik hat viel gegen den Ball gearbeitet - wir haben ihn sehr ungern ziehen lassen.

Wo kann sich das Team noch verbessern?

Kulm Da gibt es immer etwas, aber wir müssen erst einmal schauen, wie sich die Mannschaft zusammensetzt. Definitiv besser werden muss die Chancenverwertung - das sagen aber alle Teams. Was uns über die Saison gefehlt hat, war die Konstanz. Wir haben es nie geschafft, mal eine Serie von sieben oder zehn ungeschlagenen Spielen hinzulegen. Es wäre super, wenn uns das noch in so einer guten Saisonphase gelingt. Unbedingter Wille und Disziplin sind notwendig, um das zu erreichen.

Die Abschlussfahrt der Mannschaft ging nach Mallorca. Wie regenerieren Sie?

Kulm Die erste und zweite Mannschaft waren ja nur ein paar Tage da, aber sie sollen ruhig mal ordentlich feiern. Das spricht für den Zusammenhalt. Ich selbst fahre bald mit meiner Frau in Urlaub und schalte auf diese Weise ab.